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Nioh 2 im Test: Weck den Yokai in dir


Rund drei Jahre nach dem ersten Teil schickt euch Nioh 2 erneut in die Welt des feudalen Japans des 16. Jahrhunderts. Hier tränkt ihr euer Katana nicht nur mit Samuraiblut, sondern schlagt euch auch mit japanischen Fabelwesen, den Yokai, herum. Nach rund 80 Spielstunden ist Tester Christopher dabei völlig fertig und glücklich zugleich. Wie sich Nioh 2 im Test schlägt, lest ihr hier auf GIGA.

 
Nioh 2
Facts 
Nioh 2

Was ist Nioh 2?

Nioh 2 ist ein Prequel zum Anfang 2017 erschienenen Nioh. Wie im Vorgänger bewegt ihr euch durch das Japan der Sengoku-Zeit (1467-1603). Dies war eine kriegsreiche Periode in der japanischen Geschichte, in der viele Clans um die Vorherrschaft im Land kämpften. Im Action-Rollenspiel erstellt ihr euch einen Charakter und kämpft gegen zahlreiche berühmte historische Persönlichkeiten, wie etwa Oda Nobunaga. Aber auch die sogenannten Yokai sind eure Gegner, Fabelwesen, die tief verwurzelt in der japanischen Mythologie verankert sind.

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Das Spiel selbst orientiert sich in Sachen Level-Design und Kampfsystem stark an Spielen wie Dark Souls. Kombiniert dies aber mit dem missionsbasierten und lootorientierten Fortschrittssystem wie ihr es aus Spielen wie Diablo 3 kennt. Komplexe Talentbäume, viele Waffentypen sowie eine ausgefeiltes Schmiedesystem erlauben euch eine detaillierte Anpassung eures Charakters.

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Nioh 2: Rund 7 Minuten kommentiertes Gameplay der Entwickler
Nioh 2: Rund 7 Minuten kommentiertes Gameplay der Entwickler

Test-Fazit zu Nioh 2

Nioh 2 geht keine großen Risiken ein und baut die Stärken des ersten Teils weiter aus. Wer den ersten Teil gespielt hat, wird sich im Nachfolger direkt zurecht finden, denn viele Elemente wurden fast 1:1 übernommen. Dank der neuen Yokai-Fähigkeiten eures Charakters und dem Seelenkern-System werden die Möglichkeiten im Kampf dabei noch komplexer. Die Hatz nach dem nächsten Level-Aufstieg und der perfekten Ausrüstung funktioniert so in Nioh 2 noch besser und hält lange bei der Stange.

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Dementgegen steht die etwas zerstückelte Story ohne wirklichen roten Faden und fehlendes Balancing bei den Bosskämpfen. Alles in allem ist Nioh 2 aber ein mehr als würdiger Nachfolger. Alles ist noch etwas größer, komplexer und besser als im ersten Teil. Zudem ist Nioh 2 das beste Beispiel dafür, wie das Souls-Spielprinzip sinnvoll adaptiert werden kann, um etwas ganz Eigenes zu schaffen.

Das sind die Stärken von Nioh 2:

  • Komplexe Charaktererstellung mit Talentbäumen, Schmiedesystem und vielen verschiedenen Schutzgeistern sowie Seelenkernen.
  • Lange Spielzeit, vergleichbar mit dem ersten Teil (ca. 35 Std. Hauptstory + 60 Std. Nebenaktivitäten).
  • Kampfsystem mit neun verschiedenen Waffentypen sorgt für Abwechslung.
  • Suchtspirale aus looten und leveln funktioniert perfekt.
  • Koop-Modus für bis zu drei Spieler.
  • Zahlreiche neue Schutzgeister, Yokai und Gegnertypen.
  • Noch mehr Details in der Spielwelt und versteckte Geheimnisse sogen für Erkundungsdrang.
  • Endgame-Missionen motivieren über die Story hinaus.
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Das sind die Schwächen von Nioh 2:

  • Repetetiver Missionsaufbau ohne große Überraschungen (keine Open World).
  • Grafisch hat sich nicht viel seit dem ersten Teil getan.
  • Balancing-Probleme bei den Bossen (Yokai sind oft zu stark, während Menschen selten Probleme darstellen).
  • Story wirkt in den Zwischensequenzen teilweise zusammenhangslos.
Nioh 2 - Limitierte Steelbook Edition [PlayStation 4]
Das Produkt ist nicht mehr verfügbar. Zuletzt geprüft: 19.03.2024 08:35 Uhr

Tschö William, hallo Charaktererstellung!

Wurdet ihr im ersten Teil noch in die Haut des westlichen Samurais William gesteckt, dürft ihr euch in Nioh 2 euren ganz eigenen Charakter von Grund auf neu gestalten, Geschlechtswahl inklusive. Schon hier zeigt sich der neue Teil vorbildlich und lässt euch von Haltung, Bartwuchs bis hin zu Nichtigkeiten wie etwa der Nasenwurzelbreite wirklich alles einstellen.

Keine Ahnung, warum ihr eurem Charakter grüne Zähne verpassen solltet, aber hey: Ihr könnt es tun!

Individualisierung der Spielfigur wird dabei auch im weiteren Spielverlauf immer groß geschrieben. So wird euer Charakter in allen Zwischensequenzen akurat dargestellt und auch sämtliche Waffen und Rüstungen, die euch auf den Leib geschneidert werden, schließt dies mit ein. Wie so oft bei selbst erstellten Charaktere, bleibt eure Spielfigur allerdings stumm. Soll zur Identifkation beitragen, ihr kennt das ja ...

Bewährte Features um ein paar Neuerungen ergänzt

Nioh 2 spielt sich von Beginn an genau wie der Vorgänger. Dies ist größtenteils auch gut so, da der erste Teil fast nur hohe 80er-Wertungen einheimsen konnte und das bis dato erfolgreichste Spiel von Publisher Koei Tecmo im Westen darstellt. Nach wie vor wählt ihr auf einer Übersichtskarte verschiedene Haupt- und Nebenmissionen an und bahnt euch so im Verlauf den Weg durch sechs Regionen Japans, wo ihr gegen Samurai kämpft oder Yokai-Monster eure Waffen schmecken lasst.

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Der Missionsaufbau bleibt dabei immer gleich. Ihr kämpft euch durch halb-offene Levels, schaltet Abkürzungen frei und am Ende wartet stets ein Boss auf euch. Soweit, so Dark Souls. Was Nioh 2 allerdings von den üblichen Souls-Klonen abhebt, ist der Mix aus motivierendem Kampfsystem, Erkundung und der Jagd nach besserer Ausrüstung. Dieses Rezept geht auch in der Fortsetzung voll auf und wird durch die Neuerungen in der Charakterentwicklung weiter verbessert.

Die Neuerungen von Nioh 2 auf einen Blick:

  • Eure Spielfigur ist in Nioh 2 halb Mensch, halb Yokai. Füllt ihr eure Amrita-Anzeige im Kampf, dürft ihr euch für kurze Zeite in die Yokai-Form transformieren, von denen es drei Arten gibt (Rohling, Wildling, Phantom) und die euch vergleichsweise mehr Schaden anrichten lassen. Welche Form ihr annehmt, wird durch den gewählten Schutzgeist bestimmt.
  • Des weiteren dürft ihr eure Schutzgeister nun mit Seelenkernen ausstatten. Alle Yokai, von denen es im zweiten Teil übrigens viele neue Arten gibt, lassen diese manchmal als Beute fallen und ihr könnt ihre indviduellen Fähigkeiten dadurch im Kampf einsetzen. Der Einsatz der Seelenkerne verbraucht Anima, das durch einen neuen Balken unterhalb der KI-Anzeige dargestellt wird.
  • Mit der Glefe (eine Art einklappbare Sense) und den Beilen (zwei kleine Handäxte) kommen zwei weitere Waffen dazu und erhöhen die Auswahl auf insgesamt neun.
  • Zudem könnt ihr jetzt Waffen finden, die von Yokai bessessen sind und die zu euch sprechen, wenn ihr oft genug mit ihnen gekämpft habt.
  • In den Leveln gibt es nun besudelte Gebiete, die vollkommen vom dunklen Yokai-Reich verhüllt sind. Hier ist eure KI-Regeneration stark beeinträchtigt, was den Schwierigkeitsgrad in solchen Arealen weiter erhöht. Um diese zu reinigen, müsst ihr jeweils einen starken Yokai im Gebiet besiegen.
In Yokai-Form räumt ihr für kurze Zeit so richtig in den Gegnerreihen auf. Übrigens könnt ihr auch diese Form im Aussehen individuell anpassen.

Bosskämpfe und kaputte Controller

Am Ende der insgesamt 20 Missionen der Story-Kampagne wartet jeweils ein mächtiger Bossgegner auf euch. Hier wechselt das Spiel zwischen wendigen Samurai-Kriegern und großen Yokai-Monstern. Der Schwierigkeitsgrad variiert bei den Bosskämpfen allerdings stark. Während man sich bei manchen Yokai die Zähne ausbeißt und den einen oder anderen Controller in die Ecke pfeffert, werden menschliche Bosse manchmal direkt im ersten Versuch gelegt. Dies unterscheidet sich sicherlich je nach Spielererfahrung, allerdings ist das Balancing hier nicht immer ganz so ausgereift.

Das Boss-Design hat sich in der Fortsetzung noch einmal deutlich verbessert.

Sollten die Kämpfe doch mal zu schwierig sein, könnt ihr nun aber auch an blauen Gräbern NPC-Abbilder von anderen Spielern beschwören, die euch in den Kämpfen unterstützen. Zwar dienen sie eher als Ablenkung für den Boss, allerdings hilft auch das schon. Alternativ könnt ihr euch in die zahlreichen Nebenmission stürzen, um euren Level über die empfohlenen Stufen für die Hauptmissionen zu heben, auch dies erleichtert das Vorankommen. Dabei gibt es hier teilweise ein Wiedersehen mit Maps aus dem ersten Teil.

Auch viel zu entdecken gibt es wieder einmal. So könnt ihr abermals Kodamas in versteckten Level-Bereichen suchen, um euren Bestand an Elxieren dauerhaft zu erhöhen. Aber auch neue freundliche Yokai gibt es. Das knuffige Katzen-Yokai Sunekosuri etwa, lässt sich von euch streicheln und begleitet euch für kurze Zeit auf euren Wegen. Es gibt euch einen Buff und hilft auch im Kampf mit. In besudelten Gebieten plustert es sich dabei auf wie ein wütender Kugelfisch - niedlich!

Wie kann man da nein sagen? Nicht zuletzt solche Details machen Nioh 2 besonders.

Online-Koop für 3 Spieler, aber was ist mit PvP?

In Sachen Multiplayer steht euch in Nioh 2 ein Koop-Modus für bis zu drei Spieler zur Verfügung. In den Modi „Expeditionen“ und „Zufallsbegegnungen“ könnt ihr euch zufällig oder gezielt mit Spielern für auswählbare Missionen zusammenschließen. Dabei können allerdings nur Missionen gespielt werden, die bereits freigeschaltet oder abgeschlossen wurden. An Schreinen könnt ihr euch mithilfe der Ochoko-Becher auch wieder Besucher herbeirufen. Diese verdient ihr euch, wenn ihr Rückkehrer über die roten Gräber beschwört und besiegt.

Doch wie sieht es mit einem PvP-Modus aus? Bereits in Nioh wurde dieser erst zu einem späteren Zeitpunkt per Update nachgeliefert. Leider versäumen die Entwickler auch bei der Fortsetzung, diesen von Anfang an zur Verfügung zu stellen und es bleibt zu hoffen, dass dieser noch zu einem späteren Zeitpunkt nachgeliefert wird. Nioh 2 erscheint am 13. März 2020 exklusiv für die PlayStation 4. Laut Berichten der Seite Gamespot soll eine Veröffentlichung für den PC im November 2020 folgen.

Wertung
9/10
“Nioh 2 ist eine rundum gelungene Fortsetzung ohne überflüssige Experimente. Die Symbiose aus forderndem Kampfsystem und der Perfektionierung des eigenen Charakters sucht ihresgleichen.”
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