Sich als Spieleentwickler einen Namen machen ist eine feine Sache. Einem Spiel einen Namen zu geben, der hinterher zur Genrebezeichnung wird, ist jedoch ein regelrechter Ritterschlag. Wir stellen euch Spiele vor, denen das gelungen ist.
Es ist nicht immer leicht, aus dem riesigen Pool an Kategorien die richtigen zu finden, um ein Spiel zu beschreiben. Oft gehen Elemente fließend ineinander über, oder sie werden gezielt spartenübergreifend gemischt. Noch unübersichtlicher wird die Lage, wenn man sich in kleinteiligen Subgenres verirrt.
Einige Entwickler haben es geschafft, bekannte Komponenten auf so innovative Weise neu zusammenzustellen, dass deren Spiele als Blaupause für eine Vielzahl späterer Entwicklungen dienen. Dadurch werden sie mittlerweile einstimmig als (Sub-)Genrebezeichnungen verwendet, die wir euch näher vorstellen möchten.
Der Name dieses Subgenres setzt sich aus den Spielen Metroid und Castlevania zusammen. Ersteres hat den Grundstein für die Entstehung der Sparte gelegt, während vor allem Castlevania – Symphony of the Night daran angeknüpft und das Konzept perfektioniert hat. Aber was ist eigentlich das Konzept?
Im Grunde sind beide Namensgeber und die meisten heute als Metroidvania bezeichneten Spiele 2D-Jump'n'Runs. Was sie von ihren Genre-Kollegen abhebt, ist eine große, fortlaufende Spielwelt, die in alle Richtungen erkundet und erschlossen werden kann, die die zweite Dimension hergibt. Kleinere Gegner und fordernde Bosse wollen bekämpft werden, auftauchende Hindernisse werden im Stile von Action-Adventures durch Zubehör oder Fähigkeiten überwunden, die der Spieler sich wiederum erst einmal erarbeiten muss.
Damit sind sie also deutlich komplexer und weniger episodisch als Standard-Jump'n'Runs und setzen Erkundungslust beim Spieler voraus. Denn ohne "Backtracking" läuft es meist nicht. Um begehrte Aufbesserungen zu erhalten, müsst ihr bereits durchquerte Spielabschnitte ein weiteres Mal aufsuchen. Was euch zuvor verwehrt war, ist dann bestenfalls zugänglich. Somit sind auch Rollenspielelemente gängig im Metroidvanias: Die Spielfigur verbessert stetig ihre Talente.
Zu den bekannten Vertretern des Genres gehören Ori and the Blind Forest, Steamworld Dig sowie Salt and Sanctuary. 3D-Spiele wie Batman - Arkham Asylum oder Darksiders wird die Bezeichnung teilweise ebenso zugeschrieben, wobei jedoch hier ganz klar die Darstellung in einer 3D-Welt beherrschend ist.
Metzeln bis die Schwarte kracht. Wenn ihr es kurz und knapp haben wollt, könnten Musou-Games auf diese Beschreibung heruntergebrochen werden. Aber es steckt noch ein wenig mehr dahinter. In Deutschland kennt man die Begründer des Genres als die „Warriors“-Spiele, eine „Hack’n’Slash“-Action-Spielreihe, die mit Dynasty Warriors 2 das Genre definierte. Im altertümlichen Asien kämpft ihr euch mit übermächtigen Helden durch Horden von Feinden, indem ihr auf die Tasten kloppt und effektgeladene Kombomanöver auslöst.
Diese Übermacht der eigenen Figuren kommt nicht von ungefähr. Im Herkunftsland Japan heißt die Reihe nämlich "Sangokumusou", wobei "musou" so viel bedeutet wie "unübertroffen". Die Herausforderung im Kampf entsteht hier nicht durch das taktische Ausspielen einzelner Gegner, sondern das schnelle und effektive Überwinden ganzer Gegnermassen. Deren Körper verteilt ihr während einer einzigen Mission zu Hunderten auf dem Schlachtfeld.
Dazu gesellen sich kleinere Rollenspielelemente, da ihr für besiegte Gegner Erfahrungspunkte sammelt und eure Figuren aufbessern könnt. Vor allem die spektakuläre Inszenierung der Kämpfe, das tolle Trefferfeedback und das überlegte Vorgehen beim Abarbeiten der kleinen Aufgaben machen den Reiz von Musou-Spielen aus.
Bekannte Vertreter sind neben zahlreichen Ablegern der Hauptreihe Spin-Offs wie Hyrule Warriors und Dragon Quest Heroes, die sich fremder Lizenzen bedienen. Aber auch unabhängig von Koei Tecmo haben sich Entwickler das Spielprinzip zu eigen gemacht. Bekannt sind Spiele wie Ninety-Nine Nights oder Fist of the North Star - Ken's Rage.
Weiter mit: Rogue-like-, Souls-like- und Artillery Games
Seit Jahren fallen die Wertungen von Need for Speed im Vergleich zur Forza-Konkurrenz niedriger aus. Mit Unbound soll (...) mehr
In Battlef (...) mehr