Shigeru Miyamoto hat mit seinen beiden Meisterwerken Super Mario Bros. und The Legend of Zelda (1987) die Latte hoch gehängt. Doch Yokoi weiß, dass auch er mit seinem Team das Zeug dazu hat, die Videospielwelt zu revolutionieren. 1986 laufen fast alle Spiele noch ganz linear ab: Ein Held kämpft sich auf einer genau festgelegten Route durch mehrere Abschnitte bis zum Ziel. Yokois Team möchte hingegen eine einzige, zusammenhängende Welt erschaffen, die der Spieler frei erkunden kann.
Waren Videospiele bisher meist nur eine ewige Reise zum rechten Bildschirmrand, soll es in dem neuen Action-Spiel realistischer zugehen. Kräftezehrende Rückwege zum Raumschiff sollen genauso dazugehören wie waghalsige Vorstöße in die Tiefe. Schnell wird klar, dass sich das Gefühl der Einsamkeit am besten bei der Erkundung eines fremden Planeten vermitteln lässt. Aber wie könnte man die atmosphärische Wirkung auf den Spieler noch beklemmender, noch alptraumhafter gestalten? Da fällt den Entwicklern der Film "Alien" ein.
Das neue Spiel soll Metroid heißen (ein sogenanntes Kofferwort, bestehend aus "Metro" und "Android") und orientiert sich nun deutlich an dem 1979 entstandenen Science-Fiction-Film. Besonders der schweizerische Künstler Hans Ruedi Giger, der das Alien erfand und die abstoßend organische Architektur des außerirdischen Raumschiffs schuf, beeinflusst Yokois Team.
Statt Musik erklingen bei Metroid nur unheimliche Geräusche, die den Eindruck erwecken sollen, als beträte der Spieler einen lebenden Organismus. Die Feinde von Samus Aran, die sich in den Katakomben des Planeten Zebes herumtreiben, sehen mindestens so widerwärtig aus wie das Alien. Dafür sorgt der Charakter-Gestalter Yoshio Sakamoto, der bis heute als Schlüsselfigur bei der Entwicklung neuer Metroid-Spiele gilt. Der Name des vorletzten Endgegners darf als Hommage an Ridley Scott, den britischen Regisseur von "Alien", verstanden werden: Es ist ein Drache namens Ridley.
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