von Thomas Stuchlik (Freitag, 06.12.2019 - 15:00 Uhr)
Ein unerwarteter Szenariowechsel: Ubisoft Mainz schickt Anno-Spieler in frostige Gefilde. Wir haben den dritten und umfangreichsten DLC von Anno 1800 direkt bei den Entwicklern vorab angespielt.
Die Macher von Anno 1800 haben nicht nur große Pläne, sie setzen sie auch um! Denn gleichermaßen kommen kostenlose Updates genauso wie DLCs im Rahmen des Season Pass (erhältlich für 24,99 Euro) heraus. Letzterer brachte bisher zwei große Add-Ons hervor: Gesunkene Schätze bringt euch dank einer Expedition nach Kap Trelawney, wo die wohl größte Anno-Insel und damit größte Baufläche aller Zeiten wartet.
Beim zweiten Add-On Botanica errichtet ihr euren botanischen Garten mit 59 unterschiedlichen Gewächsen. Doch wie erwähnt gibt es auch kostenlose Aktualisierungen. Zum einen kam ein Tag-Nacht-Zyklus mit wählbarer Tageszeit ins Spiel. Zum anderen dürft ihr euch ab dem 10. Dezember auf einen Koop-Modus freuen, bei dem bis zu vier Viererteams ihr Imperium aufbauen. Am 10. Dezember folgt zudem der finale DLC des Season Pass: Die Passage.
Die Spielmechanik von "Die Passage" gleicht der Erweiterung "Gesunkene Schätze": Ihr erhaltet einen Auftrag für eine Expedition zur Suche nach verschollenen Forschern. Doch diesmal geht es in die feindselige Arktis. Die neue frostige Umgebung bildet neben der Alten und der Neuen Welt ein eigenständiges Szenario, in dem ihr euch ausbreiten dürft.
Schon bei der Ankunft mit eurem Schiff wird klar, wie unerbittlich die Natur hier ist. Denn mit euren Kähnen kommt ihr an einigen Stellen wegen Packeis gar nicht weiter. Allerdings entdeckt ihr ein verlassenes Lager, um die weitere Spur nach dem gesuchten Trupp aufzunehmen.
Dennoch bleibt die Erweiterung serientreu, schließlich siedelt ihr euch in der arktischen Umgebung an. Wie gewohnt errichtet ihr Wohnhäuser, Kantinen, Holzfällerhütten und Warenlager. Doch damit eure Leutchen nicht erfrieren, benötigen sie Heizöfen in der Nähe ihrer Bleibe. Öfen werden mit Kohle betrieben, welche ihr mit Köhlereien gewinnt. Dank der seichten Survival-Mechanik erinnert das Geschehen fast schon an den Genrekollegen Frostpunk.
Um die Bewohner zu wärmen, solltet ihr außerdem Schlafsäcke herstellen. Dazu sind Robbenfelle und Gänsefedern nötig. Die Erweiterung bringt sieben neue Produktionsketten mit, bei denen ihr 13 neue Güter verarbeitet. Beispielsweise produziert ihr auch Öllampen, wozu Walöl sowie Messing (aus Zink und Kupfer) aus der Alten Welt erforderlich sind.
Wirklich spannend wird es mit Luftschiffen, die erstmals mit dem DLC zum Einsatz kommen. Die fliegenden Ungetüme transportieren gefahrlos Güter zwischen den Inseln und den Spielwelten. Zudem schlagen sie immer die direkteste Route von Hangar zu Hangar ein. Sie sind unbewaffnet, können aber wiederum nicht angegriffen werden. Nicht zuletzt kommen Gaskraftwerke als interessante Alternative zur Kohleenergie ins Spiel. Dazu zapft ihr die reichhaltigen Gasvorkommen der Arktis an.
80 neue Gegenstände finden sich in der Arktis, die verfrachtet und gehandelt werden dürfen. Obendrein könnt ihr mit Inuit-Einwohnern Handel treiben. Passt aber auf: Früher oder später siedeln auch eure Konkurrenten ins neue Szenario über. Die Passage bringt zudem zwei neue Bevölkerungsstufen: Entdecker und Techniker. Ebenso kommen für alle Spieler umfangreichere Statistik-Bildschirme ins Spiel.
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Die beiden vorigen DLCs des dreiteiligen Season Pass waren bereits lohnenswerte Investitionen, auch wenn mir das zweite Add-On Botanica zu wenig Neuerungen gebracht hat. Doch der dritte DLC "Die Passage" bringt eine interessante Wendung in die bewährte Aufbaumechanik. Denn in der Arktis stehen euch nur knappe, aber exotische Ressourcen zur Verfügung.
So gesehen erwartet euch das geographische Gegenteil des reichhaltigen Kap Trelawney. Doch für Anno-Profis ist das genau die richtige Endgame-Herausforderung. Damit findet der Season Pass auch einen würdigen Abschluss. Doch die Entwickler sind mit Anno 1800 noch lange nicht fertig und haben bereits geheime Inhalte für 2020 angekündigt. Obendrein folgt noch dieses Jahr ein kostenpflichtiges Weihnachts-Pack (3,99 Euro), das aber nur kosmetischer Natur ist.
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