Ghost Recon - Wildlands

Test Ghost Recon Wildlands: Open World im Drogensumpf

von Thomas Stuchlik (Donnerstag, 09.03.2017 - 13:19 Uhr)

Keine Macht den Drogen! Um das illegale Treiben im wunderschönen Bolivien zu unterbinden, braucht es nur einen vierköpfigen Einsatztrupp, eine offene Welt und einen Koop-Modus. Fertig ist der Action-Hit! Oder doch nicht?

Eines muss man Ghost Recon - Wildlands wirklich lassen: Sieht man von den regelmäßigen Ballereien ab, wirkt es wie ein interaktiver Reiseführer durch das südamerikanische Bolivien. Selten wurde ein Land derart stimmig auf dem Bildschirm abgebildet. Dabei sind die Landschaften bei weitem nicht so spektakulär wie in Horizon - Zero Dawn oder so geheimnisvoll wie in The Legend of Zelda - Breath of the Wild. Dennoch ist die Umgebung der heimliche Star des Spiels. Ein wenig schade, dass die bolivianische Regierung das Szenario missversteht und sich bereits auf diplomatischem Wege über das Spiel beschwert hat.

Ghost Recon - Wildlands: Virtueller Drogenkrieg

Ghost Recon - Wildlands: Virtueller Drogenkrieg
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Alleine um die weitläufige Welt zu erkunden, benötigt ihr Zeit, viel Zeit. Das virtuelle Bolivien unterteilt sich in 21 Provinzen, in denen ihr kilometerweite Wege auf euch nehmen müsst. Landschaftlich gibt es viel zu entdecken. Neben grünem Hügelland erforscht ihr auch Gebirge, Wüsten und Tiefebenen. Selbst ein Luxusressort samt Golfplatz und Casino fehlt hier nicht. Ein wahrlich krasser Kontrast zu den sonst vorherrschenden Dörfchen an der Armutsgrenze. Kurzum: Ein traumhaftes Paradies, wäre da nicht das alles beherrschende Drogenkartell. Denn der Klan der Santa Blanca und dessen fatalistischer Anführer El Sueño regiert mit seinen Schergen jedes der Areale.

Kampfeinsätze zu viert

Wie so oft bei virtuellen Kriegskonflikten muss es ein amerikanischer Spezialtrupp mal wieder richten. Ihr dürft solo oder (besser) kooperativ die zahlreichen Haupt- und Nebeneinsätze verrichten. Wildlands lässt euch die Wahl – jederzeit dürfen Online-Kumpels oder fremde Mitspieler mitmischen oder aussteigen.

Ihr seid immer zu viert unterwegs: Fehlende Mitspieler werden von Computer-Kollegen aufgefüllt.
Ihr seid immer zu viert unterwegs: Fehlende Mitspieler werden von Computer-Kollegen aufgefüllt.

Seid ihr alleine unterwegs, unterstützen euch drei weitere Computer-Kollegen nach eigenem Gutdünken. Diese halten sich meist zurück und orientieren sich an eurer Vorgehensweise. Außerdem erteilt ihr ihnen per Ringmenü Kommandos wie "Position einnehmen", "Feuer frei", "Sammeln" oder "Halt". Die Offline-Kameraden erweisen sich als zielsicher und sind immer für lautstarke Ablenkung gut.

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Doch mit bloßem Ballern kommt ihr nicht weit. Viel besser pirscht ihr euch im hohen Gras an bewachte Basen und Stützpunkte heran und macht euch zunächst ein Bild der Lage. Mithilfe des Fernglases markiert ihr Feinde oder greift zur Flugdrohne, die euch mehr Überblick über das unbekannte Terrain gibt. Schön: Mehrere markierte Gegner dürfen in Teamarbeit synchron ausgeschaltet werden. Überlebenswichtig ist gleichzeitig die richtige Deckung als Sicht- und Kugelschutz. Schade nur, dass ihr nicht auf Knopfdruck zum gewünschten Schutzwall sprinten dürft - so wie beim hauseigenen Kollegen The Division.

Gut gerüstet

Euer selbst erstellter Bildschirmsoldat verfügt über zwei Primärwaffen, Pistole sowie freischaltbare Ausrüstung. An überall verteilten Ausrüstungskisten wechselt ihr beliebig eure Knarren, um für den nächsten Auftrag gerüstet zu sein. Dabei bleibt die Wahl bei genretypischen Sturmgewehren, Maschinenpistolen oder auch Scharfschützen-Wummen. Schön, dass ihr die Arbeitsgeräte auch mit Aufsätzen wie Zielvisieren oder Griffen modifizieren dürft.

Mit dem wachsenden Waffenarsenal knallt ihr markierte Gegner zielgenau weg.
Mit dem wachsenden Waffenarsenal knallt ihr markierte Gegner zielgenau weg.

Euer Held erwirbt außerdem Erfahrungspunkte für Stufenanstiege, die ihr in Fähigkeiten in sechs Kategorien investiert. Das reicht vom Waffen-Handling bis zu Drohnen-Erweiterungen. Damit schaltet ihr beispielsweise größere Magazine, stabileres Zielen, Granatwerfer oder Fallschirme frei. Gut gerüstet tretet ihr die Einsätze gegen die Fieslinge des "Santa Blanca"-Kartells an.

Manchmal löscht ihr ganze Stützpunkte der Unterweltler aus. Zwischendurch befreit ihr auch Geiseln und verhört wichtige Zielpersonen (bitte nicht versehentlich töten!). Außerdem fangt ihr herumfahrende Konvois ab oder infiltriert unterirdische Minen. Die Vorgehensweise bleibt dabei euch überlassen.

Immer wieder erwehrt ihr euch auch der allgegenwärtigen Söldner der Unidad, die sich euch in immer größeren Scharen in den Weg stellen. Nicht zuletzt geht es hochrangigen Handlangern El Sueños an den Kragen, die sich oft gut verstecken. Doch nur durch diese gelangt ihr immer näher an den fiesen Drogenboss heran.

Aufklärung ist alles

In jeder Region findet ihr Dokumente und Hinweise, die euch zu frischen Nebenmissionen bringen. Ebenso hackt ihr Computer, um wahlweise die Position von Fertigkeitspunkten oder Rebellen-Einsätzen aufzudecken.

Ihr seid nirgends sicher. Immer wieder mischen euch Unterweltler oder Unidad-Söldner auf.
Ihr seid nirgends sicher. Immer wieder mischen euch Unterweltler oder Unidad-Söldner auf.

Nur mit dieser Sucharbeit kommt ihr den Kartell-Bossen immer weiter auf die Schliche. Immer mehr Tätigkeiten eröffnen sich so auf der Übersichtskarte. Dutzende Stunden Spielzeit sind garantiert. Ebenso fahndet ihr nach Rohstoffen, die ihr zum Freischalten neuer Fertigkeiten benötigt. Regelmäßig greift ihr befreundeten Rebellen unter die Arme, um zum Beispiel deren Nachschub zu sichern. Zum Ausgleich bieten euch die Kollegen Unterstützung. Auf dem ringförmigen Kommando-Menü fordert ihr so Mörserangriff auf ein markiertes Gebiet, Fahrzeuge, Verbündete oder Ablenkung an.

Die überzeugende Missionsformel wiederholt sich jedoch schnell. Viele Einsätze ähneln sich und versprechen wenig Abwechslung. Ein erhebliches Plus an Spielspaß kommt dank Online-Anbindung, bei der kein Einsatz dem anderen gleicht. Einerseits ist es deutlich spannender, sich gemeinsam abzusprechen und anzuschleichen. Andererseits findet ihr euch schnell in haarsträubenden Situationen wieder, in denen alles schiefgeht. Vor allem, wenn ihr Unfug mit Hubschraubern, Panzern oder Bordgeschützen treibt. Umso schöner, wenn die Mission zuletzt doch noch gelingt. Notfalls auch dank der Wiederbelebung der Teamkollegen.

Grenzenlose Freiheit

Wie erwähnt, eröffnet euch Wildlands ein traumhaftes Umland, das aber nicht immer eitel Sonnenschein bietet. Regelmäßig platscht der Regen herunter. Für wenig Sicht sorgt außerdem der Einbruch der Nacht. Doch dank Nachtsichtgerät knipst ihr ahnungslose Feinde auch im Dunkeln zielsicher aus.

Aus der Luft bewundert ihr den Ausblick auf weitläufige Gebirge und Felder.
Aus der Luft bewundert ihr den Ausblick auf weitläufige Gebirge und Felder.

Die unterschiedlich schwierigen Regionen unterteilen sich dabei in elf Klimazonen mit entsprechend unterschiedlichen Wetterbedingungen. Vor allem die dynamisch generierten Wolken wirken dabei plastisch wie in kaum einem anderen Spiel. Fußmärsche sind in der gigantischen Welt jedoch quälend lang. Besser, ihr setzt auf motorisierte Fortbewegung mit geklauten Autos, Lastwagen oder Motorrädern. Mit letzteren heizt ihr auch querfeldein zum Einsatzziel.

Ghost Recon Wildlands: Alle Waffen in der Übersicht

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Große Distanzen überbrückt ihr besser mit Fluggeräten. Hubschrauber sind hier die erste Wahl, um schnell von A nach B zu gelangen. Auch wenn die Steuerung ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Bereits besuchte Orte frequentiert ihr flugs mittels Schnellreise. Forschernaturen stibitzen sich dagegen Flugzeuge, um die großen Areale von oben zu erkunden. Löblicherweise steht euch schon zu Anfang das gesamte Einsatzgebiet offen – ganz ohne lästige Ladezeiten. Doch Vorsicht vor etwaigen Luftabwehr-Raketen!

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