von LarryKoopa (Samstag, 21.03.2015 - 09:55 Uhr)
Mario Kart ist viel mehr als nur eine Serie aus spaßigen Autorennspielen. Wenn es sie nicht gäbe, wäre Mario längst wieder Vollzeitklempner. Doch wie kann das sein? Geht mit uns auf eine Zeitreise!
Es ist nicht überliefert, wie Mario an seinen Führerschein gekommen ist. spieletipps hat sämtliche Fahrschulen im Branchenbuch von Brooklyn durchtelefoniert. Aber es ist wohl schon einfach zu lange her.
Wir können nur mutmaßen. Wir können nur logische Schlüsse ziehen. Und dann drängt sich uns das Bild eines schwierigen jungen Mannes im roten Overall auf, der seinem gramgebeugten Fahrlehrer in erster Linie durch die Unart auffällt, bei voller Fahrt Bananenschalen in den New Yorker Innenstadtverkehr zu schmeißen, und den er nicht selten dabei ertappt, wie er heimlich Champignons in den Tank stopft.
Er mag sich erkundigt haben, ob Tintenfische nicht eine weitaus günstigere Alternative zur Scheibenwaschanlage abgäben, und gut möglich, dass er seinem verdutzten Prüfer empfohlen hat, den nächsten Fahrschulwagen aus Gründen der Bequemlichkeit doch an eine überdimensionale Kanonenkugel zu koppeln.
Tatsächlich weist die Unfallstatistik für Brooklyn in den späten Siebzigern einen verdächtigen Ausreißer nach oben in der Rubrik Auffahrunfälle auf. Zufall? Oder vielmehr die ungestüme Signatur eines künftigen Vollblutrennfahrers? Wie schon gesagt: Wir sind auf Vermutungen angewiesen, denn bevor Mario seinen Wohnsitz ins Pilzkönigreich verlegt hat, hatte er im Rennsport noch keinerlei Spuren hinterlassen. Doch danach geht er gleich in die Vollen. Go-Karts? Die sind dem Macho-Mario der Achtziger viel zu kindisch.
Stattdessen pflügt er mit einem 300 Sachen schnellen Monsterlaster durch die Landschaft. Die Tachonadel am Anschlag, schmelzendes Reifenprofil und siedende Bremsflüssigkeit, Rennwagen wie Sprengköpfe mit Motoren wie tollwütige Beutelteufel - das ist damals Marios Welt.
Doch der Rest der Welt bekommt nicht viel davon mit. Famicom Grand Prix: F1-Race und der zweite Teil 3D Hot Rally erscheinen - wie schon die Titel suggerieren - nur für das Famicom, die japanische Variante des NES.
Aber selbst in Fernost bleibt es vielen verborgen, dass Mario am Steuer der brüllenden Boliden sitzt, im zweiten Spiel begleitet von seinem treuen Beifahrer Luigi. Das liegt daran, dass die Rennwagen des archaischen Mario-Kart-Vorläufers 3D Hot Rally keine Cabrios sind. Im Gegensatz zu den Go-Karts späterer Tage fährt Mario damals überdachte Autos. Wie das Geschehen auf dem Bildschirm aber auch im ersten Teil mit seinen offenen Formel-1-Autos aussieht, erahnt ihr schon, wenn ihr an das Produktionsjahr 1987 denkt. Die krisseligen Pixelansammlungen sind gerade so als Autos zu erkennen - kein Gedanke daran, einen Blick auf den Fahrer zu erhaschen.
Dass Mario hinterm Lenkrad sitzt, erfahren nur die aufmerksamen und die guten Spieler. Die aufmerksamen, weil Mario auf der Verpackung des Spiels in lässiger Rennfahrermontur posiert, und die guten, weil die Klempnerbrüder sich zur Siegerehrung aus dem Wagen bequemen, um ihre Lorbeeren einzuheimsen und vor dem Spieler ein manisches Hüpfduett aufzuführen.
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