Assassin's Creed: Valhalla

Test Assassin's Creed Valhalla: Ragnarök erwartet euch

von Ove Frank (Dienstag, 10.11.2020 - 15:07 Uhr)

Eine feste Institution der Gaming-Welt kehrt zurück und wagt den Spagat zwischen den Konsolengenerationen. Mit Assassin's Creed Valhalla kommt nun der neueste Teil von Ubisofts erfolgreichster Reihe auf den Markt und die blutdurstigen Wikinger werden von ebenso geifernden Horden an Langzeitfans und AC-Veteranen sehnlichst erwartet. Werden ihre Wünsche und Hoffnungen erfüllt? Kann der neueste "Assassin's Creed"-Teil einen triumphalen Einzug nach Valhalla feiern? Oder markiert er das Ende einer Ära und begegnet stattdessen dem eigenen Ragnarök? In unserem Test wollen wir diesen Fragen für euch auf den Grund gehen.

Zieht die Taue fest und holt die Äxte raus; In Assassin's Creed Valhalla darf fleißig geplündert werden!
Zieht die Taue fest und holt die Äxte raus; In Assassin's Creed Valhalla darf fleißig geplündert werden!

Assassin's Creed Valhalla - Eine Einordnung

Die "Assassin's Creed"-Timeline bleibt nach wie vor verwirrend. Spielten die beiden Vorgänger Origins und Odyssey noch in der Antike und konnten sich bis zu einem gewissen Punkt noch aufeinander beziehen, ist dies bei Assassin's Creed Valhalla nicht mehr der Fall. Stattdessen findet sich der Spieler im frühmittelalterlichen Skandinavien und England wieder, welche bislang mit den Orden der Assassinen oder der Templer noch nichts wirklich zu tun hatten.

Eine wichtige Überschneidung mit seinen beiden Vorgängern bietet AC Valhalla dann doch. Neben den politischen Irrungen und Wirrungen in der tatsächlichen Welt, spielen auch wieder vermeintlich übernatürliche Aspekte, wie die umfangreiche nordische Mythologie eine zentrale Rolle, sodass die Entwickler offensichtlich zumindest versuchen, aus der Wikinger-Thematik möglichst viel herauszuholen. In diesem Sinne bleibt Valhalla zwar Assassin's Creed, weitergehende Parallelen zu erkennen, ist auf dem ersten Blick allerdings schwierig.

Assassin's Creed: Valhalla Cinematic World Premiere Trailer
Assassin's Creed: Valhalla Cinematic World Premiere Trailer

Mit alten Formeln in eine neue Welt

Die Ausgangslage ist denkbar einfach: Mitte des neunten Jahrhunderts nach Christus wächst im hohen Norden Skandinavien ein Mädchen oder ein Junge namens Eivor (das Geschlecht könnt ihr entscheiden) als Kind eines einflussreichen Fürsten seines Volkes auf. Die Freude währt nur kurz, denn wie so typisch für frühere AC-Teile, kommt es zu einem plötzlichen Schicksalsschlag, der alles verändert. Jahre Später dann verschlägt es Eivor nach England, wo es eine neue Heimat zu finden, Bündnisse zu schließen und Abenteuer zu bestreiten gilt. Mehr verraten wir euch aus Spoilergründen nicht. Nur so viel sei gesagt, dass in diesem Bereich keine Bäume ausgerissen werden. Die Ausgangslage wirkt tatsächlich wie ein aufgewärmter Aufguss früherer Ableger.

Auch über die Ausgangslage hinaus bleibt Ubisoft seinen altbekannten Formeln wieder treu: Ihr bereist die verschiedenen Gebiete, erklimmt Türme, um einen Überblick zu gewinnen und Schnellreisepunkte freizuschalten, ihr sucht nach Loot, sowie Sammelobjekten und verbessert mit vielen Skill-Punkten eure Fähigkeiten und stürzt euch in eine Menge an Prügeleien. So weit, so unspektakulär. Aber ist dies darum gleich schlecht? Hier können wir euch schon einmal etwas beruhigen. Obwohl zwar auf altbekannte Mechaniken und Formeln zurückgegriffen wird, haben die Entwickler doch offensichtlich aus den Problemen der Vorgänger gelernt.

Speziell Assassin's Creed: Odyssey fühlte sich aufgrund des ganzen Gegrindes und der Fülle der ganzen Items ziemlich überfüllt an. Dies ist hier nun anders. Es gibt zum Beispiel deutlich weniger Rüstungen und Waffen als in früheren Spielen. Stattdessen wird darauf gesetzt, dass ihr eure Ausrüstung regelmäßig aufwertet oder mit Runen verbessert. Dadurch wisst ihr den Wert einer jeden Waffe und eines jeden Rüstungsteils besser zu schätzen und freut euch, wenn ihr einmal einen neuen Ausrüstungsgegenstand findet. So muss das sein!

Waffen und Rüstungen sind recht selten, ihr könnt sie dafür aber aufwerten. So gewinnen sie wesentlich an Relevanz.
Waffen und Rüstungen sind recht selten, ihr könnt sie dafür aber aufwerten. So gewinnen sie wesentlich an Relevanz.

Auch die unterschiedlichen Gebiete gewinnen wieder mehr an Bedeutung. Um in diesen bestehen zu können, sollte eure Spielfigur zwar bereits eine gewisse Stärke aufweisen, dies ist aber kein Muss. Stellt ihr euch klug an, könnt ihr bereits früh mächtiges Equipment finden, welches sich dann spürbar auszahlt. Auch cool ist, dass anders als noch in Odyssey die Gebiete und die dortigen NPCs nicht gemeinsam mit euch stärker werden. Kehrt ihr also nach längerer Zeit wieder in eines der früheren Gebiete zurück, fühlt ihr euch übermächtig, sodass ihr euch an eurem eigenen Fortschritt erfreuen könnt.

Auch das Skillsystem wurde angepasst. So habt ihr kein klassisches Level mehr, in welchem ihr aufsteigen müsst, um bestimmte Items zu nutzen, sondern könnt dies theoretisch alles von Anfang an. Stattdessen nutzt ihr die regelmäßig hinzukommenden Skillpunkte, um eure Fertigkeiten zu verbessern und euch somit auf gewisse Kampfweisen zu spezialisieren und auch besondere Fähigkeiten, wie das Führen von zwei Zweihandwaffen zu erlernen. Darüber hinaus gibt es davon noch losgelöste Skills und Attacken, die ihr auf Kosten eures Adrenalins im Kampf einsetzen könnt. Diese erlernt ihr, indem ihr in der Welt verteilte geheime Schriften findet und lest.

Eine Open World zum Niederknien

Dies bringt uns nun zu einem der signifikantesten Aspekte der meisten Ubisoft-Spiele: die Spielwelt. Vorweg sei gesagt, die Spielwelt in Assassin's Creed Valhalla ist atemberaubend schön! Bereits an den verschneiten messerscharfen Felsen Norwegens im Schein der Aurora Borealis konnten wir uns gar nicht satt sehen. Auch England ist unfassbar schön designt. Was die reine Optik betrifft, darf sich Valhalla den Thron der schönsten offenen Spielwelten mit The Legend of Zelda - Breath of the Wild und Red Dead Redemption 2 teilen und muss sich vor seinen hochgelobten Kollegen wahrlich nicht verstecken. Gepaart mit einer gestochen scharfen Grafik und wieder verbesserten Gesichtsanimationen weiß das Spiel mit seiner Optik stark zu punkten. Handwerklich ist Valhalla eindeutig das bisher beste Spiel der Reihe.

Die offene Spielwelt bietet spektakuläre Ausblicke und kann mit der stärksten Konkurrenz mithalten.
Die offene Spielwelt bietet spektakuläre Ausblicke und kann mit der stärksten Konkurrenz mithalten.

Von der Optik aber abgesehen bleibt das Ergebnis eher zwiespältig. Es wurde zwar offensichtlich versucht, der Welt noch mehr Leben einzuhauchen, indem die Entwickler diese mit einer Reihe verschiedener Tier- und Fischarten bevölkerten, bei anderen sicherlich gut gemeinten Aspekten, wie den zahlreichen "Rätseln" verrennt sich das Spiel aber. Diese Knobelaufgaben, die ihr oftmals bestreiten müsst, um Truhen, Ausrüstungsgegenstände oder Schriften zu sammeln, sind leider nicht besonders clever, sondern eher bremsend und nervig. Meistens müsst ihr Mauern aufsprengen und dafür Brandfässer aufstöbern, um diese von A nach B zu bringen, oder NPCs Schlüssel abluchsen, um mit denen Türen aufzusperren. Mehr nicht. Ab und an kann das Spaß machen, in seiner Masse nervt es aber nur noch.

Die Aktivitäten, wie das Wetttrinken, das neue Würfelspiel Örlög oder das Plündern von Klöstern, machen zwar gerade zu Beginn durchaus viel Spaß, verlieren aber zunehmend an Reiz. Das Plündern ist zwar cool, kommt aber zu selten vor. Auch die Spottduelle, eine Art mittelalterliche Rap-Battles, und der damit einhergehende Charisma-Wert, der auch für die Story relevant sein kann, sind eine tolle Idee, doch auch von ihnen gibt es leider zu wenige. Insgesamt nutzt die Spielwelt ihr eigenes Sandboxpotenzial nicht genug, sodass die Immersion zunehmend verblasst. Allerdings sah dies bei Odyssey zunächst ähnlich aus, die nachgereichten Inhalte, wie der "Story Creator Mode" konnten diese Schwächen aber noch deutlich ausbessern. Hoffen wir, dass die Entwickler auch für Assassin's Creed Valhalla ähnliche Pläne verfolgen - Lust auf mehr hatten wir nämlich auf jeden Fall.

Lange Zeit belanglose Geschichten fesseln nicht

Bei allen Aspekten, die an Assassin's Creed: Odyssey bemängelt werden können, dürften sich die meisten Spieler darin einig sein, dass die persönliche Geschichte um eine Familientragödie von griechischem Ausmaße bereits nach den ersten Spielstunden zu überzeugen wusste. Dadurch, dass die Entscheidungen des Spielers dann noch wirkliche Konsequenzen hatten, fühlte sich insgesamt die Handlung organisch und angenehm spannend an. Auch die vielen Nebenmissionen wussten immer wieder mit interessanten Wendungen und gut geschriebenen Charakteren zu punkten. Da kann Valhalla nicht ganz mithalten.

In puncto Story ist Odyssey schlicht besser als Valhalla. Kassandra ist dazu noch interessanter als Eivor.
In puncto Story ist Odyssey schlicht besser als Valhalla. Kassandra ist dazu noch interessanter als Eivor.

Die Story hat es schwer, so richtig in Fahrt zu kommen. Interessante Figuren wie Ivar der Knochenlose, oder die Jarlskona Soma gibt es zwar auch, doch Eivor selbst, der/die ProtagonistIn des Spiels, bleibt zunächst blass. Erst zum Ende hin werden mehrere subtile Anspielungen, die es bereits früh im Spiel gibt, wieder aufgegriffen und gewinnen an Bedeutung. Das ist normalerweise auch gut so, allerdings ist es schwierig, lange genug bei der Stange zu bleiben, wenn es der Geschichte über viele Stunden an Spannung mangelt. Auch die zahlreichen, auf der gesamtem Spielwelt verteilten Nebenmissionen bleiben meist eintönig. Hier wäre es besser gewesen, Eivor einen klarer definierten Charakter zu verpassen. Zwar ist dieser nicht ganz so farblos wie ein Connor, den Charme einer Kassandra oder die Komplexität eines Edward hat der neue Held aber nicht.

Dies führt zu einem weiteren Problem, welches Ubisoft-Spiele aber oftmals haben: Es fehlt dem Helden einmal mehr an Biss. Eivor ist ein Wikinger, Plünderungen sein/ihr täglich Brot, dennoch wird der Spieler aus dem Animus geworfen, tötet er zu viele Zivilisten. Storytechnisch hätte man dies durchaus verarbeiten können, wurde aber nicht gemacht. Aber nicht nur Eivor ist ausgesprochen zahm, sondern auch das gesamte eigene Umfeld, während die Antagonisten geradezu langweilig böse sind, sodass moralische Zwickmühlen leider Mangelware bleiben. Das kann und das muss besser gehen! Speziell vor diesem Hintergrund ist das Potenzial eines vielschichtigen und nicht eindeutig zu fassenden Hauptcharakters gewaltig, wird aber leider zu selten genutzt.

Allerdings - und das müssen wir den Entwicklern lassen - speziell nach hinten hinaus wird deutlich, dass die wichtigen Charaktere durchaus spannend geschrieben sind, dies aber zu lange nicht durchscheinen lassen. Spiele wie Red Dead Redemption 2 und The Witcher 3 haben hier offensichtlich Pate gestanden, dreist geklaut wird allerdings nicht, sodass es dem Spiel gelingt, seinen Figuren eine eigene DNS zu verleihen. Mit ein wenig mehr Mut hin zum moralisch schwer zu Fassenden, hätte Valhalla in dieser Hinsicht durchaus eines der besten Spiele der ganzen Reihe werden können.

Auf lange Sicht sind die Charaktere spannend geschrieben, und frühe Anspielungen sind später noch wichtig.
Auf lange Sicht sind die Charaktere spannend geschrieben, und frühe Anspielungen sind später noch wichtig.

Gameplay und Atmosphäre wissen zu punkten

Egal ob ihr als Eivor die verschiedenen Gebiete Englands bereist, eure eigene Siedlung ausbaut oder ein Kloster oder ein Dorf plündert, die Atmosphäre ist immer fantastisch. Die gelungene Lichtsetzung weiß jeden Bereich des Spiels gekonnt in Szene zu setzen und der grandiose Soundtrack lässt euer Blut kochen. Erschallen die Trommeln des Krieges, wollten auch wir zuhause unsere Axt schärfen und uns ins Getümmel stürzen. Sehen wir dann aber, wie brutal das Spiel ist und wie viele Körperteile Eivor abtrennt, verkriechen wir uns dann doch lieber hinter dem heimischen Sofa.

Generell weiß das Spiel vor allem in den Kämpfen und Belagerungen zu punkten. Die Schläge fühlen sich richtig wuchtig an und das in Litern fließende Blut saugt uns geradezu ins Wikingerdasein ein. Auch die Bosskämpfe spielen sich angenehm fordernd. Zwar sind die mächtigeren Gegner durchaus happig und bestrafen Fehler postwendend, können aber alle mit der richtigen Taktik und dem klugen Nutzen eurer Fähigkeiten dennoch besiegt werden, selbst wenn ihr noch nicht ganz so stark seid. Dies gibt dem Spieler das wohlige Gefühl, dass seine bewussten Skillungen und Spezialisierungen etwas bringen. Der Spagat zwischen Einsteigerfreundlichkeit und hartem Action-Adventure gelingt hier meisterhaft.

Die Kämpfe brillieren durch Wucht, und auch an Brutalität wurde nicht gespart, sodass echtes Wikinger-Feeling aufkommt.
Die Kämpfe brillieren durch Wucht, und auch an Brutalität wurde nicht gespart, sodass echtes Wikinger-Feeling aufkommt.

Fans wird erfreuen, dass wieder mehr auf Stealth-Action gesetzt wird, sollte es der Spieler denn wollen. Der ausgesprochen große Talentwald bietet euch die Möglichkeit, euren Charakter präzise anzupassen und genauso als lautloser Attentäter eure Gegner auszuschalten, wie auch regelrecht zum Berserker zu werden und Köpfe, Arme und Beine links und rechts abzutrennen, als wäre er ein Holzfäller im Wald. Natürlich könnt ihr auch ein Tausendsassa sein, der irgendwie alles kann, aber nichts davon richtig. Die Freiheit, das Spiel entsprechend eures eigenen persönlichen Stils zu zocken, wurde wieder ausgebaut, was speziell AC-Veteranen, denen die direkte Konfrontation weniger zusagt, wieder abholen dürfte.

Für wen lohnt sich Assassin's Creed Valhalla und für wen nicht?

Assassin's Creed Valhalla ist seit dem 10. November 2020 für PS4, Xbox One, PC, sowie später auch für PS5 und Xbox Series X verfügbar.

Für wen lohnt es sich?

  • Leute, die die Schönheit einer großen und einladenen Spielwelt zu schätzen wissen und sich dabei von einigen Häufungen nicht abschrecken lassen.
  • Gamer, die Bock auf knallharte Mittelalter-Action mit toll inszenierten Kämpfen und wuchtigem Gameplay haben und Spiele lieben, die auch nicht an Blut sparen.
  • Langjährige Fans der "Assassin's Creed"-Reihe werden auch diesmal ihren Spaß haben.

Für wen lohnt es sich nicht?

  • Leute, die sich von einer schleppend beginnenden Story abschrecken lassen und lieber sofort bis zum Ende unterhalten werden wollen.
  • Spieler, denen eintönige Nebenquests und Welt-Aktivitäten zu schnell den Spaß nehmen.
  • Fans ähnlich gelagerter Action-RPGs, die auf eine besondere Tiefe und moralische Zwickmühlen aus sind.

Bewertung von Ove Frank

Assassin's Creed Valhalla sieht toll aus, es spielt sich echt gut und macht auch meistens richtig Spaß, doch das, was ich mir erhofft hatte, ist es leider nicht ganz geworden. Am Ende mangelt es den Entscheidern an Mut, auch unpopuläre und weniger massentaugliche Entscheidungen zu treffen, welche aber dem Spiel und dessen Figuren mehr Profil verleihen würden. So wirkt das Spiel oftmals leider unbefriedigend halbgar und zahnlos. Und das bei dieser Wikinger-Thematik!

Dennoch sind die Neuerungen, wie das überarbeitete Skill-System, der deutlich entschlackte Loot-Anteil und selbst das Integrieren von noch mehr Welträtseln, die hier und da durchaus Köpfchen verlangen, wirklich gut und notwendig. Auch das überarbeitete Kampfsystem funktioniert hervorragend und verleiht den Kämpfen die Wucht, die sie schon lange nötig hatten.

Dass dies aber auf Kosten von Geschichte, Charakterzeichnung und Abwechslungsreichtum geht, ist eine herbe Enttäuschung. Vor allem Assassin's Creed: Odyssey hatte zuletzt gezeigt, dass eben dies das Herz eines wirklich guten Spiels ausmacht. Tolle Schauwerte sind natürlich nett und eine gelungene Atmosphäre ist vor allem in Spielen mit historischem Szenario asugesprochen wichtig, aber im Vergleich zur eigenen Story nur von sekundärer Bedeutung. Es zeigt aber im Umkehrschluss auch, was für ein gutes Spiel der direkte Vorgänger war.

Ein kleiner persönlicher Wermutstropfen, der aber für sich keine allzu große Relevanz für das Spiel hat, ist der Umstand, dass AC Valhalla in puncto Epoche und Kulturen leider nicht die gewohnte historische Authentizität erreicht, wofür die Reihe eigentlich berühmt ist. Dies ist aufgrund der schwierigen Quellenlage zugegebenermaßen auch sehr schwer. Es wäre aber schön gewesen, wenn dies auch offen kommuniziert worden wäre. An sich tut es dem Spiel aber keinen Abbruch, nur dass es nun noch mehr wie ein Fantasy-RPG wirkt als ein historisches Spiel.

Insgesamt fühlt sich Valhalla so wenig wie ein Assassin's Creed an, wie es das noch nie zuvor der Fall war. Die Assassinen und Templer spielen eine untergeordnete Nebenrolle und die eigene Mythologie wird leider nicht ganz so sehr erweitert wie noch in Odyssey. Das Spiel täte sich dementsprechend selbst einen Gefallen, wenn es sich mehr als AC-Spinoff präsentierte, denn als Hauptspiel.

Trotz all der Kritik ist Assassin's Creed Valhalla am Ende immer noch ein wirklich gutes Spiel geworden, an dem ich noch lange meine Freude haben werde. Ich bin gespannt, was in Zukunft noch auf mich warten wird. Kleinere Schwächen können sich auch in Zukunft noch ausbessern lassen, AC Odyssey hatte es vorgemacht und ich hoffe, dass auch Valhalla eine ähnlich liebevolle und langlebige Pflege erhält, sodass seine sichtbaren Makel nach und nach verschwinden. Ich opfere Odin dafür gerne meinen privaten Met-Vorrat. In diesem Sinne: Skål!

85 Spieletipps-Award

spieletipps meint: Ein mit einer wunderschönen Spielwelt ausgestatteter blutiger Action-Kracher, welchem es aber in puncto Story und Abwechslung etwas an Tiefe fehlt.

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