Special 30 Jahre NES: Der Retter der Videospiele (Special)

von LarryKoopa (Samstag, 27.07.2013 - 09:00 Uhr)

Herzlichen Glückwunsch, liebes NES! Vor 30 Jahren hast du als "Famicom" die Videospielwelt vor dem Ende bewahrt. Und das obwohl du nur 54 Farben darstellen kannst.

Das westliche Gehäuse des Nintendo Entertainment Systems ist grau und kantig.
Das westliche Gehäuse des Nintendo Entertainment Systems ist grau und kantig.

Am 15. Juli 1983 veröffentlicht Nintendo in Japan ein neues Spielsystem namens "Famicom". Das steht für Familycomputer (Familiencomputer). 1986 zieht das Famicom als "Nintendo Entertainment System" auch in deutsche Wohnzimmer ein. Super Mario und Link erobern die Herzen der Spieler, Nintendo entwickelt sich zum Synonym für Bildschirmunterhaltung. Doch so logisch wie euch das heute vielleicht erscheinen mag, ist die Geschichte nicht. Im Gegenteil, der Erfolg stand lange auf der Kippe. Sehr lange.

30 Jahre NES: 30 Jahre NES: Vom Prototyp bis zum Emulator

30 Jahre NES: 30 Jahre NES: Vom Prototyp bis zum Emulator
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Alles scheint vorbei. Noch bevor der Videospielmarkt aus seinen Kinderschuhen herauswachsen und reifen kann, bricht er in den Vereinigten Staaten zwischen 1983 und 1985 krachend in sich zusammen.

In dieser Zeit büßen die Konsolenhersteller 97 Prozent ihres Umsatzes ein. 1985 sind fast alle Module für die bis dahin sehr populäre Konsole Atari 2600, aber auch für die kleineren Konkurrenten, Intellivision von Mattel und Colecos ColecoVision, aus den Geschäften verschwunden. Die gerade gekeimte Kultur der an den Fernseher gekoppelten Spiele ist in den Läden nur noch eine Erinnerung. Wie konnte es dazu kommen?

Der Zusammenbruch der Videospiel-Branche hat mindestens zwei Ursachen:

  • Die Menschen der mittlerweile unübersehbaren Menge an Spielen überdrüssig, die auf den Markt schwemmen. Die meisten davon sind nichts anderes als Ramsch.
  • Die Zukunft scheint den Heimcomputern wie Commodore 64 zu gehören - Maschinen mit mehr Rechenleistung und mehr Möglichkeiten.

Optimismus in der Krise

Die Computer werden bald – soviel ist klar – jedes Zuhause in ein vollwertiges Büro verwandeln mit professioneller Textverarbeitung, Tintenstrahldrucker und der Möglichkeit, mit etwas Geschick eigene Programme zu schreiben.

Ab Anfang der achtziger Jahre dominiert IBM zusammen mit Microsoft den Markt. Natürlich können diese Computer für jedermann auch spielen. Wer will da noch die zumeist billig gemachten Kassetten für die Spielkonsolen?

Kaum einer der Hersteller wagt es mehr, eine neue Konsole auf den Markt zu bringen. Ein Misserfolg wäre so gut wie sicher. In dieser von Katerstimmung geprägten Gemengelage herrschen bei Nintendo rege Betriebsamkeit und unerschütterlicher Optimismus.

Eine frühe Nintendo-Werbung soll Japanern das Color TV Game 15 schmackhaft machen.
Eine frühe Nintendo-Werbung soll Japanern das Color TV Game 15 schmackhaft machen.

Abgesehen von den Japan-exklusiven und wenig beachteten Color-TV-Game-Konsolen hat Nintendo auf dem Feld der elektronischen Spiele bislang nur Erfahrungen mit Spielhallenautomaten gemacht. Das Hüpfspiel Donkey Kong von Vorzeige-Mitarbeiter Shigeru Miyamoto hat den Konzern 1981 vor dem Bankrott gerettet.

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