von Sergej Jurtaev (Donnerstag, 11.05.2023 - 14:00 Uhr)
Es ist endlich da! Ganze vier Jahre mussten Fans nach der Ankündigung von Zelda: Tears of the Kingdom auf Links neues Abenteuer warten. Während dieser Zeit wurde kaum etwas über das Spiel preisgegeben. Wir haben Tears of the Kingdom durchgespielt und beantworten die wichtigsten Fragen in unserem Test.
Überblick zu The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom
Spielzeit: circa 30 Stunden für die Hauptstory
Multiplayer: nein
Switch-Online-Funktionen: nein
Speicherdaten-Cloud: kompatibel
amiibo-Support: ja
Tears of the Kingdom ist ein direkter Nachfolger von Breath of the Wild. Und das bezieht sich nicht nur auf die Handlung, sondern auch auf das Gameplay und Konzept, das übernommen und weiterentwickelt wurde. Wie in Breath of the Wild steht euch die komplette Welt zur Erkundung offen. Ihr könnt jederzeit zum Endboss laufen, solltet idealerweise aber erst die vier Völker von Hyrule aufsuchen, um ihre Probleme zu lösen und Verbündete zu gewinnen. Auf eurer Reise findet ihr Schreine, die euch mit kurzen Rätseln fordern, sammelt die unzähligen Krogs oder entdeckt Erinnerungen, die Zeldas Erlebnisse aus der Vergangenheit zeigen.
Für einen Hauptteil der Zelda-Reihe ist es ungewöhnlich, aber Tears of the Kingdom ist ein klassischer Nachfolger, der größer und besser sein will – und das gelingt dem Spiel auch! In fast allen Aspekten stellt es Breath of the Wild in den Schatten. Das fängt bei der Spielwelt an. Es gibt viel mehr interessante Orte zu entdecken. Auf der Oberfläche von Hyrule sind vor allem die vielen, teilweise sehr langen, Höhlen zu nennen, die Geheimnisse und Schätze beherbergen.
Und dann gibt es da natürlich noch die Himmelsinseln. Wenn ihr nach oben schaut, werdet ihr immer irgendeine Insel entdecken, die ihr noch erkunden könnt. Um sie zu erreichen, müsst ihr oftmals von Links Fähigkeiten Gebrauch machen. Die mächtigste Fähigkeit ist zweifelsfrei Ultra-Hand. Damit könnt ihr alle möglichen Objekte greifen und sie an andere Objekte befestigen. Mithilfe von Ventilatoren, Gleitern, Rädern, Raketen und vielem mehr baut ihr euch ein Transportmittel oder löst an anderen Stellen Rätsel. Eurer Kreativität werden kaum Grenzen gesetzt und es wird spannend zu sehen sein, was die Community damit anstellt.
Die zweite Fähigkeit ist Synthese. Damit könnt ihr eure Waffen mit Materialien fusionieren, um sie stärker zu machen oder ihre Haltbarkeit zu erhöhen. Denn ja, Waffen gehen nach wie vor kaputt – und das ist auch gut so. Die zerstörbaren Waffen waren nie das Kernproblem von Breath of the Wild, sondern, dass man für den Einsatz nicht ausreichend belohnt wurde. Es hat mehr Sinn ergeben, Kämpfen aus dem Weg zu gehen. Tears of the Kingdom behebt dieses Manko, denn Monsterteile können die Stärke einer Waffe erheblich steigern.
Selbst aus einem Stock könnt ihr so eine starke Waffe machen. Deshalb lohnt es sich, Gegner zu bekämpfen und Monsterteile zu erbeuten. Der Syntheseprozess selbst ist leider etwas fummelig. Ihr müsst immer erst das Material auf den Boden werfen, die Waffe herausholen, die Fähigkeit auswählen und erst dann funktioniert es. Wieso es nicht bequem im Menü geht, ist schleierhaft.
Etwas weniger gibt es zu den Fähigkeiten „Deckensprung“ und „Zeitumkehr“ zu schreiben, die aber auch ziemlich cool sind. Der Deckensprung scheint zunächst unscheinbar, sorgt aber für einen besseren Spielfluss. Ihr könnt damit durch Decken „schwimmen“, um so Hindernisse ohne Klettern zu überwinden. Mit Zeitumkehr beeinflusst ihr die Bewegung von Objekten. Das ist sowohl im Kampf als auch bei Rätseln praktisch. Wenn ihr zum Beispiel mit der Ultra-Hand eine Plattform hebt und wieder senkt, könnt ihr euch danach mit Zeitumkehr einen Lift nach oben kreieren.
Ein weiterer Kritikpunkt an Breath of the Wild waren die Dungeons. Die Titanen haben im Vergleich zu den klassischen Zelda-Dungeons vielen Spielerinnen und Spielern nicht zugesagt. Tears of the Kingdom ist eine Mischung aus beidem. Die Dungeons sind optisch größere Tempel, die die klassische Zelda-Stimmung gut einfangen. Inhaltlich sind sie aber wieder nicht zu komplex und wie im Vorgänger müsst ihr vier bis fünf Schalter aktivieren, die auf der Karte markiert sind.
Man muss bedenken, dass das klassische Leveldesign von Limitierungen geprägt ist. Diese gibt es in Tears of the Kingdom nicht, weshalb es sicherlich umso schwieriger ist, einen kohärenten Dungeon zu gestalten. Insofern ist das Ergebnis ein gelungener Kompromiss.
Am Ende eines Dungeons gibt es wie gewohnt einen Bosskampf. Die Bosse sind deutlich interessanter und abwechslungsreicher als im Vorgänger. Ihr müsst euch großen Monstern stellen, die durch einen Kniff leichter zu besiegen sind. Dabei müsst ihr die Fähigkeit eures Begleiters richtig nutzen, der euch im Dungeon unterstützt.
Richtig gelesen. Eine erwähnenswerte Neuerung ist, dass ihr nach Dungeons einen Mitstreiter freischaltet, dessen Geist euch auf eurer Reise begleitet. Leider funktioniert dieses System nicht so gut. Im Gefecht laufen die Begleiter wild umher und ihr müsst jedes Mal mit ihnen interagieren, wenn ihr ihre Fähigkeit einsetzen möchtet. Zudem trübt es beim Erkunden die Atmosphäre, wenn sie euch verfolgen und ständig ins Bild laufen. Glücklicherweise könnt ihr sie im Menü jederzeit deaktivieren. Als Ablenkung im Kampf sind sie aber zugegebenermaßen hilfreich.
Es ist beeindruckend, dass ihr übergangslos zwischen Himmel und Erde reisen könnt und dabei eine erstaunliche Weitsicht im Blick habt. Leider gibt es aber auch regelmäßig Situationen, in denen die Bildrate sichtbar in den Keller geht. Vor allem dann, wenn ihr die Ultra-Hand benutzt und viele Objekte aufleuchten, mit denen ihr interagieren könnt. Das ist manchmal störend, aber insgesamt im erwartbaren Rahmen. Ansonsten ist uns kein einziger Bug oder Absturz untergekommen.
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Zelda: Tears of the Kingdom ist im Prinzip Breath of the Wild, das fünf Jahre mehr Entwicklungszeit bekommen hat. Von daher gibt es keinen Vergleich auf Augenhöhe. Tears of the Kingdom adressiert alle Kritikpunkte des Vorgängers und bietet deutlich mehr Inhalt. Es gibt mehr Quests, mehr Schreine, mehr Rüstungen und so weiter. Da das Belohnungssystem angepasst wurde, macht das Erkunden und Kämpfen ebenfalls mehr Spaß. Nintendo will euch aber nicht nur mit der Masse an Content von der Qualität überzeugen. Links neue Fähigkeiten hieven die Optionsvielfalt auf ein neues Level und lassen eurer Kreativität freien Lauf.
Ich muss zugeben, ich war anfangs etwas skeptisch. Als Kenner des Vorgängers ist das Spielerlebnis ein anderes. Ich habe jede Ecke in Hyrule wiedererkannt und wusste nicht, ob ich das gut finde. Die Spielwelt ist aber so viel größer und abwechslungsreicher als es zunächst den Anschein hat. Es hat nicht lange gedauert und ich war verliebt, konnte den Controller nicht mehr zur Seite legen.
Die Geschichte, die Charaktere und die Atmosphäre haben mir im Vorgänger etwas besser gefallen. Und das aufregende Gefühl, etwas Neues zu spielen, auch das bleibt Breath of the Wild vorbehalten. Das ändert aber nichts daran, dass Zelda: Tears of the Kingdom nicht nur ein würdiger Nachfolger, sondern für mich auch das bis dato beste Spiel für Nintendo Switch ist.
spieletipps meint: Macht dort weiter, wo Breath of the Wild aufgehört hat und legt in fast allen Aspekten noch eine Schippe drauf. Das vielleicht beste Switch-Spiel bis dato!
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