von Deekmaen (Donnerstag, 19.11.2015 - 08:00 Uhr)
Tschüss, Starcraft! Es war eine lange Reise, doch irgendwann geht auch die schönste Sache einmal zu Ende. Mit Legacy of the Void ist die Starcraft-Saga vorbei.
Eine Ära geht zu Ende. Die Starcraft-Serie hat die Strategiespiel-Szene geprägt wie kaum ein anderes. Der (beinahe) unangefochtene König der Echtzeit-Strategiespiele erhält mit Legacy of the Void, dem selbstlaufenden dritte Teil von Starcraft 2, nun sein voraussichtlich letztes Kapitel. Der Abschluss einer von Blizzard würdig erzählten Starcraft-Geschichte. Das hat etwas Melancholisches an sich. Aber bevor es vorbei ist, knallt es noch einmal ordentlich.
In den folgenden Zeilen erfahrt ihr In puncto Mehrspieler-Modus die wichtigsten Neuerungen. Falls ihr noch nie gegen andere Leute Starcraft 2 gespielt habt, stellt euch einfach folgendes vor: Ihr habt gerade zwei Kannen Kaffee auf Ex getrunken und hämmert in wahnwitziger Geschwindigkeit auf eure Tastatur ein. Dabei produziert ihr gleichzeitig Einheiten, erforscht Verbesserungen, baut eine neue Basis, befehligt Arbeiter, die Ressourcen abbauen und schickt eure Armee, aufgeteilt in drei Kontrollgruppen, gegen gegnerische Festungen in den Kampf. Und das alles auf einmal. Innerhalb von fünf Sekunden. Klingt nach Stress? Stimmt. Aber es macht Spaß, sobald ihr es drauf habt.
Mit der Kampagne schließen die Entwickler die Geschichte des Starcraft-Universums ab. Was 1998 mit dem ersten Starcraft begann, endet 2015. Auf eurer letzten Reise spielt ihr dabei die älteste und fortgeschrittenste der drei Rassen: Die Protoss. Hier dreht sich alles um Artanis, den neuen Anführer der Protoss.
Da wir bereits mit der Beschreibung der ersten Mission etwas vorweg nehmen würden, an dieser Stelle nur die Eckpfeiler der Handlung: Neben Artanis werden auch alte Bekannte wie Zeratul, Kerrigan und Raynor in der Kampagne ihre Auftritte haben. Allerdings wird euer Hauptaugenmerk tatsächlich auf Artanis bleiben. Mit ihm stellt ihr euch Amon – einem üblen Xel’Naga, einer beinahe gottgleichen Kreatur. Im Kampf gegen ihn stellt ihr euch allen drei Völkern – feindlichen Protoss, Zerg und auch Terranern. Denn sie alle vermag Amon auf die eine oder andere Art zu kontrollieren.
In der Kampagne erwartet euch Abwechslung. Mal verteidigt ihr eine Stellung, mal koordiniert ihr eine Invasion und mal rennt ihr mit einer Handvoll Einheiten und einem Helden durch Passagen, um etwa wertvolle Artefakte zu finden. Allerdings hat Legacy of the Void einen größeren Fokus auf das „normale“ Spiel mit klassischen Einheiten als noch Heart of the Swarm. Kerrigan habt ihr öfter gesteuert als Artanis.
Außerdem ist der Schwierigkeitsgrad der Kampagne – zumindest für Kenner der Serie – angenehm knackig. Oft seid ihr unter Zeitdruck oder seht euch einer Übermacht an Gegnern gegenübergestellt. Die klassische, oftmals nützliche Kampagnen-Taktik „Ich baue mir in Ruhe eine Riesenarmee und mache dann alles platt“ funktioniert fast nie. Dadurch wirkt die Kampagne zwar weniger langatmig, für den einen oder anderen Spieler aber wohl etwas gehetzt.
Ähnlich wie in den beiden vorigen Kampagnen habt ihr zwischen den Missionen Zeit, auf eurem Raumschiff an eurer Armee zu schrauben. Unterwegs seid ihr mit der ebenso mächtigen wie uralten „Speer von Adun“. Die meisten Kampfeinheiten könnt ihr hier auf zwei Arten ausrichten – je nach dem, welchem Kodex sie folgen sollen. Berserker bekommen etwa wahlweise einen Flächenangriff oder können durch verbündete Einheiten hindurch sprinten.
Auf der Speer des Adun könnt ihr darüber hinaus gewonnene Ressourcen für Bonusziele in Spezialfähigkeiten investieren. Beispielsweise dürft ihr während einer Mission einen Plyonen oder einen Luftschlag aus dem Orbit liefern lassen. Ein sehr praktisches Raumschiff habt ihr da.
Neben der Kampagne spendiert euch Legacy of the Void einen kooperativen Spielmodus. Hier stellt ihr euch gemeinsam in einem von fünf Levels Bedrohungen wie einer Zerg-Invasion, üblen Hybriden-Geschützen oder schlechtgelaunten Terranern. Die Missionen laufen alle in etwa nach dem gleichen Schema ab: Baut gemeinsam möglichst schnell eine Armee, besiegt schnellstmöglich auftauchende Ziele (und Bonusziele) und versucht, dabei nicht drauf zu gehen. Der Schwierigkeitsgrad hierbei ist angemessen hoch, sodass auch Könner nicht zu kurz kommen.
Im Koop-Modus übernehmt ihr die Rolle eines von sechs Kommandanten – zwei von jedem Volk – und habt nur eine begrenzte Auswahl an Einheiten und Fähigkeiten. Jeweils ein Kommandant pro Volk ist dabei etwas einfacher zu spielen, während der andere auf ausgefallenere Taktiken setzt. Während bei den Protoss zum Beispiel Artanis schnell Einheiten heranzaubert und auf Massen an Bodentruppen setzt, geht Vorazun als dunkle Templerin lieber mit unsichtbaren Einheiten aufs Feld, verzichtet dafür aber auf Schnelligkeit.
Starcraft 2 – Legacy of the Void ist ein Spiel von Blizzard – und zwar keines der Abteilung „Free to Play“. Soll heißen: Es präsentiert sich weitgehend von der besten Seite, von der sich ein Echtzeit-Strategiespiel nur präsentieren kann.
Bedeutungsschwere Zwischensequenzen in zwar angestaubter aber dennoch passender Spielgrafik. Eine Tonkulisse, wie sie sein sollte: Stimmig, imposant, immer auf die Situation zugeschnitten. Und eine Grafik, die zwar nicht den Gipfel des Möglichen darstellt, jedoch das typische Blizzard-, beziehungsweise Starcraft-Gefühl vermittelt. Legacy oft he Void läuft dabei genauso rund, wie seine Vorgänger. Das muss es natürlich auch, denn im kompetitiven Bereich zählen Leistung und Schnelligkeit. Und der ist definitiv noch da.
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