Doch nicht nur Neuerungen prägen das Bild von New Vegas. So dient der Pip-Boy noch immer als Inventar, die Listen dort lassen sich jedoch nur umständlich durchblättern und Objekte sich nur schwer vergleichen. Ebenfalls betagt ist die Grafikengine: Besonders die Charakteranimationen wirken künstlicher, als man es heutzutage erwarten würde und viele Texturen könnten gerne etwas schärfer sein.
Ein Lichtblick ist der Himmel, der zu jeder Tages- und Nachtzeit hervorragend aussieht und für bezaubernde Stimmungen sorgt. Wieder on Air sind die Radiosender, die mit Musik der 40er und 50er Jahre einen ganz eigenen Charme versprühen. Nicht ganz so gut gelungen ist die Übersetzung, die mit seltenen Fehlern hin und wieder etwas die Atmosphäre stört. Viele kleinere Ärgernisse wie unverhofft abbrechende Nebenquests und fehlerhafte Dialogoptionen werden übrigens durch den ersten Patch ausgebügelt.
Die Hauptgeschichte dreht sich um den Mord am Spieler und wartet mit einigen Überraschungen auf. Doch die eigentliche Spieltiefe erreicht Fallout New Vegas durch die unzähligen Nebenaufgaben, von denen es deutlich mehr als im Vorgänger gibt. Dazu kommen zahlreiche Orte, die nicht auf der Landkarte verzeichnet sind und optisch für Neugierde sorgen.
In der Wüste Nevadas gibt es so gut wie immer etwas zu entdecken - und wenn es nur Zutaten für das Crafting-System sind. Insgesamt lässt sich Fallout New Vegas in rund 15 Stunden durchspielen. Dann habt ihr allerdings so gut wie nichts von der Spielwelt gesehen. Wer New Vegas wirklich ausführlich entdecken möchte, sollte rund 80 Stunden für seinen Ausflug einplanen. Dazu kommt der hohe Wiederspielwert durch die verschiedenen Fraktionen, denen man sich anschließen kann. Entwickler Obsidian hat hier im Auftrag Bethesdas ganze Arbeit geleistet.
Pro:
Contra:
Mit Fallout New Vegas liefert Obsidian eine Auftragsarbeit ab, welche die gleiche Grafik-Engine von Fallout 3 nutzt und sich spielerisch teils deutlich an den Vorgängern orientiert. Diese Innovationsarmut wird mit mehr Nebenquests, einer ausführlicheren Charakterentwicklung mit stärkeren Auswirkungen auf das Spiel und eine Welt, die an jeder Ecke etwas zum Entdecken bietet, großteils wett gemacht. Das macht New Vegas zu einem hervorragenden Rollenspiel.
Daran ändern auch kleinere Kritikpunkte wie die etwas angestaubte Grafik oder die hin und wieder vorkommenden Bugs, die allesamt nicht schwer wiegen, nichts. Fallout New Vegas ist ein Muss für alle, die Endzeit-Rollenspielen auch nur ansatzweise etwas abgewinnen können - alle Fallout 3-Spieler müssen also zwangsweise zugreifen. Das Ödland lockt Spieler einmal mehr mit zahlreichen Abenteuern - und auch, wenn Krieg immer gleich bleibt, hat Fallout stets etwas Neues zu bieten.
spieletipps meint: Die Welt von New Vegas ist zwar kleiner, dafür aber bunter und belebter als im dritten Teil und so mitreißend, dass kleinere Fehler nicht weiter stören.
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