von Deinjo (Samstag, 07.05.2016 - 10:40 Uhr)
Es heißt nicht Battlefield 5. Es heißt auch nicht Battlefield 1916. Es heißt Battlefield 1! Dice hat die Katze auf der Weltpremiere in Berlin endlich aus dem Sack gelassen.
Dann war es plötzlich soweit. Eine mit Nägeln durchsetzte Keule hämmert auf die Schläfe eines Feindes. Pixelblut spritzt. Nicht zu knapp. Im Takt dazu wummert "Seven Nation Army" von den White Stripes aus den Lautsprecher-Boxen des Kosmos-Kinos in Berlin. Die Luft knistert. Electronic Arts and Dice kündigen gerade Battlefield 1 an.
Richtig gelesen: Battlefield 1. Die Zahlen hinter dem Namen hat Dice ja noch nie so wirklich konsequent verfolgt. Zuerst gab es Battlefield 1942, dann Battlefield 2, danach Battlefield Vietnam und so weiter. Je nach Zählweise könnte das nächste Battlefield auch Battlefield 14 heißen. Doch ursprünglich hatte die Spielwelt nun Battlefield 5 erwartet.
Dice wählt die Eins als Remineszenz an das Szenario. Es geht nämlich vom Krieg der Gegenwart sogar noch vor den Zweiten Weltkrieg. Der neue Einsatz führt euch diesmal in den Ersten Weltkrieg. So weit ist bisher noch kein Battlefield in die Vergangenheit gereist (von Modifikationen mal abgesehen). Doch schaut euch zunächst mal das Video an:
Was sagt ihr, nachdem ihr zumindest den erste Trailer selbst sehen konntet? Beeindruckend, oder? Begutachtet bitte im direkten Vergleich noch einmal das ebenfalls vor wenigen Tagen veröffentlichte Video zu Call of Duty - Infinite Warfare:
Auch nicht schlecht. Aber Hand aufs Herz: Den reinen Videovergleich gewinnt Battlefield 1. Bei unserem lustigen Video-Klassiker "Battlefield 3 vs Modern Warfare 3" sah die Sache nicht so klar aus. Wobei absolut abzuwarten bleibt, was beide Spiele am Ende überhaupt abliefern. Denn zu vielen der offenen Fragen hüllen sich die Entwickler trotz vieldeutiger Bemerkungen noch in Schweigen. Was ist denn zum Beispiel mit dem Einzelspieler-Modus in Battlefield 1? Außer dass es ihn gibt, weiß darüber noch keiner Konkretes.
Vermutlich sollen für die Spielemessen E3 in Los Angeles und auch die nächste Gamescom in Köln noch genügend Neuigkeiten im Köcher bleiben.
Die Entscheidung für den Ersten Weltkrieg hat Dice bereits vor geraumer Zeit getroffen. Seit Battlefield 4 sind nun auch schon wieder zweieinhalb Jahre vergangen. Die ersten Konzepte für das neue Battlefield dürften damals bereits an den Hinterzimmerwänden des schwedischen Entwicklerstudios gehangen haben.
"Wir mussten an dem Spiel lange im Verborgenen arbeiten", berichtet Julien Wera, der aktuell für die Marke Battlefield bei Dice Zuständige. Umso befriedigender dürfte der Blick in die beeindruckten Gesichter der Zuschauer ausgefallen sein, die vor Ort den ersten Trailers sehen durften. Denn meine Güte: Das Teil verspricht ein Feuerwerk der virtuellen Kriegskunst.
Mit Simulation hat das glücklicherweise nicht viel zu tun. Der besonders durch Teil 3 und 4 gewohnte, schnelle Spielablauf passt nicht zu den technischen Gegebenheiten der Anfänge des zwanzigsten Jahrhunderts. Ungenaue Flinten mit Ladehemmung, vereinzelte Explosionen im Schützengraben und schlechte Sicht durch Gasmaken - darauf lässt sich im Action-Spiel gerne verzichten. Zumindest in einem Battlefield.
Die Entwickler betonen, dass Realismus nicht im Vordergrund steht. Gut so, denn dafür macht so ein Looping im Doppeldecker sicher auch viel zu viel Spaß. Denn Luftkämpfe in den antiken Fluggeräten soll es ebenso geben wie Schlachten zu Wasser und am Boden. Hauptsache es kracht und scheppert und irgendwo steigt Rauch auf.
Dass das nicht als schwarz-weisse Kriegsfotografie endet, stellen die Seznarien wieder. Es verschlägt euch in die arabische Wüste, die Alpen von Italien oder auch auf güne Wiesen in Frankreich.
Pistolen, Schrotflinten, Maschinengewehre, halbautomatische Gewehre, Bayonette, Flammenwerferm, Panzer, Doppeldecker, Schlachtschiffe ... das Spiel scheint offenbar die komplette Palette des in den 1910er-Jahren möglichen zu bieten. Es gibt sogar Pferde. Pferde! "Es ist das einzige Spiel, in dem ihr Pferde zu einer Panzerschlacht mitbringen dürft", stellt Grafikchef Robert Sammelin fest.
Die Waffen sollen durchaus alle ihre Vorteile mit sich bringen. Sogar für den Nahkampf. "Eine Schaufel auf das Schlachtfeld mitzubringen, ist eine überlegenswerte Option und es bereitet tatsächlich Spaß", berichtet Wera. Wir lassen uns gerne überraschen.
Bleibt nur zu hoffen, dass man in so einem Doppeldecker nicht am Geschütz sitzt, wenn der Pilot gerade gegen eine Bergwand brettert. Die Option gemeinsam als Trupp loszuziehen, klingt jedenfalls schon mal gut. Klassen für euren Soldaten liefert Dice ebenfalls.
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