von Jens-Magnus Krause (Donnerstag, 26.01.2023 - 17:00 Uhr)
Wie verbessert man das Original eines Klassikers? Entwickler Motive Studios nur so: Ja! Neue Grafik-Engine, intensiverer Horror, modernes Spielgefühl. Eine Frage bleibt: Ist das für Fans und Neueinsteiger gleichermaßen interessant?
Das Original von Dead Space ist inzwischen über 14 Jahre alt und dient als Basis für das Remake dieses Horror-Klassikers. Fans erkennen deshalb den Schauplatz, die Charaktere und die Waffen wieder.
Alles am oben Genannten, alles drumherum und alles dazwischen haben die Entwickler überprüft, verbessert, neugestaltet oder so gelassen. Und haben damit alles richtig gemacht.
Im Spiel steuert ihr den Ingenieur Isaac Clarke, der das riesige Bergbauraumschiff USG Ishimura reparieren soll. Dort angekommen, startet der Albtraum: An Bord sind nur noch Crew-Mitglieder, die in feindselige Nekromorphen mutiert sind. Und hoffentlich eine Ärztin namens Nicole, Isaacs Freundin. Ihr müsst herausfinden, was hier genau geschehen ist.
Das erste Plus in Sachen Atmosphäre und Immersion: Isaac ist nicht mehr stumm, wie noch im Original und hat dieselbe Stimme wie im dritten Teil.
Er antwortet jetzt auf Fragen des mit ihm entsandten Teams, aber verkommt nicht zu einem lästigen und alles kommentierenden Plappermaul.
Wer die Story von Dead Space noch nicht kennt, bekommt hier eine spannende Sci-Fi-Handlung, in der sich jede eurer Aufgaben nachvollziehbar und motivierend anfühlt.
Wo ihr zuerst nur um euer Überleben kämpft, was auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad schon fordernd ist, versucht ihr später durch die Instandsetzung unterschiedlicher Raumschifffunktionen eure Lage zu verbessern.
Wer die Handlung kennt, entdeckt trotzdem Neues: Ihr trefft auf neue Charaktere, hört neue Dialoge sowie Audio-Logs und erfahrt in den Nebenmissionen neue Hintergrundinformationen zu den Protagonisten.
Dadurch fühlt sich euer Weg durch die USG Ishimura frisch an. Das liegt aber auch daran, dass das Bergbauschiff von Anfang an theoretisch frei begehbar ist und das ohne Ladezeiten.
Es gibt sogar neue Räume zu entdecken und zu looten, jedoch könnt ihr einige davon nur mit höheren Sicherheitsfreigaben betreten, die ihr im Spielverlauf erhaltet und dann zu den verschlossenen Bereichen zurückkehren könnt.
Für eine tiefergehende Horror-Atmosphäre sorgt die aktuelle Frostbite-Engine. Ihr bekommt ein ständiges Wechselspiel zwischen euch blendendem kühlen Neonlicht und Schatten zu sehen.
Dazu kommt sichteinschränkender Nebeldampf und basslastiger 3D-Sound mit markerschütternden Geräuschen aus allen Richtungen. Alles auf dem neuesten Stand der Technik.
Trefft ihr auf bekannte Gegner wie Slasher oder Lurker und schießt auf sie, kommt das Peeling-System zum Vorschein.
Im Remake tragen eure Schüsse gegnerische Hautschichten, Muskeln und Knochen ab, woran ihr die Stärke eurer Angriffe ablesen könnt. Die präzise Steuerung erhöht den Spielspaß in den blutigen Kämpfen zusätzlich.
Optisch können die Konsolen-Versionen nicht mit der PC-Version oder der Konkurrenz The Callisto Protocol mithalten. Im Vergleich wirken die Texturen, aber besonders die Charaktermodelle, weniger detailreich und unschärfer. Dafür läuft der Grafik-Performance-Modus auf der PS5 mit 60 Bildern pro Sekunde.
Für ein modernes Spielgefühl sorgen neben der Adaptive-Trigger-Unterstützung auf der PS5 (Widerstand könnte kräftiger sein) und dem neuen Schwierigkeitsgrad Story, die folgenden Gameplay-Elemente:
In Passagen ohne Schwerkraft kleben eure Magnetstiefel nicht mehr an Böden fest. Ihr könnt frei umherfliegen und sogar in der Luft Gegner beschießen. Das fühlt sich nach 2023 an und steuert sich nur in wenigen Ausnahmen etwas hakelig.
Taktisch und spannend zugleich sind die neuen Schalterrätsel. Immer wieder müsst ihr dabei Entscheidungen treffen. Möchtet ihr im Dunkeln kämpfen und genügend Luft haben oder doch lieber das Licht anlassen und euren begrenzen Sauerstoff-Tank nutzen?
Für mehr Angriffsmöglichkeiten hat jede Waffe einen neuen Sekundärmodus. Die Pulse Rifle verschießt Annäherungsminen, der Ripper feuert ein von Wänden abprallendes Sägeblatt in den Raum.
Bei euren Waffen und auch eurem Anzug kommt das neue Upgrade-System zum Einsatz. Ihr könnt nun Spezialfähigkeiten freischalten, beispielsweise die Schussgeschwindigkeit erhöhen.
Dead Space Remake erscheint am 27. Januar 2023 für PC, PS5 und Xbox Series X|S.
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Beim Spielen von Dead Space Remake ist mir klar geworden, wie gut das Grundgerüst des Originals gealtert ist. Die Story und Charaktere sind zeitlos spannend, der Schauplatz ideal für eine Horror-Geschichte und die präzise einsetzbaren Waffen und Gegnervarianten haben ihren Charme behalten.
Der Trick an der Sache ist jetzt aber, dass alles, was Entwickler Motive Studios macht, das erwähnte Grundgerüst auf ein komplett neues Level hebt. Jede Neuerung fühlt sich konsequent sinnvoll, zeitgemäß und einfach richtig an.
Ich liebe die atmosphärische 4K-Optik, die Nervosität in Isaacs Stimme, die neuen Sekundärmodi der Waffen, die ergänzenden Storylines und die schwerelosen Gameplay-Passagen. Hiermit ist auch klar: Fans und Neueinsteiger haben gleichermaßen ihren Spaß mit diesem Remake.
Wenn der allergrößte Kritikpunkt die grausame Steuerung bei der Kartennavigation ist, sollte jedem klar sein, auf welchem Niveau ich hier meckere. Auf einem verdammt hohen.
spieletipps meint: Dieses Remake macht das Original in allen Belangen besser. Optisch, spielerisch und atmosphärisch.
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