von Thomas Stuchlik (Samstag, 10.05.2014 - 09:00 Uhr)
Die Spielebranche versorgt euch nicht nur mit Stoff für euer liebstes Hobby, sondern besitzt auch ihre dunklen Seiten. Werft mit uns einen Blick auf zehn der größten Skandale der Videospielgeschichte.
Die Skandale in Grand Theft Auto waren nur der Anfang. Schließlich birgt unser liebstes Hobby massig Konfliktpotenzial. Vor allem dann, wenn nackte Haut gezeigt oder Gewalt explizit dargestellt wird.
Skandale reichen von Gewalt und unfertigen Produkten bis zu Sex.
Ebenso brodelt es hinter den Kulissen: Sei es bei Massenkündigungen in einem Entwicklerstudio oder bei einem groß angelegten Hackerangriff. Nicht zuletzt gibt es gar Fernsehsender, die Spieler zum Deppen machen.
Ebenso ärgerlich sind unfertige Produkte, die uns Spielern vorgesetzt werden - seien es Spiele oder Konsolen. Deshalb Vorhang auf für zehn der größten Skandale in der Spielebranche!
Sex zum Ersten: Die "Grand Theft Auto"-Reihe ist für viele Skandale verantwortlich - seien es Gewalt, Folter oder Verbrechen. Doch der größte Aufreger fand im 2005 veröffentlichten Grand Theft Auto - San Andreas statt. Die als "Hot Coffee" bekannten Spielszenen sorgen vor allem in den Vereinigten Staate von Amerika für einen ordentlichen Aufruhr.
In diesem für Normalspieler nicht zugänglichen Minispiel könnt ihr den Beischlaf mit einigen Freundinnen des Helden vollziehen. Diese laden den Herren namens CJ zu einem heißen Kaffee bei sich zu Hause ein, was letztendlich zu den umstrittenen Sex-Szenen führt. Mittels rhythmischem Knöpfchendrücken und umschaltbaren Stellungen macht ihr die Damen glücklich.
Das Interessante dabei: Der Inhalt stammt nicht von fleißigen PC-Moddern, sondern wurde von selbigen im Programmcode eher zufällig entdeckt. Produzent Sam Houser plante während der Entwicklung derartige Sexszenen, die jedoch in letzter Minute vor dem Verkaufsstart für den normalen Spieler gesperrt wurden. Der Programmcode blieb aber im Spiel enthalten.
Als "Hot Coffee" publik wurde, sah sich Rockstar Games einer Klagewelle und - schlimmer noch - einer Gesetzesübertretung gegenüber. Schließlich stufen die gezeigten Szenen das Spiel von einem "Mature"-Titel (ab 17 Jahren) zu einem "Adults Only" (ab 18 Jahren) hoch. Und damit landet der Titel im Erwachsenenregal. Keine Ladenkette würde solch einen Titel mehr offen verkaufen.
Rockstar ruderte zurück, rief alle Spielexemplare aus dem Handel zurück und brachte eine neue Version ohne "Hot Coffee"-Inhalte heraus. Zudem wurden insgesamt 20 Millionen Dollar an etwaige Kläger ausgezahlt und eine Rückgabeaktion ins Leben gerufen, die aber nur die wenigsten Spieler nutzten.
"Hot Coffee" ist übrigens nicht nur in den PC- sondern auch den Konsolenfassungen vorhanden. Bei der PS2-Version ist allerdings eine Mogel-Hardware wie das damals populäre "Action Replay" vonnöten, um an die begehrte Sequenz zu gelangen.
April 2011: Ein perfider Hacker-Angriff entwendet Nutzerdaten von Spielern aus dem PlayStation Network. Daten von 77 Millionen Konten sowie 12 Millionen Kreditkarteninformationen gelangen in die Hände krimineller Hacker.
Sony reagiert zwar mit der Abschaltung des Netzwerkes, doch es ist bereits zu spät. Schließlich sind die heiklen Daten bereits gestohlen worden. Die Suche nach den Schuldigen verläuft ins Leere, Sony beschuldigt die Hackergruppe Anonymus, diese dementiert aber. Gleichzeitig bleibt der Hersteller viele Antworten schuldig. Vor allem, warum Nutzerdaten und Passwörter unverschlüsselt auf den PSN-Servern lagen.
Einige Nutzerdaten tauchen kurz darauf öffentlich im Internet auf, werden aber schnellstens wieder entfernt. Wenig tröstlich: Banken haben in den darauffolgenden Wochen keinen Anstieg von Kreditkartenbetrug feststellen können. Dennoch ist das Vertrauen der Spieler in Sony verloren. Die Hacker-Attacke gilt bis heute als eine der größten Datendiebstähle weltweit.
Nach 24 Tagen Abschaltung reaktiviert Sony das neu gesicherte PSN im Mai 2011 stufenweise. Auch eine Systemaktualisierung für PS4 und PS Vita soll fortan für mehr Sicherheit sorgen. Betroffene PlayStation-Spieler erhalten als Entschädigung zudem zwei frei wählbare Gratisspiele sowie ein kostenloses 30-Tage-Abo von PlayStation Plus.
Manche nehmen's mit Humor, schließlich offenbaren die sogenannten "Hacker" auf spieletipps ihre wahren Absichten.
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