von Deinjo (Freitag, 27.11.2015 - 07:00 Uhr)
Heute ist der 27. November. Vor 17 Jahren ist in Japan die Konsole Dreamcast erschienen. Segas Antwort auf PlayStation und Nintendo 64. Und Segas Abschied aus dem Hardware-Geschäft. Trotzdem bezeichnen viele Spieler die Konsole als "beste Konsole der Welt". Haben die alle keine Ahnung?
Einige unter euch kennen den Begriff "Dreamcast" vielleicht erst seit der Sony Pressekonferenz auf der Spielemesse E3 2015. Dort warb Entwickler Yu Suzuki für die Kickstarter-Kampagne von Shen Mue 3, der langersehnten Fortsetzung der alten Dreamcast-Abenteuer. Doch 1998 sah die Welt noch anders aus. Beziehungsweise 1999, denn in Deutschland kam die 128-Bit-Konsole erst ein Jahr später am 14. Oktober 1999 in den Handel. Zuvor durfte nur zocken, wer die Kosten eines Imports nicht gescheut hat.
Dafür gab es von Anfang an feine Spielhallen-Kost. Durch die ähnliche Architektur zu Segas Naomi-System schafften zahlreiche Spiele den direkten Absprung von den damals noch populären "Arcades" vor den Fernseher. Die GD-Roms fassten einen Speicher von 1,2 Gigabyte und lieferten dadurch für damalige Verhältnisse erstaunliche Grafikpracht. Zusätzlich lieferte Sega viele erfrischende Hardware-Innovationen wie die VMU, eine Art Speicherkarte mit Mini-Bildschirm, oder die Controller-Angel für Get Bass.
Nach einem guten Verkaufsstart gab Sony mit ihrer PlayStation 2 dem Sega-Konkurrenten jedoch den Gnadenstoss. Bereits im Jahr 2002 erscheinen mit Rez & Co in Deutschland die letzten offiziellen Spiele.
Neben der harten Konkurrenz durch Sony gilt eine verfehlte Werbepolitik als Ursache für das frühe Ende. Zugegeben, die Anzeigen und Videos waren merkwürdig, aber mit bizarren Werbekampagnen kennt sich Sega besonders in Japan ja aus.
Wie beliebt die kleine, weiße Kiste von Sega tatsächlich war und ist, bemerkt ihr auch daran, dass selbst bis ins Jahr 2015 tatsächlich noch Spiele dafür herauskommen. Mit großen Knallern wie Fallout 4 braucht ihr natürlich nicht mehr zu rechnen - die veröffentlichen die Hersteller lieber auf Plattformen wie PC, PlayStation 4 und Xbox One.
Neuerscheinungen auf Dreamcast heißen heutzutage Ghost Blade, Sturmwind oder Pier Solar. Bekannt sind solche Werke nur einem eingeschworenen Spielerkreis, die Zahl der jährlichen Spiele-Neuzugänge lässt sich an einer Hand abzählen.
Falls euch auf dem Flohmarkt, bei Ebay oder im Freundeskreis ein funktionstüchtiges Dreamcast in die Hände fallen solltet, haltet mindestens Ausschau nach den folgenden fünf Spielen auf der nächsten Seite. Ein gewisse Lightgun-Ballerei von Sega aus dem Jahr 1999 ist noch indiziert, sonst wäre das Zombie-Gemetzel natürlich dabei. Wie heißt es darin so schön: "It's been awhile hasn't it? My friends from the AMS. It's me, Goldman." Doch nun zu den versprochenen fünf Meilensteinen für Dreamcast ...
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