The Witcher 3 - Wild Hunt

Test The Witcher 3: Wenn das mal kein bombastisches Finale ist!

von Thomas Stuchlik (Dienstag, 19.05.2015 - 09:02 Uhr)

Die gesamte Spielewelt wartet auf ihn, auf diesen gewissen Hexenmeister, der einen Hang zur Verspätung hat. Doch endlich ist er da und erlebt mit euch sein größtes und vorerst letztes Abenteuer.

Ein ausgestoßener Held ohne Heimat, eine heruntergekommene Welt am Rande des Zusammenbruchs, widerspenstige Kreaturen wie aus einem Albtraum. Mit The Witcher 3 - Wild Hunt liefert der polnische Entwickler CD Project Red wahrlich sein Meisterstück ab. Selten haben bei einem Action-Rollenspiel alle Spielelemente dermaßen gut ineinander gegriffen.

Den Machern ist dabei etwas Besonderes gelungen: eine glaubhafte Fantasy-Welt jenseits von Kitsch und Klischee. Zwar wirkt Kreaturenjäger Geralt von Riva auch dank seiner übernatürlichen Kräfte wie die Blaupause eines 08/15-Fantasy-Helden. Im Abenteuer wird jedoch klar, dass hinter seiner stahlharten Fassade weit mehr steckt - und das nicht nur in seiner Hose.

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Das Spiel beginnt mit einer Rückblende, in der die Welt noch in Ordnung scheint. Denn Geralt trainiert auf seiner Hexerburg seine Ziehtochter Ciri gemeinsam mit der Angebeteten Yennefer. Doch die Idylle endet jäh, denn in der Gegenwart erwartet ihn eine vom Krieg zerrüttete Welt und abermals die Einsamkeit. Invasoren aus dem südlichen Reich Nilfgaard treiben ihre blutigen Auseinandersetzungen gen Norden voran. Außerdem taucht eine weitere Bedrohung auf: die namensgebende "Wilde Jagd" - untote Reiter, die nur das Töten im Sinn haben.

Eins kommt zum anderen

Im Anfangsszenario Weißgarten verdient sich Geralt die ersten Sporen. Er geht jedem Hinweis nach Ciri nach und hilft der Bevölkerung aus. Schließlich bringt er einen übergroßen Greifen zur Strecke, was ihn zur kaiserlichen Burg in Wyzima führt. Hier wartet schon der Kaiser von Nilfgaard auf ihn und schickt ihn auf die Suche nach seiner imperialen Tochter Ciri - ja, genau diesselbe Ciri, die Geralt als Adoptivkind ansieht. Ebenso entpuppt sich eure kurzzeitige Verstärkung als alte Bekannte: Es ist die hübsche Magierin Yennefer.

Der Held verdingt sich wieder als erstklassiger Kreaturenjäger.
Der Held verdingt sich wieder als erstklassiger Kreaturenjäger.

Schnell entfaltet sich eine weit verzweigte Erzählung, in der ein Auftrag zum anderen führt. Dabei helft ihr zahlreichen Nebendarstellern aus, um die verschlungenen Wege von Ciri nachzuvollziehen. Meist gibt es Informationen nur gegen Gefälligkeiten: Sucht nach Personen, bekämpft Fieslinge oder findet Gegenstände in tiefen Kerkern. Dennoch verlaufen die Aufträge oft überraschend und verlangen beispielsweise nach Detektivarbeit. Ebenso werden heikle Themen wie Alkoholismus und Missbrauch angeschnitten.

Ein Fantasy-Märchen: Die schöne, neue Welt von The Witcher 3 - Wild Hunt

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Jedoch bestimmt ihr teilweise die Geschichte mit, denn in Dialogen habt ihr immer verschiedene Antwortmöglichkeiten. Oft ist es egal, was ihr sagt. Doch manchmal beeinflussen Geralts Entscheidungen den Missionsverlauf, aber auch die spätere Hauptgeschichte. Das ist nicht einfach zu durchschauen, denn meist gibt es keine gute oder schlechte Lösung. Wenn ihr beispielsweise einen Brandstifter zur Rechenschaft zieht, droht ihm unversehens der Strang. Außerdem fies, dass eure Antwortmöglichkeiten manchmal zeitbegrenzt sind und damit eine schnelle Entscheidungsfindung fordern. Hier auch gleich ein kleiner Kritikpunkt: Die Schriftgröße im Spiel hätte generell etwas größer und weniger fuzzelig ausfallen dürfen.

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