Entwickler Ubisoft Montpellier fängt die fehlende Identifikationsmöglichkeit mit den ständig wechselnden Charakteren durch Atmosphäre auf: Hört ihr Zombies, atmet euer Charakter heftig und schnell. Haut ihr dann auf die fiesen Typen ein, stoßt ihr Verzweiflungsschreie aus - während sich das Blut der Untoten auf euren Unterarmen mehrt.
Spielt ihr eine Frau, müsst ihr viel Kreischen ertragen. Aber zumindest seid ihr nah dran, oft sogar zu nah. Die Kameraeinstellung bietet ein arg schmales Sichtfeld, ohne erhöhte Sensibilität des Pads überseht ihr Zombies neben euch gerne mal.
Doch auch das macht die Grusel-Atmosphäre aus. Und die ist in Zombi U wirklich gut. Die dunklen, vom Licht nur diffus ausgeleuchteten Gassen erfordern den häufigen Einsatz eurer temporär nutzbaren Taschenlampe. Schaut ihr gegen Lichtquellen, erscheinen auf eurer Mattscheibe Flecken der Abnutzung und des Kampfes. Das ist zwar genauso unrealistisch wie der aus anderen Spielen bekannte Blenden-Effekt, aber sieht hübsch aus.
Insgesamt hält die Grafik nicht mit aktuellen Spielen wie Halo 4 oder Far Cry 3 mit.
Zu matschig wirken die polygonarmen Charaktermodelle, zu kantig die Ränder des Cricket-Schlägers. Auch das Wasser sieht deutlich detailärmer und nicht so plastisch aus wie bei Assassin's Creed 3.
Trotzdem solltet ihr diese Mängel nicht als generelles Manko der Wii U ansehen. Die Entwickler scheinen sich einfach noch nicht in jeden Winkel der Konsole hineingefuchst zu haben.
Wer auf Details achtet, findet weitere Ungereimtheiten. Warum kann der Cricket-Schläger in der Umgebung rein gar nichts zerstören? Und wenn man schon nach dem Tod den immer gleichen Weg laufen muss: Warum ist dann London nicht generell frei begehbar? Zusätzlich wären neben dem Tower und dem Buckingham Palast weitere Schauplätze wie das London-Eye nett gewesen. Eine Runde Riesenrad mit Zombies wäre sicher nett.
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