von Nathan Navrotzki (Sonntag, 22.08.2021 - 12:00 Uhr)
Pokémon-Legenden: Arceus hat einen neuen Trailer spendiert bekommen. Wie so oft bedeutet das mal wieder: Die Poké-Community ist wütend. Ist der Zorn gerechtfertigt oder übertreiben manche Fans einfach?
Neuer Trailer, neuer Shitstorm – So läuft es meistens ab, wenn der Release eines Pokémon-Spiels kurz bevorsteht. Und genau so ist es jetzt natürlich auch wieder mit Pokémon-Legenden: Arceus geschehen. Ein Trailer mit erstem Gameplay präsentierte kürzlich die offene Welt der Hisui-Region, in die Spieler/innen ab dem 28. Januar 2022 eintauchen können.
Den ersten Gameplay-Trailer könnt ihr euch hier zu Gemüte führen:
Natürlich hagelt es seitdem aber nicht nur Beifall, sondern eben auch eine Menge Kritik. Vielen missfällt nämlich die Optik des Action-RPGs: Sie sei zu verwaschen, zu Low-Poly und die Welt sehe zu leer aus. Sind das valide Meinungen? An sich schon.
Vor allem Spieler/innen, die sich auch abseits von Pokémon-Debatten gerne mit der technischen Seite von Videospielen auseinandersetzen, raufen sich beim Anblick der Texturen vermutlich zu Recht die Haare. Sehr detailliert sind sie zumindest nicht.
Ganz ehrlich? Mir persönlich sind diese ganzen Feinheiten, die vermeintlichen Grafik-Fehler, nicht aufgefallen. Beim ersten wie beim fünften Anschauen des Trailers, wird die Grafik für mich vor allem vom frischen Gameplay und den anderen zahlreichen Neuerungen in den Schatten gestellt.
Endlich traut sich Game Freak mal aus seiner Bequemlichkeits-Bubble heraus immer wieder dasselbe Spielprinzip zu wiederholen – Ein Schritt in die richtige Richtung, um mehr aus der Marke Pokémon rauszuholen! Aber anstatt sich über das Positive zu freuen, beschweren sich Leute über Kleinigkeiten.
Und auch abgesehen vom frischen Gameplay, muss ich gestehen: Ich finde das Spiel ganz hübsch! Der fast schon malerische Stil und die bunten Farben haben ihren Wiedererkennungswert. Klar, an den Bäumen zum Beispiel könnte Game Freak noch etwas arbeiten, aber hässlich ist das Spiel nun auch nicht.
Auch folgender Kritikpunkt kommt immer wieder auf: Die Hisui-Region sieht in den bisherigen Bildern tatsächlich etwas leer aus. Für ein Spiel, das in seinen Trailern versucht Parallelen zum Open-World-Meisterwerk The Legend of Zelda: Breath of the Wild zu ziehen, sehen die kargen Landschaften etwas trist aus.
(PS: Könnten Videospiele allgemein bitte damit aufhören den legendären Zelda-Trailer zu kopieren? Nein, Genshin Impact, auch du bist kein BotW.)
Hier liegt vielleicht ein großes Problem in der Vermarktung des Spiels. Durch die genannten Zelda-Parallelen suggeriert Pokémon-Legenden: Arceus einigen Fans, dass es eine genau so schöne und gut gefüllte offene Welt wie Breath of the Wild anstrebt – Die Messlatte wird also extrem hoch angehoben. Dabei dürfte doch den meisten von uns klar sein: Das ist kein realistisches Ziel für Game Freak.
Es handelt sich hierbei immer noch um ein Pokémon-Spiel – Hier wird es keine kleinen Rätsel an jeder Ecke geben und auch die Erkundung der Welt steht nicht im Fokus. Es geht primär um die Pokémon, die in dieser Welt beheimatet sind. Und die scheinen richtig gut gelungen zu sein. Mit ihren individuellen Verhaltensweisen und der Möglichkeit selbst anzugreifen, machen sie das Spiel auch um einiges interessanter und lebendiger als die Hauptreihe.
Vorbestellen könnt ihr euch Pokémon-Legenden: Arceus hier:
Natürlich kann man darüber enttäuscht sein, dass das nächste Pokémon-Spiel einen verwaschenen Stil nutzt, der nicht jedem gefällt. Und auch, dass es technisch nicht auf der Höhe von einem Breath of the Wild ist, kann man dem Spiel ankreiden, wenn man sich wirklich einfach mehr Fortschritt für die Reihe wünscht.
Für mich war das alles aber von vorneherein klar. Nintendo - und vor allem Pokémon-Spiele, sind nicht für ihre herausragende Grafik bekannt. Meiner Meinung nach wird das Negative mal wieder extrem aufgebauscht um sich künstlich aufzuregen und anderen auf die Nerven zu gehen.
Es ist unschön zu sehen, wie sich Fans in Kommentarbereichen auf das Spiel freuen, nur damit ein mies gelaunter Gamer unaufgefordert seinen Senf dazugibt. Oft heißt es dann nämlich, dass sich andere nicht freuen sollen, nur weil das Spiel nicht den eigenen Wünschen entspricht. Kritik ist in Ordnung, aber sowas muss nicht sein. Entspannt euch mal ein bisschen.
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