von Thomas Stuchlik (Dienstag, 05.11.2013 - 09:00 Uhr)
Ein neuer Bösewicht, eigene Militärtrupps, Online-Action und aggressive Außerirdische. Die Eckdaten des neuen Call of Duty schüren nicht nur die Erwartungen der Anhänger.
Jedes Jahr steht Activision bei Call of Duty vor einer Gratwanderung zwischen Serientradition und Innovation. Schließlich wollen Millionen Ballerfreunde pünktlich zum Weihnachtsgeschäft mit neuartigem sowie bewährtem Spielstoff versorgt werden. Nicht zuletzt da sich Erzkonkurrent Battlefield 4 die Shooter-Krone schnappen will.
Nachdem vergangenes Jahr Entwicklerstudio Treyarch mit Black Ops 2 ihren überzeugenden Beitrag zur Reihe beisteuerten, sind 2013 wieder die Serienerfinder Infinity Ward dran. Und die haben sich mit Call of Duty - Ghosts einiges vorgenommen.
Zum Thema Tradition stellt Produzent Mark Rubin richtig: "Ghosts sollte ursprünglich Modern Warfare 4 heißen. Denn wir machten uns direkt nach Teil 3 an die Arbeit für einen Nachfolger. Doch daraus entwickelte sich schnell etwas Eigenständiges, etwas das nicht in die Modern-Warfare-Serie passt."
In Sachen Mehrspieler-Modus gibt es an dieser Stelle schonmal Entwarnung. Denn die Aussage von Rubin trifft vorrangig auf die Einzelspielerkampagne zu.
Dabei stürzt die bösartige Federation Nordamerika ins Chaos. Diese bombardiert das Land mit der Waffenplattform Odin direkt aus dem Orbit. Das Ergebnis: Die Vereingten Staaten verfallen in ein Endzeit-Szenario, das an Last of Us erinnert.
Höchste Zeit also, um zurückzuschlagen. Diese "Ehre" gebührt dem frischen Hauptdarsteller Logan, der in 18 Missionen in Nord- und Südamerika den ominösen Feind bekämpft.
Die Geschichte fällt geradliniger aus als in Call of Duty - Black Ops 2, ist aber auch doppelt so abgedroschen und patriotisch. Zusammen mit seinem Bruder Hesh, seinem Vater Elias und den namensgebenden Übersoldaten Ghosts steht für den Helden wieder strikt lineare, aber teils packende Ego-Action an.
Die Kampagne steigert sich in Sachen Spielablauf und Inszenierung langsam aber stetig. Die anfänglichen Missionen wirken wie Stangenware, erst in der zweiten Hälfte folgen spannendere Einsätze. Beispielsweise hangelt ihr euch einen Wolkenkratzer hinab, infiltriert eine Ölplattform oder jagt eure Gegenspieler quer durch eine überflutete Stadt.
Meist begleiten euch computergesteuerte Kameraden, die euch tatkräftig Feuerschutz gegen die ballerwütigen Feinde geben. Gut, dass ihr über eine überaus sympathische "Waffe" verfügt. Denn ihr kommandiert den treuen Schäferhund Riley, um Feinde halbwegs unbemerkt und lautlos zu eliminieren. Das klappt allerdings nur an viel zu wenigen und vorgegebenen Spielstellen. Riley hat im Online-Modus daher einen größeren Auftritt (dazu gleich mehr).
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