von Olaf Bleich (Freitag, 01.11.2013 - 10:00 Uhr)
Es knallt und poltert wieder in deutschen Spielzimmern. Battlefield 4 lässt keinen Stein auf dem anderen. Auch wenn die Kampagne hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Wenn Helikopter über euren Köpfen abstürzen. Wenn Hochhäuser einbrechen. Ja, wenn selbst Staudämme bersten. Dann wisst ihr: Battlefield 4 ist angekommen. Die Erwartungen sind groß. Schließlich ist der Vorgänger Battlefield 3 einer der erfolgreichsten Ego-Shooter dieser Generation.
Mit dem heißen Atem des Erzrivalen Call of Duty - Ghosts im Nacken wollen die schwedischen Entwickler von Dice vor allem eins bieten: Die eierlegende Wollmilchsau! Battlefield 4 soll nicht allein im Mehrspielermodus seine Anhänger auf das Schlachtfeld locken, auch die Einzelspielerkampagne soll nun mit mehr als nur ihrer Technik begeistern.
Dass man bei so einem ambitionierten Projekt aber auch sehr leicht auf die Nase fallen kann, muss nun Dice mit Battlefield 4 erfahren. Explosionen, Effekte und Nahtoderfahrungen sind eben doch nicht das Einzige, was zählt!
Die Welt steht kurz vor dem Dritten Weltkrieg. Schon wieder. Der machthungrige General Chang reißt in einem Militärputsch die Macht im Land an sich und zieht sogleich gegen die Vereinigten Staaten von Amerika in den Kampf.
Die einzige Rettung ist das "Tombstone"-Einsatzkommando. Die wackeren Soldaten machen in Battlefield 4 wirklich eine schwere Zeit durch. Von ihrem ersten Einsatz im Herzen Shanghais bis zu zum finalen Schlag gegen Chang auf der USS Valkyrie.
Dice verpasst es dabei erneut, eine Geschichte fernab von Klischees und Shooter-Standards zu erzählen. Die Charaktere wirken in sich zu flach und stereotyp.
Das Tombstone-Kommando besteht aus: Irish, dem emotionalen Hitzkopf und Gutmenschen der Truppe. Pac, der sich nicht so recht entscheiden kann, ob er gleich durchdreht oder doch lieber ein Kriegsheld sein möchte. Und eurer Spielfigur Sergeant Recker, der über die gesamte Spielzeit nichts zu sagen hat.
Der stumme Anführer soll eigentlich in den Zwischensequenzen den Ton angeben, seine Kollegen übergehen und bevormunden ihn aber. Selten fühlte sich die eigene Spielfigur derart nutzlos an wie in Battlefield 4.
Ihr möchtet Recker anbrüllen: "Jetzt sag doch was!" Aber wenn ihr zum Schluss einmal selbst entscheiden dürft, was passieren soll, hinterlässt dies einen unfassbar faden Beigeschmack zu einem der unbefriedigendsten Solo-Abenteuer des Jahres.
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