von Thomas Stuchlik (Mittwoch, 22.09.2021 - 13:07 Uhr)
Der Bauern-Alltag wartet auf euch und verspricht mehr Abwechslung denn je zuvor. Denn der Landwirtschafts-Simulator 22 bringt neue Maps, Jahreszeiten und Produktionsketten. Wir waren vor Ort bei Entwickler Giants Software in Erlangen und sagen euch, wie gut sich der Simulator spielt.
Normalerweise erscheint die sonst so pünktliche Sim-Serie im jährlichen Turnus entweder auf PC, Konsole sowie auf Handheld und Mobile. Doch der letzte Hauptteil Landwirtschafts-Simulator 19 ist fast schon wieder drei Jahre alt. Allerhöchste Zeit für die neue Episode vom Schweizer Entwicklerstudio Giants Software, welches die Jahreszahl 21 überspringt und gleich zur 22 übergeht.
Erstmals fungiert Entwickler Giants auch als Publisher und veröffentlicht den Landwirtschafts-Simulator 22 unter eigener Flagge. Große Sorgen braucht sich das Studio nicht machen, denn die Vorgänger waren allesamt Verkaufserfolge. Der Vorgänger LS 19 wurde über zwei Millionen Mal verkauft. Dennoch ruht sich Giants nicht auf den Lorbeeren aus und bringt bewährtes Gameplay und sinnige Neuerungen, wie unser PC-Probespiel im Erlangener Zweitstudio beweist.
Beim ersten Anspielen vor Ort wird klar: Vieles ist beim Alten geblieben. An der Steuerung mit Tastatur, Maus, Controller oder mit Lenkrad hat sich kaum etwas geändert. Mit wenigen Handgriffen bedient ihr Feldgeräte und grubbert, sät, düngt und erntet. Per Knopfdruck wechselt ihr Fahrzeuge in eurem Besitz und habt so immer die passende Maschine zur Hand.
Im neuen Teil stehen erstmals Hirse, Oliven und Trauben zur Ernte an. Letztere unterscheiden sich erheblich von anderen Erzeugnissen. Denn nur mit dem passenden Traubenernter New Holland Braud 9070L holt ihr euch die begehrte Frucht. Die empfindlichen Beeren benötigen zudem einen speziellen Auflieger für den sorgsamen Transport, sonst wird daraus schnell Matsch.
Interessant wird der Landwirtschafts-Simulator 22 vor allem durch die neuen Produktionsketten. Eure Ernte verfrachtet ihr an verschiedene Fertigungsstätten, die zum Beispiel Trauben entweder zu Saft oder zu Rosinen verarbeiten. Beide Produkte dürft ihr weiter transportieren und beispielsweise im nächsten Dorfladen verkaufen. Praktisch, dass dazu auch neue Trucks der Marke Mack zur Verfügung stehen.
Die Produktionsketten erstrecken sich durch alle Erzeugnisse. Weizen wird zu Mehl, dann zu Brot, das ihr im Supermarkt absetzt. Für Kuchen benötigt ihr dagegen Mehl aus Weizen, Zucker aus Zuckerrüben, Milch und Butter von euren Kühen sowie Eier von euren Hühnern.
Nicht zuletzt betreibt ihr optional Forstwirtschaft und dürft gefällte Bäume zu Planken verarbeiten lassen, die wiederum der Rohstoff für Möbel sind. Für eine gewinnbringende Weiterverarbeitung seid ihr scheinbar nun häufiger für Transporte unterwegs als vorher.
Eine maßgebliche Neuheit sind Jahreszeiten, die es zwar schon als Mod gegeben hat, die aber nun offiziell im Grundspiel enthalten sind. Die Saisonen bestimmen den Zeitrahmen für Saat und Ernte bestimmter Feldfrüchte. Ergo solltet ihr planvoller ans Werk gehen, denn im Winter ruht die meiste Arbeit auf dem Feld. Doch ein Jahr ist schneller vorbei als ihr denkt, da es nur aus zwölf Spieltagen besteht.
Natürlich könnt ihr euch bei jeder Jahreszeit zusätzlich um die Viehzucht kümmern. Kühe, Hühner oder Pferde haltet ihr in Ställen und Gehegen. Wiederum erweitert ihr euren Hof beliebig um Gebäude und Stätten. Nicht zuletzt übertragt ihr eintönige Feldarbeiten den computergesteuerten Helferlein, die nun effizienter arbeiten sollen.
Der neue Simulator beinhaltet drei ausladende Maps: Das hügelige Alpen-Szenario Erlengrat gab es bereits als Erweiterung im Vorgänger und macht euch zum Bergbauern. Daneben findet sich mit Elmcreek eine stimmige Karte in den USA. Nicht zuletzt liefern die Macher mit Haut-Beyleron eine mediterrane Landschaft ab, die sich klar für den Anbau von Trauben oder Oliven eignet.
Der neue Landwirtschafts-Simulator trumpft wiederum mit gigantischem Fuhrpark auf. Ihr könnt über 400 Gerätschaften von 100 Herstellern erwerben und einsetzen. Jedes Feldgerät ist originalgetreu umgesetzt, wie beispielsweise der gigantische Mähdrescher Claas 750 Trion. Anhänger und Feldgeräte von Fendt, John Deere oder Amazone fehlen natürlich auch nicht.
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Der König der Arbeitssimulatoren ist bald zurück und zeigt, wie spaßig das Farmleben sein kann. Beim ersten Anspielen offenbart sich, dass spielerisch vieles beim Alten bleibt. Gut so! Dennoch kann man dank der neuen Produktionsketten durchaus zum Logistiker werden, um seine Produkte zu verarbeiten und zu verkaufen. Ein neuer Aspekt im Bauernalltag.
Daneben überzeugt die Liebe zum Detail, denn die Feldgeräte sind wiederum unglaublich detailliert umgesetzt. Auch an der Technik wurde ein wenig geschraubt, denn nun gibt es stimmige Partikeleffekte, plastischere Texturen (vor allem aus der Nähe) und verbesserte Sounds der Motoren und Maschinen. Kurzum: Sim-Fans kommen nicht um den nächsten Landwirtschafts-Simulator herum. Ab 22. November wartet die Feldarbeit auf euch!
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