Racket Sports

Test Test PS3 Racket Sports: sinnloses Abrackern

von Redaktioneller Mitarbeiter (Donnerstag, 30.09.2010 - 16:19 Uhr)

Aufgepasst, Recycling ist angesagt! Ubisoft bringt Racket Sports Party, das vor einigen Monaten für Nintendos Wii erschienen ist, nun unter anderem Namen für die PS3 und Move. Kreativerweise ist auch der Name gänzlich anders, sodass niemand auf die Idee kommt, dass es im Prinzip doch das gleiche Spiel ist. Ladys und Gentleman, wir präsentieren: Racket Sports. Ohne Party. Kreativ, oder?

Selbst zu viert langweilt Racket Sports zum größten Teil.
Selbst zu viert langweilt Racket Sports zum größten Teil.

Da lässt man dann einfach das Party weg und schon glauben einige unwissende Käufer, es handelt sich um ein neuartiges Spiel mit intuitiver Steuerung für die PS3 und Playstation Move. Wii-Besitzer allerdings sind schon vor einem halben Jahr in den zweifelhaften Genuss von Racket Sports Party gekommen und schon da überzeugten die Schläger-Sportarten nicht unbedingt. Vielleicht ist das nun mit Racket Sports und Move anders - das Anderssein fängt ja schon beim Namen an, das kann doch nur gut werden!

Aber, wie das immer so ist, es ist genau so gekommen, wie wir befürchtet haben. In Racket Sports erwarten euch fünf verschiedene Schläger-Sportarten, die spielerisch aber nun mal gar nicht verschieden sind: Tennis, Tischtennis, Badminton, Squash und Strandtennis. Wir müssen wohl nicht erklären, warum hier bereits nach wenigen Minuten spielerische Gleichförmigkeit eintritt: Ball, Schläger, Feld, fertig. Jede Disziplin spielt sich irgendwie komplett gleich, selbst Squash endet in den immer gleichen Bewegungsabläufen.

Doch die große Auswahl an Locations punktet.
Doch die große Auswahl an Locations punktet.

Strunzblöde Bewegungen

Unter anderem trägt die automatische Laufsteuerung zu diesen identischen Abläufen bei. Ihr könnt euren Charakter nicht selbst steuern, was sich mit dem Navigation-Controller natürlich prima angeboten hätte - aber nein, stattdessen bewegt ihr euch komplett automatisch und müsst nur entsprechende Tennis-Bewegungen ausführen. Spielerisch ist das nicht nur komplett vernichtend, es kommt auch einfach nie echte Abwechslung auf, da wir immer und immer und immer wieder die strunzblöden gleichen Bewegungen vollführen.

Ein weiteres Problem wird ebenfalls schnell bemerkbar: Es gibt eine deutliche Verzögerung zwischen den Bewegungen mit dem Move-Controller und der Bewegung im Spiel selber. Doch das liegt selbstverständlich nicht am Move-System, da Sports Champions schon eindrucksvoll bewiesen hat, wie präzise und genau Move arbeitet. Hier haben eindeutig die Entwickler einen Fehler gemacht und wollten wahrscheinlich so schnell wie möglich Racket Sports für die PS3 fit machen, ohne sich wirklich genau mit der Move-Technik zu befassen. So bringt das Spielen gleich viel weniger Spaß, da die Bewegungen ungenau ausgeführt werden und die Schlagvarianten eines Sports Champions fehlen. Ob nun Squash oder Strandtennis, im Prinzip schlagen wir den Ball einfach immer weg, ohne dabei merkbare verschiedene Schlagvarianten zu nutzen.

Der Comic-Look ist ... gewöhnungsbedürftig.
Der Comic-Look ist ... gewöhnungsbedürftig.

Ein bisschen lachen

Trotz der spürbaren Verzögerung kommt nun das größte Ärgernis des Spiels. Wir haben es erst für einen verspäteten April-Scherz gehalten, aber es ist tatsächlich so: Vor JEDEM Match muss der Move-Controller kalibiriert werden. Nach dem Kalibrierungs-Wahnsinn bei Sports Champions mussten wir uns schon zwei Wochen einweisen lassen, aber hier müssen wir wirklich vor jedem einzelnen Match den Move-Controller gerade zur Kamera halten und den Move-Button drücken.

Wir haben uns gefragt: wofür? Schließlich ist die Steuerung sowieso miserabel, wozu also noch kalibrieren, wenn es sowieso nichts bringt? Und warum sollten wir uns nach jedem Match soweit von der Kamera wegbewegen, dass eine neue Kalibrierung notwendig ist? Wir sind doch keine hyperaktiven und hibbeligen Kleinkinder, die nicht stillstehen können. Von daher ist dieser ständige Kalibrierungsprozess ein großes Ärgernis, worüber wir allerdings irgendwie schon ein bisschen lachen können.

Strandtennis - eine unheimlich beliebte Sportart!
Strandtennis - eine unheimlich beliebte Sportart!

Spaß? Eher weniger...

Doch wenn wir ehrlich sind, hat Racket Sports durchaus ein paar gute Seiten. Schließlich sind über 30 verschiedene Locations jetzt gar nicht mal so wenig und die vielen verschiedenen Charaktere stellen euch vor eine recht passable Wahl. Schade nur, dass wir sie lediglich mit vorgefertigten Kostümen ausstatten und nicht komplett nach Herzenslust gestalten können.

Spaß machen tut Racket Sports sowieso nur mit anderen Spielern - Solisten sollten einen großen Bogen darum machen, denn obwohl es Einzelspieler-Modi gibt, ist die KI belanglos und nur selten herausfordernd. Zudem gibt es auch einfach zu wenig Möglichkeiten, den Ball mit verschiedenen Schlägen auf die andere Seite zu bringen. Doch der Party-Modus, der nette Features wie unsichtbare Bälle liefert, kann durchaus mit mehreren Leuten Spaß machen. Spaß macht dann aber nur der Umgang mit den Leuten, nicht unbedingt das Spiel selber...

Pro:

  • 30 verschiedene Locations
  • viele Charaktere zur Auswahl

Contra:

  • miserable Gestenerkennung
  • merkbarer Lag
  • Figuren nicht selbst erstellbar
  • wenig Abwechslung
  • eintönige Disziplinen
  • vor jedem Match Move-Kalibrierung
  • Navigation-Controller wird nicht unterstützt

Bewertung von Redaktioneller Mitarbeiter

Der größte Fehler meinerseits war wohl, Racket Sports direkt nach Sports Champions zu spielen. Denn dann wird der markante Qualitätsunterschied erst so richtig deutlich: Der Comic-Look wirkt wie die Wii-Grafik von Racket Sports Party ohne nennenswerte Verbesserung. Die merkbaren Lags zwischen der Move-Controller-Bewegung und der Bewegung im Spiel sind absolut tödlich für das Spiel. Zumal spielerische Eintönigkeit rasch Einzug in alle fünf Sportarten hält. Dass dafür sogar noch vor jedem einzelnen Match eine Kalibrierung notwendig ist, grenzt schon fast an eine Frechheit.

40

spieletipps meint: Miese Gestenerkennung, ständige Kalibrierung, spielerische Gleichförmigkeit - Racket Sports ist absolut nicht zu empfehlen.

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