Dragon Ball - Xenoverse 2

Test Dragon Ball - Xenoverse 2: Schlägerei durch die Zeit als Rollenspiel

von ThomasNickel (Dienstag, 25.10.2016 - 16:00 Uhr)

Auf Son Goku und seine Freunde ist Verlass: Xenoverse 2 ist da! Wenn bei Dragon Ball die Fäuste fliegen, reiben sich Bildschirm-Kämpfer freudig die Hände.

Dragon Ball und die Videospiele blicken auf eine lange, gemeinsame Zeit zurück. Schon kurz nachdem Son Goku, der stachelhaarige Held von Dragon Ball seine Abenteuer im Manga und der kurz darauf folgenden Fernsehserie erlebte, gab er sich auch auf dem Famicom, der japanischen Ausgabe des NES, die Ehre. Gut, die Spiele aus dem Hause Bandai waren oft ein wenig grätig, aber über die Jahre ist Gon Goku nicht nur erwachsen geworden, auch die Qualität seiner Spiele ist stetig gestiegen.

Nach Prügeleien auf NES, SNES, PlayStation, PS2, PS3, Wii und vielen anderen Systemen scheint Dragon Ball mit Dragon Ball - Xenoverse 2 jetzt den vorläufigen Zenit erreicht zu haben. Wie sich die Zeiten doch ändern ... waren frühere Umsetzungen von Dragon Ball auf PS2 und Co. einfach klassische Duell-Kloppereien, fährt Bandai Namco mit der neuen XV-Episode ungleich größere Kaliber auf.

Eindrücke aus Dragon Ball - Xenoverse 2

Eindrücke aus Dragon Ball - Xenoverse 2
Eindrücke aus Dragon Ball - Xenoverse 2
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Wie der im vergangenen Jahr erschienene Vorgänger Dragon Ball - Xenoverse ist die neue Episode nicht nur eine Abfolge oft erlebter Kämpfe aus der langen Geschichte von Dragon Ball. Dragon Ball - Xenoverse 2 erzählt eine eigene Geschichte, lockt mit einer großen Welt voll bekannter und auch neuer Gesichter und ist mindestens so sehr Rollenspiel wie wie virtuelle Klopperei.

Kamehameha-Zeit-Polizei

Ihr schlüpft nicht in die Rolle von Son Goku, Piccolo, Vegeta oder Trunks und prügelt zu x-ten Mal Freezer, Cell oder Buu windelweich. Stattdessen baut ihr eine eigene Figur und schließt euch der Zeitpatrouille an. Menschen, Saiyajin, Namekianer, Majin und der Freezer-Clan sehen nicht nur verschieden aus, sie haben auch eigene Stärken, Schwächen und Kampftechniken. Trotzdem müsst ihr euch für eine Rasse und dazu noch für Geschlecht (soweit verfügbar), Aussehen, Stimme und Name entscheiden, bevor das Abenteuer beginnt.

Slug muss ein paar saftige Distanzangriffe einstecken.
Slug muss ein paar saftige Distanzangriffe einstecken.

Wie im Vorgänger, auf den nicht zuletzt dank der Möglichkeit eines Spielstand-Imports immer wieder Bezug genommen wird (wie ihr einen bestehenden Charakter importiert und Boni freischaltet, erfahrt ihr hier), treiben üble Gestalten schlimme Dinge mit der Zeitlinie. Auf einmal gelingt es Piccolo nicht, Radditz zu besiegen, auf einmal gelingt Kuririn und Son Gohan nicht die Flucht vor Freezers Schergen ... und genau hier kommt ihr ins Spiel. Ihr reist in die entsprechende Zeit und rückt die Dinge wieder gerade. Da mag sich Kuririn zwar wundern, wer ihm da im Kampf gegen Zarbon und Dodoria unter die Arme gegriffen hat, aber zumindest gehen die Dinge jetzt wieder den richtigen Gang.

In den wilden Prügeleien fühlen sich Freunde der gezeichneten und animierten Vorlage gleich wie Zuhause. Meist kämpft ihr Seite an Seite mit prominenten Dragon-Ball-Helden gegen die fiesen Widersacher und schöpft aus dem vollen Aktionspotenzial späterer Dragon-Ball-Episoden. Ihr fliegt mit rasender Geschwindigkeit durch die Gegend, teleportiert euch hinter eure Gegner, verpasst ihnen wuchtige Distanzangriffe, zündet lange Schlagkombinationen rein, stoßt die Tunichtgute quer durch die Kampfarenen und zaubert so manche Spezialattacke mit verstärkten Aha-Faktor aus dem Hut.

Dragon Ball Xenoverse 2 - New foes from a different time (Japan Expo Trailer)
Dragon Ball Xenoverse 2 - New foes from a different time (Japan Expo Trailer)

Diese Spezialattacken sind sogar noch der einfachste Aspekt der Xenoverse-Kämpfe: Haltet eine Schultertaste gedrückt, und gleich werden die entsprechenden Manöver eingeblendet. Ein Tastendruck, und die Aktion wird - genügend Ki-Kraft vorausgesetzt - prompt ausgeführt. Die grundlegenden Manöver sind da im Vergleich komplexer: Durch die zahlreichen möglichen Aktionen sind sämtliche Knöpfe des Pads belegt, oft sogar doppelt! Selbst der L3-Knopf - also der heruntergedrückte linke Analogstick - wird benötigt. Zum Glück sind die ersten Gegner nicht nur recht einfach, vor dem ersten Schlagabtausch bekommt ihr vom Kaioshin der Zeit auch nochmal eine ausgiebige Einweisung in die Kampfmechanik.

Willkommen in Conton City

Wenn ihr nicht gerade irgendwo mit euren Fäusten die Zeitlinie geraderückt, erforscht ihr die weitläufige Stadt Conton. Die ist etwa sieben Mal so groß wie eure Basis im Vorgänger und bietet nicht nur manch eine spektakuläre Aussicht und viele bekannte Gesichter, es ist auch einiges zu tun. Zum Beispiel lädt die Stadt zum Einkaufsbummel ein, ständig bekommen die Händler neue Kleidung die nicht nur fesch aussieht, sondern auch willkommene Statusverbesserung mit sich bringt. Hier investiert ihr im Kampf verdientes Geld oder wertvolle Spezialmünzen, um mehr einzustecken, besser auszuteilen und vor allem noch cooler auszusehen.

Ihr müsst die Stadt nicht unbedingt zu Fuß erkunden.
Ihr müsst die Stadt nicht unbedingt zu Fuß erkunden.

Auch Missionen nehmt ihr in die Stadt an. Neben den regulären Story-Einsätzen gibt es auch viele freie Aufträge, in denen ihr mal alleine, mal gemeinsam mit anderen Figuren knifflige Kämpfe besteht. Diese Missionen könnt ihr online und offline bestreiten. Besonders reizvoll ist hier der gemeinsame Kampf gegen einen Superboss: Nur er im Team gegen den Riesenaffen-Vegeta gekämpft hat der weiß, was Adrenalin wirklich bedeutet. Natürlich werdet ihr für eure Heldentaten stets belohnt: Neben dem bereits erwähnten Geld sackt ihr auf in bester Rollenspielmanier Erfahrungspunkte ein. Mit jedem Stufenanstieg bekommt ihr auch ein paar Talentpunkte, die ihr in eure Kampfwerte investiert.

Auch andere Spielmodi findet ihr in Conton - für lokale Spiele gegen menschliche Mitspieler lauft ihr zu einem speziellen Schalter, ein anderer lädt zu wilden Online-Rangeleien ein. Wie der Vorgänger stellt die zentrale Stadt auch bei Dragon Ball - Xenoverse 2 quasi das Menü dar. Das sieht hübsch aus, ist aber etwas umständlich. Anstatt einfach die entsprechende Option bei Spielstart zu wählen, dürft ihr erst einmal zum entsprechenden Terminal latschen.

Mit im Kampf verdienten Attributpunkte steigert ihr die Werte eurer Figur.
Mit im Kampf verdienten Attributpunkte steigert ihr die Werte eurer Figur.

Immerhin ist die Auswahl an Figuren dann groß: Mit gut 70 Figuren geben sich so ziemlich alle Helden und Schurken aus der langen Dragon-Ball-Geschichte die Klinke in die Hand, auch eure selbstgebaute Figur darf natürlich kräftig mitmischen. Und das Feld wird mit der Zeit auch weiter wachsen: Über einen Season Pass will Bandai Namco Dragon Ball - Xenoverse 2 auch über die nächsten Monate hinweg mit neuen Inhalten versorgen.

Tolle Helden, Maue Hintergründe

Man kann es nicht anders sagen: Noch nie sahen Son Goku und Co. auf Konsole so gut aus wie bei XV 2. Die Figuren sind detailliert, sind ihren gezeichneten Vorbildern wie aus dem Gesicht geschnitten und dazu auch noch erstklassig animiert. Jeder Schlag hat Wucht, jedes Spezialmanöver zaubert wilde Effekte auf den Bildschirm und wenn sie getroffen werden verziehen die Figuren schmerzvoll das Gesicht - wer dachte, mit den Dragon-Ball-Abenteuern auf PS3 wäre grafisch bereits das Ende der Fahnenstange erreicht, wird sich hier verwundert die Augen reiben.

Piccolo überrascht Son Goku und greift von hinten an.
Piccolo überrascht Son Goku und greift von hinten an.

Allerdings haben die prächtigen Figuren ihren Preis - und der wird offenbar durch die eher gewöhnlichen Hintergründe bezahlt. Klar, auch in der Vorlage sind Orte wie Namek und viele andere Kampfplätze eher einfach gestaltet, trotzdem ist es schade, dass die Schlägereien nicht vor einer hübscheren Kulisse stattfinden. Vor allem, wenn euch ein Gegner unter den Meeresspiegel prügelt, dann wirkt der Unterwasser-Effekt billig und bringt euch erst einmal aus der großen Prügel-Euphorie raus. Apropos billig: Auch die Musik besitzt eher ... nun ... untermalenden Charakter.

Dafür stimmt wieder das restliche Drumherum: Sprachausgabe, Zwischensequenzen, Texte ... hier liefert Bandai Namco durchgehen hohe Qualität ab und wird dem Anime-Vorbild gerecht. Alleine schon der Anime-Vorspann lässt jedem Kenner der Materie das Herz höher schlagen. Genau für diese Kenner ist Dragon Ball - Xenoverse 2 dann auch gemacht. Erwartet keine große Einführung in die Welt und ihre Geschichte. Wer nicht weiß, was ein Saiyajin ist oder Freezer nicht von Buu unterscheiden kann, der sollte vor dem Spielgenuss erst einmal mit der gezeichneten Vorlage seine Dragon-Ball-Kenntnisse etwas aufleveln.

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