Mit einer Spielzeit von etwa zehn Stunden und natürlich dem neuen Online-Modus bietet Ascension eine Menge Inhalt. Aber dennoch kann die Serie trotz aller Grafikpracht und dem leicht überarbeiteten Kampfsystem ihre Abnutzungserscheinungen nur schwer verbergen.
In Kratos neuem Abenteuer reiht sich eine Actionszene an die andere, sonderlich viel Kontext dafür bekommt ihr nicht geliefert. Ihr entwickelt dadurch kein richtiges Gefühl für Kratos Welt und die Handlung fühlt sich über weite Strecken sogar noch ein Stück beliebiger an als in den Vorgängern. Kratos präsentiert sich dadurch als eher langweilige, eindimensionale Figur. Er grunzt, er schreit und er wütet. Die gelungenen Handlungsmomente, die Kratos menschlichere Seite zeigen, gehen im allgemeinen Action-Getöse unter.
Schade, dass Sony die Gelegenheit verstreichen lässt, aus Kratos höchstwahrscheinlich letztem PS3-Abenteuer noch einmal etwas Besonderes und Überraschendes zu machen. So bietet God of War - Ascension sauber spielbare, toll präsentierte aber letzten Endes auch ziemlich routinierte Actionkost.
Viel Metzeln, Reaktionstests und etwas mehr Rätsel als im dritten Teil - abgesehen vom Mehrspielermodus gibt sich Kratos in seinem sechsten Abenteuer routiniert. Oft bewundere ich die Kreativität, die in die wie immer grandios dargestellten Szenarien geflossen ist - auch im Jahre 2013 bringt mich Sonys überlebensgroße Interpretation der griechischen Mythenwelt zum Staunen.
Gleichzeitig ist es aber auch schade, dass Kratos in all den Jahren kaum dazugelernt hat. Mit seiner üblichen Mischung aus Zorn, Wut und Hass stapft er geradlinig durch Tempel, Paläste, Ruinen und rottet im Alleingang die gesamte Ungeheuer-Population der Peloponnes aus. Auch manch ein extralanger Kampf zehrt im Verlauf des Abenteuers an meinen Nerven. Schade, dass die Entwickler nur ansatzweise etwas von Kratos Welt und ihren Bewohnern, aber auch vom Charakter des bleichen Helden zeigen. Ascension zeichnet sicht durch makellose Präsentation und viel Gewalt aus, spielerisch sind Konkurrenten wie Capcoms Devil May Cry mittlerweile aber an dem Spartaner vorbeigezogen.
Es ist schön, dass der Mehrspielermodus für einen neuen Ansatz sorgt und es wieder ein paar Rätsel gibt, die eure grauen Zellen fordern. Es wäre aber noch schöner, wenn Sony beim nächsten God of War nicht nur an Grafik und Kämpfen feilt, sondern auch mehr Mut zu neuen Ideen und Spielelementen an den Tag legt.
spieletipps meint: Ein wenig ist die Luft raus. Trotzdem gefällt das Action-Gemetzel mit fulminanter Grafik und einigen gelungenen Rätseln, auch der Mehrspielermodus unterhält.
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