von Nathan Navrotzki (Donnerstag, 05.03.2020 - 15:00 Uhr)
In wenigen Tagen ist es endlich soweit – Fans der „Animal Crossing“-Reihe werden wieder losgelassen auf unbekanntes Terrain, welches es aufzubauen und zu verschönern gilt. Nintendo hat uns in der Redaktion besucht und wir konnten nun schon einmal einen genaueren Blick auf Animal Crossing: New Horizons werfen. Durch das Anspielen drei verschieden weit fortgeschrittener Speicherstände konnten wir uns dabei einen guten Eindruck vom Spielverlauf und vom allgemeinen Spielgefühl machen.
Sieben Jahre mussten Fans von Nintendos niedlicher Lebenssimulation auf einen neuen Hauptteil von Animal Crossing warten. Dementsprechend groß ist momentan die Vorfreude auf Animal Crossing: New Horizons, welches am 20. März 2020 endlich erscheinen soll. Bei der Fülle an angekündigten Gameplay-Neuerungen stellen sich jedoch die Fragen: Wie stark wurde am Gameplay herumgeschraubt? Könnt ihr trotz unzähliger Veränderungen den gewohnten Charme der Serie erwarten?
Wie ihr es von der knuffigen Lebenssimulation gewohnt seid, wirft euch das Spiel in eine von sprechenden Tieren bewohnte Welt, deren Gestaltung komplett in euren Händen liegt. Durch das Knüpfen von Freundschaften und dem Aufbauen eurer Insel, entwickelt sich eure virtuelle Heimat mit der Zeit dann immer weiter zu einer blühenden Insel voller glücklicher Bewohner.
Obwohl sich an der Grundprämisse also nicht viel verändert, machen sich die vielen Neuerungen beim Spielen bemerkbar. Was als erstes ins Auge fällt ist die Grafik – Alles wirkt glatter und farbenfroher als im 2013 erschienenen Vorgänger Animal Crossing: New Leaf, und kleine Animationen, wie im Wind wehende Blumen, lassen die Welt lebendig wirken.
Schon bei der Erstellung der Insel wird die Ambition hinter New Horizons klar: Dem Spieler sollen mehr Freiheiten geboten werden als je zuvor. So dürft ihr direkt zu Anfang des Spiels eine von vier Inseln aussuchen, auf der ihr leben wollt. Auch den Look eures Charakters könnt ihr zum ersten Mal selbst bestimmen. Hier habt ihr die Wahl zwischen mehreren neuen Gesichtsmerkmalen, Frisuren und Einfärbungen.
Nach dem Einzug in ein kleines, spärlich eingerichtetes Zelt, steht es euch frei zu tun und zu lassen was ihr wollt. Areale, die zu Beginn noch nicht begehbar sind sowie auffindbare Baupläne für Möbel sollen den Entdeckerdrang wecken und einen Anreiz geben, so viele Inhalte wie möglich freizuschalten. Für viele dieser Ziele benötigt ihr jedoch Werkzeuge, die in euren ersten Tagen auf der Insel noch oft kaputt gehen werden, bis ihr Baupläne und Materialien für stabilere Tools findet. Auch hier erweckt Animal Crossing: New Horizons den Wunsch seine Ausstattung immer weiter zu optimieren, wofür ihr wiederum die Insel erkunden müsst.
Serienveteranen freuen sich vor allem über das praktische Lagerungssystem im eigenen Heim: Dieses bietet nämlich nicht nur mehr Stauraum als früher, sondern sortiert abgelegte Gegenstände nun auch automatisch nach Kleidung, Möbeln und anderen Gegenständen, was Item-Sammlern enorm viel Zeit spart. Auch die Funktion das eigene Haus, sowie das der tierischen Bewohner, und Einrichtungen wie Läden jederzeit umzusiedeln, verspricht viel Raum für kreative Ideen und ein entspannteres Planen der Inselgestaltung. Ihr möchtet einen Spielplatz bauen, aber ein Elefant besetzt den Fleck? Kein Problem! Bestimmt einfach wo er stattdessen hinziehen soll!
Neu implementierte Quests geben vor allem „Animal Crossing“-Neulingen, die sich vielleicht noch nicht vorstellen können was man mit der neu gewonnenen Freiheit auf der Insel anstellen soll, eine Orientierung. Das Absolvieren dieser mal kleineren, mal größeren Missionen belohnt euch reichlich mit Nook Meilen, einer neuen Währung, die im Spiel eine große Rolle spielen wird.
Ein weiteres Feature, das großes Potenzial hat, den Inselperfektionisten in euch zu entfesseln, ist das Terraforming. Mit einer Schaufel in der Hand sollt ihr in diesem Modus nämlich die Oberfläche eurer Insel komplett verändern können. Gewässer können angelegt und mit Erde wieder zugeschüttet werden, erhöhte Ebenen können ebenfalls gebaut werden. Eurer Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt: Erstellt herzförmige Seen, zieht Mauern um Häuser unbeliebter Bewohner oder setzt einfach alles unter Wasser.
In der Praxis fühlt sich die Steuerung bei unserem ersten Versuchen jedoch etwas ungenau an. Die Spielfigur muss im exakten Winkel zum zu bearbeitenden Terrain stehen, damit das richtige Feld getroffen wird. Gepaart mit dem schwer abzuschätzenden Abstand zwischen Figur und dem angepeiltem Stück Erde wirkte die Steuerung wenig intuitiv. Öfter ist es uns deswegen passiert, dass wir erstellte Erdflächen vernichtet haben, wenn wir sie eigentlich nur abrunden wollten.
Abgerundet werden können Ebenen nämlich nur unter bestimmten Bedingungen und die wollen erst einmal verinnerlicht sein. Unser Ungeschick lässt sich also vielleicht auch vor allem auf unseren Mangel an Erfahrung mit dem System zurückführen, sodass es im natürlichen Spielverlauf zu einer schnelleren Gewöhnung kommt. Der Modus ist im Spiel aber sowieso erst recht spät freischaltbar, bis dahin solltet ihr also das Beste aus dem machen, was euch die Insel bietet.
Das Spiel bietet so viele Neuerungen, dass die Frage naheliegt: „Fühlt sich Animal Crossing: New Horizons immer noch an wie ein 'Animal Crossing'-Teil?“. Das Spielgefühl lässt sich beschreiben als ein Nach-Hause-Kommen in ein Heim, das über eine lange Zeit hinweg renoviert und modernisiert wurde. Es sieht anders aus, es fühlt sich irgendwie aufregend neu an, ist im Kern aber Dasselbe wie zuvor.
Kleinigkeiten wie zum Beispiel ein Hasenbewohner, der sich mit einem Eis unter einen Baum setzt und sein Leben auf der tropischen Insel genießt, sind Details, die Fans das Herz aufgehen lassen und zum Entspannen einladen. Währenddessen könnten die neuen Quests und erweiterten Werkzeuge zum Verändern der Welt besonders Neulingen einen Anreiz bieten, sich in die bunte Tierwelt zu verirren. Diese geben nämlich offensichtlichere Anreize zum Spielen als der alleinige Grundgedanke, das Leben auf der Insel zu genießen.
![]()
Als langjähriger „Animal Crossing“-Fan bin ich begeistert von der Detailverliebtheit die in New Horizons eingeflossen ist: lebendig wirkende Tierchen, verbesserte Spielmechaniken, eine Vielfalt von neuen Gegenständen und Kleidungsstücken – Nintendo scheint auf die Wünsche der Fans eingegangen zu sein. Beim Spielen war mir deswegen auch schnell klar, dass New Horizons mich für einige Monate in seinen Bann ziehen wird.
Nicht alle Features sagen mir unbedingt zu. Das Terraforming-Tool bietet zwar die Möglichkeit das Terrain grundlegend zu verändern, komplizierte Pläne umzusetzen würde jedoch zum fummeligen Großprojekt werden, auf welches ich eher wenig Lust habe. Das tolle an Animal Crossing: New Horizons ist ja aber, dass das Spiel euch diese Tools mitgibt, ihr aber die Freiheit habt sie zu nutzen oder eben links liegen zu lassen. Fest steht: Ich freue mich schon sehr darauf ab dem 20. März wieder in Tom Nooks Schuld zu stehen.
Du willst keine News, Guides und Tests zu neuen Spielen mehr verpassen? Du willst immer wissen, was in der Gaming-Community passiert? Dann folge uns auf Facebook, Youtube, Instagram, Flipboard oder Google News.
Es ist endlich da! Ganze vier Jahre mussten Fans nach der Ankündigung von Zelda: Tears of the Kingdom auf Links (...) mehr