Mario Strikers: Battle League Football

Test Mario Strikers: Battle League – Weniger Charaktere, weniger Stadien, weniger Spaß?

von Sergej Jurtaev (Mittwoch, 08.06.2022 - 15:02 Uhr)

Nintendos chaotischer Fußballspaß kehrt mit Mario Strikers: Battle League Football endlich wieder zurück. 15 Jahre mussten Fans, die mit Vorfreude und Skepsis dem Release entgegenfiebern, auf einen neuen Teil warten. Für die Skepsis ist der vermeintlich überschaubare Umfang verantwortlich. In unserem Test verraten wir euch, was tatsächlich in dem Spiel steckt.

Mario Strikers: Battle League Football erscheint am 10. Juni exklusiv für Nintendo Switch. (Bildquelle: Nintendo)
Mario Strikers: Battle League Football erscheint am 10. Juni exklusiv für Nintendo Switch. (Bildquelle: Nintendo)

Überblick zu Mario Strikers: Battle League Football
• Spielzeit: circa 5 Stunden für alle Pokalturniere
• Multiplayer: ja
• Switch-Online-Funktionen: ja
• Speicherdaten-Cloud: kompatibel
• amiibo-Support: nein

Mario Strikers: Battle League Football [Nintendo Switch]

Mario Strikers: Battle League Football [Nintendo Switch]

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Mehr Spieltiefe, aber auch mehr Verwirrung

Wenn ihr Mario Strikers: Battle League Football das erste Mal startet, wird euch direkt das Tutorial des Spiels ans Herz gelegt, in dem euch die Steuerung und alle Mechaniken erklärt werden. Das passiert nicht ohne Grund, denn Battle League Football bietet deutlich mehr Optionen auf dem Spielfeld als noch der Wii-Vorgänger. Wer ohne Tutorial einfach aufs Feld stürmt, wird sich schnell verloren fühlen.

Pässe, Schüsse, Tacklings, Finten. Bis hier hin ist alles so wie immer. Neu sind die „Perfekten Techniken“, die die Spreu vom Weizen trennen werden. Ihr könnt die erwähnten Aktionen nämlich perfekt ausführen, wenn euer Timing optimal ist. Wenn ihr zum Beispiel einen Ball zugespielt bekommt, müsst ihr zuvor die Pass- oder Schusstaste gedrückt halten und anschließend genau dann loslassen, wenn der Ball ankommt, um einen perfekten Pass/Schuss auszuführen. Weicht ihr hingegen einem Tackling im richtigen Moment aus, erhält eure Figur kurzzeitig einen Boost und damit einen nützlichen Vorteil.

Wenn ihr Strike-Kugeln einsammelt, könnt ihr mächtige Hyperschüsse abfeuern, die zwei Tore bringen. (Quelle: Screenshot spieletipps)
Wenn ihr Strike-Kugeln einsammelt, könnt ihr mächtige Hyperschüsse abfeuern, die zwei Tore bringen. (Quelle: Screenshot spieletipps)

Darüber hinaus gibt es noch Experten-Techniken. Hier sind in erster Linie der Steilpass und das Team-Tackling zu nennen. Wenn ihr die L- und Passtaste gedrückt haltet, erscheint ein Cursor auf dem Spielfeld und ihr könnt so frei einen Pass in die gewünschte Richtung spielen. Das ist praktisch, wenn der Gegner direkte Passwege zustellt.

Bei einem Team-Tackling müsst ihr einen Mitspieler umhauen, der dadurch nach vorne fliegt und womöglich den Gegner erreicht. Dadurch erhöht sich also eure Tackling-Reichweite. Tacklings selbst haben auch eine große Änderung erhalten. Der kleine Toad kann zum Beispiel Bowser nicht einfach so den Ball abnehmen, sondern muss das Tackling zuvor aufladen. Der Stärkewert bestimmt, welche Figuren in Zweikämpfen einen Vorteil haben.

All diese neuen Mechaniken sorgen dafür, dass neue Spielerinnen und Spieler zunächst überfordert sein werden. Selbst nach mehreren Spielstunden hat bei uns der Einsatz aller Techniken nicht intuitiv geklappt. Auf der anderen Seite könnt ihr natürlich viel aus der Steuerung herausholen und immer besser werden, wenn ihr viel spielt.

Mario Strikers: Battle League Football – Übersichts-Trailer

Von allem etwas weniger

Eine weitere große Änderung ist der Wegfall von Sidekicks, die den Kapitän mit ihren individuellen Trickschüssen unterstützt haben. In Battle League Football können also auch Mario, Luigi, Bowser und Peach ein Team bilden, was in älteren Teilen nicht möglich war. Auch deswegen hätte man erwartet, dass das Spiel eine umfassende Riege an Charakteren bietet. Stattdessen sind zum Release nur zehn Figuren dabei. Zum Vergleich: Im Vorgänger waren es noch 20 (zwölf Kapitäne und acht Sidekicks). Da auf dem Spielfeld immer acht Charaktere stehen müssen, wird es schnell öde. Freischaltbare Figuren gibt es nicht, aber immerhin hat Nintendo bereits angekündigt, dass kostenlose Updates die Charakterauswahl nach dem Release erweitern sollen.

Die komplette Charakterriege zum Release des Spiels. Einige beliebte Charaktere wie Daisy oder Diddy Kong fehlen. (Quelle: Screenshot spieletipps)
Die komplette Charakterriege zum Release des Spiels. Einige beliebte Charaktere wie Daisy oder Diddy Kong fehlen. (Quelle: Screenshot spieletipps)

Ähnlich ernüchternd sieht es bei den Stadien aus. Im Vorgänger gab es stolze 17 Arenen, die sich nicht nur optisch stark unterschieden, sondern auch mit verschiedenen Kniffen (zum Beispiel Sturmböen oder herunterfallende Steinblöcke) für Abwechslung sorgten. In Battle League Football müsst ihr euch mit fünf Stadien begnügen, bei denen sich eigentlich auch nur die Kulisse ändert. Die Unterschiede merkt ihr deshalb hauptsächlich in der Introsequenz. Im Grunde spielt ihr immer auf einem normalen Fußballfeld.

Erfreulich ist hingegen, dass ihr eure Charaktere mit Ausrüstungsteilen individualisieren könnt. Die Ausrüstung verändert nicht nur die Optik, sondern hat auch Auswirkungen auf die Werte der Spielfiguren. Leider ist die Auswahl mit einer Handvoll Sets ebenfalls überschaubar. Es würde uns nicht überraschen, wenn Nintendo mit Updates auch an dieser Stelle nachlegen würde.

Das Stadion wird aus zwei verschiedenen Teilen zusammengesetzt. Eine coole Idee, die aber keine Auswirkungen auf das Spiel hat. (Quelle: Screenshot spieletipps)
Das Stadion wird aus zwei verschiedenen Teilen zusammengesetzt. Eine coole Idee, die aber keine Auswirkungen auf das Spiel hat. (Quelle: Screenshot spieletipps)

Der Online-Modus steht im Mittelpunkt

Abgesehen von normalen Partien und wenig spannenden Pokalturnieren könnt ihr lokal nicht viel mehr machen. Mario Strikers: Battle League Football richtet sich vor allem an Spieler, die sich online austoben wollen. Wie gut der Online-Modus funktioniert, konntet ihr bereits selbst in einer Demo testen. Aufgrund der Peer-To-Peer-Verbindung erwartet euch die typische Switch-Online-Erfahrung. Wenn die Verbindung aller Beteiligten stabil ist, laufen die Spiele gut ab. Ansonsten werden euch garantiert auch mal Verzögerungen und Spielabbrüche ärgern.

Der Strikers-Club soll euch motivieren, länger am Ball zu bleiben. Ihr könnt so einen Club gründen, dem 19 weitere Spieler beitreten können. Gemeinsam versucht ihr, Spiele zu gewinnen, Punkte zu sammeln und Saisonziele zu erfüllen. Ihr werdet unter anderem mit Münzen und Club-Chips entlohnt, die ihr nutzen könnt, um neue Designs und Dekorationen für euer Stadion freizuschalten. Im Testzeitraum konnten wir den Strikers-Club-Modus nicht ausprobieren, da die erste Saison erst am 20. Juni beginnt.

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Bewertung von Sergej Jurtaev

Ich liebe die Strikers-Reihe und gehöre zu denen, die sehnsüchtigst auf einen neuen Teil gewartet haben. Leider hat mich Mario Strikers: Battle League Football ziemlich enttäuscht. Im Kern ist das Spielprinzip nach wie vor sehr unterhaltsam, aber dass ich mich so einarbeiten musste, hat mich etwas verwirrt. Von Mario-Sportspielen erwarte ich eigentlich, dass ich spontan loszocken kann, wenn zum Beispiel Freunde vorbeikommen und ich nicht vorher allen 30 Minuten lang die Steuerung erklären muss.

Nachdem ich alles verinnerlicht habe, habe ich aber eine gute Zeit mit dem Spiel verbracht. Die Darstellung läuft flüssig in 60 FPS, die Animationen sind richtig schick und die Zwischensequenzen (laufen in 30 FPS) sind charmant. Das Grundgerüst ist gut, aber es fehlt so viel Drumherum. Dass es keine abwechslungsreichen Stadien gibt, die mit ihren Eigenheiten das Spielgeschehen verändern, enttäuscht mich sogar mehr als die überschaubare Charakterauswahl.

Ihr habe zum Vergleich sogar noch mal Mario Strikers Charged Football auf der Wii ausprobiert und daneben geht dem Switch-Fußball ganz schnell die Luft aus. In einem Jahr, nach den ganzen geplanten Updates, sieht es vielleicht anders aus.

68

spieletipps meint: Im Kern spaßig, aber dem Switch-Fußball geht schnell die Luft aus. Die wenigen Charaktere, Stadien und Modi enttäuschen im Vergleich zum Vorgänger.

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