Im Schatten von World of Warcraft gibt es nur wenige Online-Rollenspiele, die über Jahre ihr Abo-Modell verteidigen und dabei stetig Spielerzuwachs verzeichnen. Eve Online gehört zu diesen Spielen, erschien sogar schon knapp zwei Jahre vor dem Warcraft-Titel und gilt unter Kritikern als "schönste Excel-Tabelle der Welt".
Euch erwartet zum Start eine steile Lernkurve, bis ihr die komplexe Bedienoberfläche mit ihren verschachtelten Untermenüs durchschaut habt. Zudem macht Eve Online vieles anders als die Konkurrenz. Stellt euch eine Galaxie mit tausenden Sonnensystemen vor, in denen sich zu Spitzenzeiten über 50.000 Spieler herumtreiben. Wie in einem Sandkasten könnt ihr euch dabei frei entfalten, ein einschränkendes Klassensystem gibt es nicht. Manche Spieler sind als Schürfer tätig und erleichtern Asteroide um wertvolle Erze, andere spezialisieren sich auf den Handel mit Waren und bestimmen so die Wirtschaft innerhalb der Galaxie.
Kämpferische Naturen lassen sich als Söldner anheuern oder erpressen als Piraten enorme Summen aus ihren Opfern. Die dafür notwendigen Fähigkeiten erlernt ihr dabei nicht durch den Erwerb von Erfahrungspunkten, sondern durch die Investition von Zeit, die auch verstreicht, wenn ihr gar nicht in die Spielwelt eingeloggt seid.
Ein besonderes Flair erhält Eve Online zudem durch die Art und Weise, wie sich die Welt selber reguliert. Spieler schließen sich zu großen Zweckgemeinschaften zusammen, im Spiel "Corporations" genannt, bestimmen das politische Klima der Welt, gründen Allianzen und schließen Verträge. Jede Corporation zielt dabei auf möglichst viel Einfluss, Reichtum und Macht ab, kein Wunder, dass es regelmäßig zu Streitereien zwischen den Parteien kommt.
Erst im Januar 2013 gab es eine Massenschlacht zwischen zwei großen Supermächten, an der unglaubliche 3.161 Schiffe teilnahmen. Umso bedeutsamer werden Kämpfe dieser Art, wenn man weiß, dass es in Eve Online keinen konsequenzlosen Tod wie in anderen Spielen gibt. Zerstörte Schiffe tauchen nicht wieder in irgendeinem Raumdock auf, sondern sind wirklich zerstört - und damit auch die in das Vehikel investierte Arbeit. Die ständige Gefahr des Verlustes sorgt für eine eigene Atmosphäre und Dynamik, die es so in keinem anderen Online-Rollenspiel gibt.
Für Eve Online müsst ihr übrigens bis zu 15 Euro im Monat berappen. Das ist nicht wenig, doch liefert Entwickler CCP Games dafür seit nunmehr fast zehn Jahren kontinuierlich kostenlose Inhaltserweiterungen - die letzte, Retribution, kam Ende 2012 heraus. Zudem könnt ihr die im Spiel verdiente Währung ISK dazu nutzen, euer Abo zu verlängern und so Euros sparen. Bis Eve Online für euch kostenlos wird, ist es zwar ein harter, aber eben auch sehr spaßiger und einzigartiger Weg.
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