von Jens-Magnus Krause (Sonntag, 11.12.2011 - 14:47 Uhr)
Im Herr-der-Ringe-Universum gibt es viele unerzählte Geschichten. Eine davon greift "Der Krieg im Norden" auf - Doch kann die Reise nach Mittelerde die hohen Erwartungen der Spieler erfüllen?
Die Geschichte von Der Herr der Ringe - Der Krieg im Norden verläuft parallel zur Handlung der bekannten Kino-Filme. Während also Frodo und seine Gefährten auf dem Weg nach Mordor sind, um den Ring zu zerstören, kämpft ihr in nördlichen Gefilden. Dabei entdeckt ihr in den Filmen ungesehene Gebiete und Gebäude wie die Festung von Carn Dum.
Auf eurer Reise kreuzt ihr den Weg bekannter Figuren, seid jedoch nie Teil der in den Filmen erzählten Handlung. Einerseits enttäuschend, weil ihr so nur die zweite Geige spielt, andererseits spannend ohne Ende, weil ihr weit über die Filme und Bücher hinauskommt.
Zu Beginn wählt ihr aus drei Charakteren: Elbin Andriel, Waldläufer Eradan und Zwerg Farin. Da ihr mit jedem dieser Figuren das Spiel meistern könnt, ist die Wahl eher optischer und spielerischer Natur. Der kräftige Zwerg arbeitet mit Axt und Armbrust, die schlaue Elbin mit heilenden Zaubersprüchen und der Waldläufer mit seiner Geschicklichkeit und Schnelligkeit.
Das Intro des Spiels bringt euer Ziel auf den Punkt: Der fiese Angandar formiert im Norden des Landes eine gewaltige Armee, die es zu bekämpfen gilt - was natürlich leichter geschrieben als getan ist. Angandar ist immerhin die rechte Hand des Oberbösewichtes Sauron.
Insgesamt eine schöne zum Herr der Ringe-Universum hinzugedichtete Geschichte, die nur einen kleinen Haken hat: Der Funke will einfach nicht überspringen. Das liegt vor allen Dingen an den drei spielbaren Figuren. Weder die Dame, noch die Herren zeigen wahren Charakter.
Das Trio wirkt blass und austauschbar. Soll heißen: Weder ihre Beziehung untereinander, noch das Verhältnis zu anderen Protagonisten greift das Spiel auf. Von echten Gefühlen fehlt jede Spur. Und die eher mittelmäßige deutsche Synchronisation tut ihr Übriges, enorm viel Atmosphäre-Potenzial ungehört verhallen zu lassen.
Was die drei Hauptdarsteller in Bezug auf Charakter und Bühnenpräsenz vermissen lassen, machen sie durch ihr Zusammenspiel auf dem Schlachtfeld wieder wett - teilweise zumindest. Es macht Spaß auf Knopfdruck einen leichten oder schweren Angriff sowie etliche Zauber auszuführen.
Das funktioniert tadellos und nach mehreren Attacken zeigt euch ein gelbes Dreieck den richtigen Moment für einen "Finishing-Move" an: abgetrennte Gliedmaßen inklusive. Das macht so viel Spaß wie Der Herr der Ringe - Die zwei Türme.
Die Kollisionsabfrage ist dagegen haarsträubend. Warum muss der Computer-Waldläufer so häufig denselben Gegner wie der Zwerg beackern? So schlagt ihr mit eurem Zwerg ein Luftloch und seid zwischenzeitlich angreifbar - ärgerlich und frustrierend.
Allein wäre man stellenweise effektiver! Nur gut, dass ihr das Spiel an einer Konsole immerhin zu zweit, online sogar zu dritt im Koop-Modus absolvieren könnt. Mit menschlichen Partnern macht der Titel definitiv einiges mehr her.
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