Test 10 Download- und Indie-Spiele #65 - Neue Tops wie Inside und Flops wie Umbrella Corps

von Deinjo (Samstag, 09.07.2016 - 08:00 Uhr)

Danke, liebe Entwickler! Danke für solche Perlen wie Inside, das wir in diesem Sammel-Test vorstellen! In den vergangenen Wochen ist einiges passiert im Indie-Bereich. Onkel Jo präsentiert es euch.

In dieser Rubrik möchten wir euch Neuerscheinungen aus dem Bereich Indie-Spiele vorstellen. Denn oft stecken in den vermeindlich kleinen Spielen die größten Perlen. In jedem Fall gibt es welche, denn auch in dieser Liste findet ihr mindestens mit Inside von Playdead ein Spiel, das ihr definitiv gespielt haben solltet. Auch aus dem Bereich "Hirn aus, Reflexe an"-Ballerspiele ist ein neuer Vertreter zugegen: Der kommt sogar aus Heidelberg, nachzulesen unter "Nummer 5".

Die meisten Werke hier stammen aus dem Download-Sektor. Ein wenig Zeit ist seit dem Download-Bericht #64 vergangen. Da die Grenzen der Gattung fließend sind, findet ihr hier durchaus auch ab und an mal ein Spiel, das es mit Verpackung in den Laden geschafft hat. Neben einigen Kaufempfehlungen für euch, warnen wir auch vor Fehlkäufen in dem Artikel. Alles zu lesen spart euch also sogar Geld ... wenn das mal nicht wunderbar ist.

Nummer 1: Inside

Erhältlich für: Xbox One, PC

Per Gedankenkontroll-Kappe dirigiert der Junge ein paar Arbeiter-Zombies für ein Rätsel auf die Schalter-Plattform.
Per Gedankenkontroll-Kappe dirigiert der Junge ein paar Arbeiter-Zombies für ein Rätsel auf die Schalter-Plattform.

Beeindruckend. So intensiv wie Inside präsentiert sich selten ein Spiel. Als ob man die Filme 1984, Leviathan und Schindlers Liste gemeinsam mit etwas Hüpfspiel-Extrakt und Knobelminze in den Mixer geworfen hätte. Dieses kurze Meisterwerk könnt ihr auch statt eines Films genießen. Die Atmosphäre könnte kaum dichter sein und im Gegensatz zu ihrem Erstling Limbo halten die Macher von Playdead das auch bis zum Ende durch - liebevolle Animationen und ausgeklügelte Minimalgrafik inklusive.

Inside von Playdead - Trailer 2016

Das Spiel für 20 Euro kommt dabei ohne jegliche Erklärung, ohne Worte und mit gerade mal zwei Tasten aus. Inside schafft etwas, das weder hochgelobte Klassiker wie Monkey Island noch moderne Adventures wie Deponia & Co geschafft haben: Die Rätsel sind von vorne bis hinten logisch und perfekt in die Spielmechanik eingebettet! Es ist unglaublich. Ihr könnt auf alles durch etwas Nachdenken kommen. Ein Blick in Komplettlösungen ist überflüssig. Einzig, dass ihr an ein paar Achievement-Stellen nicht mehr zurück kommt, ärgert etwas. Wer alle 14 versteckten Räume findet, schaltet übrigens ein alternatives Ende frei. Aber gut, dann spielt es eben noch einmal durch. Warum auch nicht? Es hat es verdient.

Fazit: Ein kleines Meisterwerk der digitalen Unterhaltung. Die Limbo-Macher liefern einen dystopischen Knobelabend.

Wertung: 90 %

Nummer 2: Trials of the Blood Dragon

Erhältlich für: PC, PlayStation 4, Xbox One

Statt nur per Motorrad, seid ihr auch per Jetpack unterwegs (der kleine Astronaut mit dem Feuerstrahl). Die roten Gitter grillen euch, falls ihr sie berührt.
Statt nur per Motorrad, seid ihr auch per Jetpack unterwegs (der kleine Astronaut mit dem Feuerstrahl). Die roten Gitter grillen euch, falls ihr sie berührt.

Trials of the Blood Dragon fehlt die Präzision, die Trials Evolution oder Trials Fusion auszeichnet. Man merkt es den neuen Hüpf-Sequenzen deutlich an, dass die Engine im Grunde nicht dafür ausgelegt ist. Schon bei Trials Fusion - Awesome Level Max haben die Abschnitte, bei denen ihr mit der Katze das Pferd reitet, nicht die Qualität der Hauptspiele erreicht. Das macht das Ganze nicht zu einem schlechten Spiel, allerdings ist es von der Güte der übrigen Trials-Teile eine Ecke entfernt.

Die Laufanimationen wirken ein wenig zu behäbig, die neuen Spielelemente wie der Greifhaken und die Schusswaffen sind ein wenig zu sehr vom Glück abhängig. Ein Motorrad-Spiel mit einer ausufernden Hintergrundgeschichte auszustatten ist eine witzige, aber sicher nicht die beste Idee.

Dennoch werdet ihr vermutlich kurzfristig Spaß damit haben, den irren Trip durch das vor Wahnsinn und ironischem Patriotismus triefende Blutdrachen-Epos zu meistern. Endlich spendiert Red Lynx auch ein paar ansehliche, frische Grafik-Garnituren. Die Höllenabschnitte auf dem Mars gefallen diesbezüglich besonders. Hölle, Mars … an was erinnert das bloß?

Fazit: Es fehlt die Präzision, die die Hauptserie auszeichnet. Man merkt den Laufabschnitten an, dass die Engine nicht dafür ausgelegt ist. Trotzdem unterhaltsam.

Wertung: 74 %

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