Black Mirror 2

Test Test PC Black Mirror 2: Rotznase in Rätsellaune

von Chervey (Donnerstag, 24.09.2009 - 12:18 Uhr)

Ein Kaff in Maine, ein Fotograf mit Fummel-Fimmel und eine selbstgefällige Rotznase ohne Taktgefühl: Auf den ersten Blick hat Black Mirror 2 mit seinem Vorgänger in etwa so viel zu tun wie Bohlen mit Beethoven. Fünf Euro im Phrasenschwein später indes stellt sich heraus, dass erste Blicke täuschen.

Schuften für den Grapscher: Fuller lässt uns zu Beginn den Laufburschen spielen.
Schuften für den Grapscher: Fuller lässt uns zu Beginn den Laufburschen spielen.

Aber der Reihe nach: Darren Michaels ist Anfang 20, studiert Physik und verbringt seine Semesterferien in Biddeford. Klingt total aufregend? Findet Darren auch. Und lässt uns keine Sekunde darüber im Dunkeln, was er davon hält, am Hintern der Welt in einem Fotoladen zu jobben. Nicht viel nämlich. Um genau zu sein, ist uns selten ein Protagonist begegnet, der ätzender rüberkam als Darren. Egal, ob er sich nun über den blinden Trödelhändler mit Weltkriegs-Spleen lustig macht oder dem örtlichen Doktor steckt, dass er ihn für einen Kurpfuscher hält, Darren ist genau die Sorte Student, die alles weiß - und zwar besser. Richtig auf die Palme allerdings bringt ihn ein anderer Hinterwäldler: sein Boss.

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Black Mirror 2 - Making of Sprachaufnahmen

Gestatten: Mr. Fuller. Man nehme jeden widerlichen Grapscher aus Film und Fernsehen, überzeichne ihn ganz grotesk und das Ergebnis sieht frappierend nach Fuller aus - und klingt auch so. Wunderbar derb in Gossensprache synchronisiert dauert es nicht lange, bis wir wissen, dass man sich als Frau besser nicht in Fullers Fotostudio ablichten lässt. Blöderweise tut ein junges Ding namens Angelina genau das und in Windeseile haben wir es mit Mord, Erpressung und anderen üblen Sachen zu tun. Was die Sache nicht einfacher macht: Darren hat sich gerade Hals über Kopf in Angelina verguckt.

Angelina lässt sich nicht lange bitten. Erst fürs Foto posieren, dann flugs in Darren verlieben.
Angelina lässt sich nicht lange bitten. Erst fürs Foto posieren, dann flugs in Darren verlieben.

Es hat sich aus-gegutmenscht

Viel kann man über die Geschichte nicht erzählen, ohne wichtige Storyereignisse zu verpetzen. Wohl aber über den Protagonisten, denn Darren ist eine willkommene Abwechslung zum Klischee des Gutmenschen-Helden, der die Welt rettet, weil Gutmenschen-Helden das nun mal so machen. Ganz salopp: Wir fanden Darren klasse. Klar, bisweilen ging uns seine neunmalkluge Art gehörig auf den Zeiger und irgendwann hätten wir ihm gerne persönlich eine Tracht Prügel verpasst, aber im Gegensatz zu anderen Adventure-Helden fühlt sich Darren echt an, lebendig. Er hat eine Persönlichkeit, wenn auch keine sonderlich sympathische.

Leider kann man das von den anderen Figuren nicht behaupten. So spaßig-widerlich Fuller auch ist, so eindimensional bleibt er letztlich. Man muss nicht Nostradamus heißen, um sich an zwei Fingern abzuzählen, welches Schicksal dem "fetten Arschloch" (O-Ton Darren) blüht. Und auch Angelina wirkt blass. Sie verliebt sich in Darren, weil der Plot das verlangt, nicht, weil ihr das zynische Arschloch (O-Ton des Testers) einen plausiblen Grund dafür liefert.

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