Innerhalb des starren Geschichtskäfiges ist die Welt von Mafia 2 großartig, das Leben von Vito Scaletta hat Kino-Qualitäten, die Grafik strotzt vor Details, die Physik-Engine begeistert. Zumindest, wenn die Hardware stimmt. Läuft das Spiel auf aktuellsten Rechnern mit zwei Nvidia-Grafikkarten, bekäme selbst Newton feuchte Augen, wenn der Schnee von den Dächern beschleunigender Autos weht oder durchschossene Bretter durch die Luft segeln. Doch auch auf weniger zugkräftigen Maschinen sieht Mafia 2 auch mit abgeschalteter Physik-Engine noch immer hervorragend aus. Vom Charakterdesign bis zum Arsenal und Fuhrpark sowie mit Brücken und Wolkenkratzern zeigt 2K, was derzeit Stand der Technik ist. Empire City als Mischung aus New York, Chicago und San Francisco vermittelt mehr amerikanisches Flair als jeder Burgerbräter mit goldenem Doppelbogen. Neben den sammelbaren Steckbriefen finden sich außerdem noch zahlreiche Playboy-Hefte in der Stadt verteilt, ein Lichtblick in Sachen Motivation zur Expedition. Sammelt man diese, werden im Hauptmenü entsprechend ansprechende Bilder freigeschaltet, auf hochwertige und mühsam recherchierte Artikel hingegen hofft man vergeblich.
Auch auf der Konsole ist die Mafiatorte überaus schmackhaft. Die Steuerung per Controller funktioniert etwas feinfühliger als per Maus und Tastatur, selbst auf dem PC empfiehlt sich der Einsatz eines Gamepads. Vor allem wenn man statt des normalen Fahrmodells auf Simulation umstellt, ist die zusätzliche Genauigkeit der Steuerung willkommen. Auf den Konsolen fällt jedoch die Grafik etwas ab, vor allem auf der Playstation 3, die Texturen sind weniger scharf und es kommt zu Tearing-Problemen. Charaktere und Autos sehen jedoch auch hier ausnahmslos großartig aus.
Pro:
Contra:
Vitos Vita ist fesselnd und es macht Spaß, am Leben abseits des rechten Weges teilzuhaben. Die Atmosphäre in Empire City sucht ihresgleichen, dafür sorgen nicht nur die zauberhafte Skyline, die großartige Grafik und die zeitgenössische Mode, auch der Soundtrack der drei Radiosender beschwören den richtigen Zeitgeist. Von Swing bis Rock'n'Roll unterhalten uns Stars ihrer Zeit wie Dean Martin und versüßen uns die manchmal recht langen Fahrten. Die dichte Geschichte mit ihren unterhaltsamen Wendungen ist nach rund zehn Stunden von den höchst professionellen Sprechern zu Ende erzählt und der Schluss nicht in allen Belangen befriedigend, einige offene Plots schreien förmlich nach Download-Inhalten.
Wer jedoch ein Open-World-Spiel wie GTA oder Red Dead Redemption sucht, wird von Mafia 2 enttäuscht. Verlässt man die starren Pfade der Geschichte, findet man eine hübsche Kulisse ohne Inhalt vor, Empire City wirkt, als sollte es ursprünglich mal ein riesiger Themenpark werden. Letztendlich scheint es aber nur für einen Sandkasten mit Klettergerüst und Rutsche gereicht zu haben. Hier lässt es sich für eine Weile sehr gut aushalten, aber wenn man das zehnte Mal auf dem Boden landet, lässt der Reiz der Rutschpartie auch nach und man sehnt sich nach anderweitiger Unterhaltung.
spieletipps meint: Überrascht doppelt: Einerseits überzeugen Geschichte und Kulisse. Weicht man vom vorgegebenen Weg ab, landet man im atmosphärischen Nirvana.
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