Technisch hinkt The Old Republic der Zeit etwas hinterher, die lange Entwicklungsdauer ging nicht spurlos vorbei. Insbesondere Innenbereiche sehen trist aus, die Außengebiete sind jedoch weitläufig und farbenfroh.
Eine optionale Kantenglättung ist nicht verfügbar, was in einigen Bereich durch negative Treppeneffekte auffällt. Optisch orientiert sich das Spiel ein wenig an der Comic-Serie "The Clone Wars", die Figuren sind überzeichnet und wirken wenig realistisch.
Dafür lässt The Old Republic im Audio-Bereich die Muskeln spielen. Die Musik passt sich dynamisch an die jeweilige Spielsituation an und schwenkt zwischen unterhaltend und bedrohlich hin und her. Wer auch nur ein Hauch für Star Wars über hat, erlebt sicher den einen oder anderen Gänsehaut-Moment.
Stellvertretend sei hier der Moment genannt, wenn der Jedi-Botschafter sein erstes Lichtschwert zusammenbaut und im Hintergrund das Yoda-Musikthema beginnt. Blasterfeuer und aufeinander treffende Lichtschwerter kommen druckvoll aus den Boxen.
Vom Start weg ist das Spiel erstaunlich fehlerfrei gemessen an bisherigen Starts von Online-Rollenspielen. Bis auf wenige Quest-Probleme leistet Bioware gemessen am Genre prima Arbeit. Dies kann man von der Server-Leistung derzeit nicht gerade sagen.
Schon während der Frühstarter-Phase warteten Spieler in den Kernzeit bis zu zwei Stunden auf einen freien Platz auf dem Server. Schnell machte sich in den Foren der Unmut breit. Wir können daher nur raten, auf einen möglichst neu aufgestellten Server auszuweichen, da hier die Spielerzahl noch nicht so hoch ist.
The Old Republik richtet sich vor allem an Spieler, die eine packende Geschichte erwarten und in ein Abenteuer eintauchen wollen. Online-Rollenspiel-Neulingen werden hier einen leichten Einstieg finden und vermutlich am ehesten hier mit dem Genre an sich warm werden.
Ehemalige Spieler von World of Warcraft, Rift und ähnlichen Vertretern fühlen sich garantiert sofort heimisch - zu großen Teilen ist die Tastaturbelegung sogar identisch. Das Abenteuer bis Stufe 50 ist auf jeden Fall den Kauf wert.
Wie lange das Spiel darüber hinaus fesselnd bleibt, liegt jetzt an den Entwicklern. Schaffen diese es, beständig weiter neue, spannende Inhalte zu liefern, dann wird auch in Zukunft die Macht mit BioWare sein.
Ist The Old Republic nun der große WoW-Killer? Nein. Die Zeiten, in denen ein Spiel eine Abonnentenzahl jenseits der 10 Millionen einstreichen konnte, scheinen vorbei. Das ändert nichts daran, dass The Old Republic aufgrund seiner Erzählweise das derzeit spannendste Spiel-Erlebnis bis zur Maximalstufe innerhalb des Genres bietet. Dazu kommt das faszinierende Star-Wars-Universum, die genialen Melodien von John Williams und das Beste aus allen Konkurrenten.
Was steht einer rosigen Zukunft im Wege? Im Moment vor allem die nervenden Server-Warteschlangen. Zudem muss BioWare noch beweisen, dass es trotz aufwändiger Komplettvertonung und epischer Hintergrundgeschichte dennoch möglich ist, auf Dauer immer wieder spannende Inhalte nachzureichen. Denn nur so bleibt das Spiel für mich auch langfristig interessant - ein Muss, wenn ich nach dem Kauf monatlich Geld dafür zahlen soll.
spieletipps meint: Eine ähnlich tolle Geschichte wie Mass Effect trifft das Spielprinzip von World of Warcraft. Dabei heraus gekommen ist ein faszinierendes Online-Rollenspiel.
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