Dishonored hatte ich vor dem Studiobesuch nicht auf der Kette. Bitte verzeih mir diesen Frevel, großer Spielegott! Ich bin froh, dass ich deine Perle noch rechtzeitig unter den übrigen Glasmurmeln erkannt habe.
Ich glaube wirklich, dass der Welt hier ein spannendes Spiel ins Haus steht. Ein Abenteuer, das euch nicht in einen Strahlemann wie Duke Nukem versetzt, sondern in einen Ausgestoßenen der Gesellschaft. Diese düstere, europäisch angehauchte Stimmung solltet ihr natürlich mögen.
Für meinen Geschmack dürfte die Comic-Grafik sogar gerne noch etwas dreckiger ausfallen. Zwar spritzt Pixelblut, doch die Straßen sind derzeit generell noch etwas zu sauber und leblos. Ich hätte gerne mehr Schatten, mehr Unrat, mehr düstere Gestalten. Aber soll ja laut Entwicklern noch alles kommen. Ich lasse mich überraschen.
Das Ambiente von Dishonored schwankt zwischen Melancholie und Depression. So dürfte sich Christian Wulff gefühlt haben, als alle seine noch lebenden Amtsvorgänger seinem großen Zapfenstreich fern blieben. Wer Steampunk mag, bekommt hier Steampunk. Einen Super-Hitman auf Steampunk, der seinen Maßanzug gegen einen staubigen Mantel tauscht.
Hier ist eben nicht irgendwer am Werk, sondern Könner wie Harvey Smith (Deus Ex) oder Victor Anthonov (Half-Life 2), die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Alternative Lösungswege, Zeitlupen-Ballereien und die Option, Menschen und Ratten per Gedankenkontrolle zu übernehmen, sind nicht grundlegend neu, aber gut kombiniert.
Dishonored sieht auf den ersten Blick vielversprechend aus. Der Steampunk-Stil und die Mischung aus Baller- und Schleich-Einlagen lassen mich auf ein Spiel nach meinem Geschmack hoffen.
Gerade die vielen Mixturen, ob grafisch oder spielerisch, machen Dishonored außerdem einzigartig. Vergleiche à la "Bioshock trifft Hitman trifft Schlagmichtot" spare ich mir. Denn ungern möchte ich das Spiel mit anderen Spielen in einen Topf werfen.
Schade, dass wir nicht besseres Videomaterial aus dem Spiel bekommen haben. Statt lahmer Kamerafahrten schwängert dort Adrenalin die Luft. Wenn sich meine Hoffnungen bewahrheiten, erwartet uns bald eine neue Marke, die in der dicht bebauten Spielewelt noch freies Bauland findet. Um sich selbst zu etablieren, anstatt ein "Spiel xy in anders" zu werden. Mein aktueller Eindruck: sehr gut.
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