Zeitweise werden euch KI-Partner zur Seite stehen, die sich euch im Laufe der Story immer mal wieder anschließen. Damit sie aber nicht nur dumm rumstehen oder ziellos Mutanten angreifen, gibt es ein umfangreiches Kommando-System. Ihr könnt zunächst mal bestimmen, ob euer Partner das Ziel aus der Ferne angreifen oder sich direkt in den Nahkampf stürzen soll. Ebenso könnt ihr Ausrüstung untereinander tauschen. Und wenn's im Kampf mal etwas gefährlicher wird, befehlt ihr eurem Partner einfach den Rückzug. Easy going. Ingesamt gibt es eine Menge an Möglichkeiten, damit sich euer Begleiter nicht ganz so dumm anstellt. Dadurch könnt ihr euch auch gerne mal einer ganzen Horde an Mutanten in den Weg stellen. Wenn ihr kluge Kommandos erteilt, dürfte das kein Problem sein.
Den ersten Begleiter, den wir mit auf die Reise genommen haben, war ein Ghoul namens Raul. War ein ganz nettes Bürschchen. Das Problem allerdings: Während einer Quest haben wir ihn kennengelernt und hatten die Wahl, ihn zu töten oder ihn am Leben zu lassen, damit er uns hilft. Hätten wir Roul getötet, hätte das natürlich erhebliche Auswirkungen auf den folgenden Kampf gehabt, den wir dann ohne ihn hätten austragen müssen.
Sowieso sind die Kämpfe gegen allerlei verseuchtes Ungetier ziemlich blutig. Gerade mit der Schrotflinte fliegen die Körperteile gut und gerne mal einfach ab. Einfach das VAT-System aktivieren, auf Kopf und Beine zielen, und schon gibt es ein wahres Körperteile-Feuerwerk. Oder aber ihr benutzt das Granaten-Maschinengewehr und schaut den Gegnern dabei zu, wie sie in viele kleine Stücke gerissen werden. Man kann davon halten, was man will - aber es wäre doch reichlich blöd, wenn man durch das Zielsystem einzelne Körperteile abschießen darf und dann nichts wegfliegen würde, oder?
Die Mutanten, die ihr dann übrigens in Kleinholz verwandelt, werden euch entweder merkwürdig unbekannt oder extrem vertraut vorkommen. Denn die Mutanten aus New Vegas sind äußerlich stark an die verseuchten Viecher aus Fallout 2 angelehnt. Das könnte eventuell daran liegen, dass Obsidian Entertainment aus vielen ehemaligen Fallout-2-Entwicklern besteht.
Auch aus dem zweiten Teil bekannt ist das Rufsystem in New Vegas. Einzelne Städte und Örtchen haben Einwohner, logisch, die eure Taten jedoch sehr genau beobachten. Solltet ihr also in der Anfangsstadt Goodspring jede Menge Quests erledigen und sie auf eine gute Art und Weise lösen, erhöht sich der Rufwert und ihr genießt hohes Ansehen. So schalten sich neue Quests frei oder gar ganze Gebiete. In der Preview-Version haben wir zum Beispiel die Fabrik Helios One gesehen, in der man nur Zutritt gewährt bekommt, wenn wir einen entsprechenden Ruf bei der New California Republic inne haben. Durch Helios One bekommen wir, um nicht zuviel zu verraten, einen Laser "geschenkt", der ganz schön ... wuchtig ist.
Im Großen und Ganzen hat uns New Vegas wegen seinen kleinen, aber doch feinen Verbesserungem begeistert. Die Quests sind abwechslungsreicher: Wir hetzen zwei verschiedene Mutanten-Gruppen aufeinander, um dabei amüsierend zu zuschauen. Auch die Waffen sind vielfältiger: coole, aufrüstbare Schrotflinten, hellyeah! Im Vorfeld waren wir ein wenig skeptisch, was die optische Inszenierung von Nevada und die dazugehörige Zerstörung angeht, aber auch hier wurden wir besänftigt: Verdammt, sieht das gut aus! Natürlich scheint die Sonne und unterschiedliche Vegetationen sorgen für ein völlig anderes Flair, aber es bleibt weiterhin in einem authentischen und atmosphärischen Fallout-Zerstörungsdesign.
Auch der Hardcore-Modus überzeugt uns. Zum einen ist er immer und überall ein- und ausschaltbar, zum anderen wird so der Schwierigkeitsgrad enorm erhöht. Gerade beim Vorgänger war das ein großer Kritikpunkt: Gegen Ende wurde es stets leichter und leichter. Aber nun hat Munition Gewicht und wir müssen unter der heißen Sonne Nevadas ständig eine Dehydrierung befürchten, wenn wir nicht genügend Wasser trinken.
Ich sage es ja nur ungern, aber je mehr ich von New Vegas sehe, desto sicherer werde ich mir, dass das ein richtiger Knaller wird. So ein richtiger Knaller, versteht ihr? Klar, Fallout 3 war toll und ein sehr gutes Rollenspiel, aber Obsidian versteht es ebenfalls, gute Rollenspiele mit ulkigen Charakteren zu schaffen. Zwar halten sich die Entwickler mit neuen Features dezent im Hintergrund, aber das macht gar nichts. New Vegas punktet durch das tolle Design der Welt, auch die Quests sind abwechslungsreicher und vielfältiger. Die vielen, vielen Anlehnungen an Fallout 2 werden zudem alte Veteranen der Serie vielleicht noch mehr begeistern. Ich befürchte allerdings, dass New Vegas erneut zu leicht wird, wenn wir gerade nicht im Hardcore-Modus spielen.
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