Nun ja, wo bliebe denn auch der Spaß, wenn sie sich vornehm zurückhielten? Dennoch ertappt ihr euch schon nach den ersten paar Rennen bei der Versuchung, den Motor auf Schritttempo zu drosseln, um die Tausenden drolligen Details und charmanten Anspielungen am Streckenrand zu bestaunen und das eigentliche Genre und Spielziel von Mario Kart 8 erstmal zu vergessen.
Nintendo gelingt nämlich ein Kunstgriff, den es in dieser Form im Mario-Universum noch nicht gab: All die winzigen Kleinigkeiten wirken durch ihre schiere Masse so beiläufig, so zufällig, als bekämt ihr gerade einen echten Einblick in ein echtes wie fantastisches, kunterbuntes wie hochzivilisiertes Paralleluniversum.
Sei es ein "Mario Kart"-Fanplakat im Fenster eines Privathauses am Streckenrand, oder das fiktive Senderlogo auf der schwenkbaren Fernsehkamera im Übertragungswagen. Und Einblicke gewähren euch die 16 neuen und 16 Retrokurse aus den sieben Vorgängerspielen genug.
Dabei sind die Retrostrecken keine Resteverwertung, sondern Neuschöpfungen mit oft spektakulärer Streckenführung – künstlicher Gravitation sei Dank. Wie gewohnt widmen sich die neuen Kurse thematisch je einer der Spielfiguren oder einem landschaftlichen Extrem.
So rast ihr mal wieder durch ein geisterbahnhaftes Bowserschloss oder jagt quer über einen betriebsam wimmelnden Flughafen – inklusive Digitaltafeln mit aktuellen Abflugzeiten und startenden Jumbojets überm Rollfeld.
Alternative Routen, weite Kurven, die in den höheren Hubraumklassen zum Driften verpflichten, wenn ihr eine Chance gegen eure beunruhigend fehlerfreien Gegner haben wollt, Streckenabschnitte unter Wasser und in der Luft wie in Mario Kart 7 – all das macht den neuen Kampf um Pilzcup-Pokal und Co. zu einem weiteren Geniestreich in Sachen Streckendesign. Ihr dürft euch also nervlich und terminlich einstellen auf monatelange Mehrspielerduelle, gespickt mit freundschaftsgefährdenden Stachipanzern und anderen Jähzornbeschleunigern.
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