1989 erscheint mit Shadow of the Beast ein scheinbar überzeugendes Argument, sich den 16Bit-Heimcomputer Commodore Amiga zu zuzulegen. Schließlich gab es bei einem Action-Spiel noch nie eine derart schicke Grafikkulisse.
Das zweidimensionale Sprungabenteuer besitzt nämlich farbenfrohe Hintergründe, eine flüssige Bewegung des Bildschirms in mehreren Ebenen (nicht selbstverständlich damals) sowie riesige Gegner. Als Heldenkreatur sucht ihr die Plattformlevels nach dem richtigen Weg und nach nützlichen Gegenständen ab. Unterwegs tauchen nicht nur unfair heransprintende Gegner, sondern auch fiese Hindernisse und riesige Bossgegner auf. Dumm nur, dass eure zwölf Lebenspunkte schnell geleert sind und danach ein Neustart nötig ist.
Das Spiel gaukelt Freiheit vor, ist allerdings strikt linear ausgelegt. Solltet ihr irgendwo falsch abzweigen, seid ihr tot. Habt ihr irgendwo den korrekten Schlüssel vergessen, seid ihr auch tot. Kurzum ist viel Frustresistenz und Auswendiglernen nötig. Trotz allem war das Spiel ein Verkaufsschlager, wurde für zahlreiche Plattformen umgesetzt und zog zwei Nachfolger nach sich. Eine Neuauflage des Spiels ist übrigens für PS4 in Entwicklung, hoffentlich ohne nervtötende Spielgestaltung.
Jeder kennt sie, nur die wenigsten mögen sie: kurze Reaktionstests in Spielen (auch "Quicktime-Events" genannt), die das Drücken bestimmter Tasten vorschreiben. Stellt euch vor, dass ein Spiel ausschließlich aus diesen Quicktime-Events besteht. Und stellt euch zudem vor, dass ihr für jede neue Spielrunde zahlen müsstet. Nein, das ist nicht "Free To Play", sondern der Spielautomat Dragon's Lair von 1983.
Das Konzept war bahnbrechend, denn hier taucht ihr in einen vorberechneten Zeichentrickfilm ein. Die zahlreichen Animations-Sequenzen sind dabei auf einer Laser-Disc im Automaten versteckt. Im richtigen Moment drückt ihr nur den Joystick in die korrekte Richtung, um den Helden Dirk durch die Gefahren zu bugsieren. Und davon gibt es massig: brüchige Brücken, bissige Tentakel, gefährliches Feuer, rollende Felskugeln und so weiter. Zu wirklich jeder Spielsekunde scheint das Spiel euch töten zu wollen. Sterbt ihr, geht es von vorn los.
Und dennoch besaß das Spiel damals eine magische Anziehungskraft, schließlich war die liebevolle Comic-Grafik einzigartig und stammt vom ehemaligen Disney-Zeichner Don Bluth. So gesehen war Dragon's Lair eines der frühesten interaktiven Spielerlebnisse, doch spielerisch war es eine Frechheit. Das wurde jedoch erst bei den Umsetzungen für Heimcomputer und Konsolen offensichtlich. Hier wurde nicht nur die Grafik und Animationen abgespeckt, sondern (wie bei der NES- oder C64-Portierung) der gesamte Spielablauf umgeändert. Das Ergebnis war gleichermaßen beschämend wie unfair.
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