von MrHakushaku (Mittwoch, 13.06.2018 - 14:14 Uhr)
Schon seit Jahren warten Horrorfans auf die Neuauflage der legendären Fortsetzung zu Resident Evil. Nun ist die Katze aus dem Sack: Auf der diesjährigen E3 wurden die ersten Demos der Öffentlichkeit präsentiert. Aber kann der Charme des Originalspiels ohne weiteres auch heute noch genauso fesseln wie früher? Wir haben das Remake bereits angespielt und sagen euch, wie es sich anfühlt.
Resident Evil 2 gilt gemeinhin als Horror-Meisterwerk der alten Schule. Die unnachahmliche Stimmung, die knackigen Rätsel und der nicht zu unterschätzende Schwierigkeitsgrad machen den Klassiker auch nach zahlreichen gelungenen Fortsetzungen noch immer zum unangefochtenen Fan-Favoriten der Serie. Deshalb steht für die Entwickler bei Capcom eigentlich schon seit dem erfolgreichen Remake des ersten Resident Evil fest, dass auch der zweite Teil allmählich mal zur Schönheitskur geschickt werden sollte. Am 25. Januar 2019 soll es dann endlich soweit sein, dass ihr selbst Hand an das Remake legen dürft. Wir konnten allerdings im Rahmen der E3 schon jetzt einen kurzen Blick hineinwerfen.
Eines vorweg: Dank der RE Engine, die auch schon bei Resident Evil 7 zum Einsatz kam, macht das Spiel optisch einen fabelhaften Eindruck. Die Zombies mit ihren klaffenden und triefenden Wunden und der schrumpeligen Haut haben bisher noch nie so überzeugend eklig ausgesehen wie hier. Gepaart mit einer gut ausbalancierten Lichtstimmung entsteht hier eine nostalgische Gruselatmosphäre, die das Original in all seinen Facetten gekonnt einfängt.
Das soll jedoch nicht heißen, dass das Remake der Vorlage bis aufs Haar gleicht und nur grafische Aktualisierungen mit sich bringt. Die Entwickler betonen, dass es sich hierbei um ein völlig neues Spiel handelt, das zwar viele Inspirationen aus dem Original zieht, aber darüber hinaus auch neue Features und Areale enthält. Am deutlichsten spürbar ist das wohl an der Kameraperspektive, die nicht mehr fixiert ist und nur dann wechselt, sobald ihr einen anderen Raum betretet, sondern wie bei Resident Evil 4 frei drehbar gestaltet wurde. Trotzdem soll der Survival-Aspekt weiterhin im Zentrum stehen, sodass sich das Spiel nicht plötzlich in einen Action-Shooter verwandelt
Auch die Rätsel und "Jump Scares" des Originals wurden zum Großteil überarbeitet und neu zusammengestellt. Dadurch soll vermieden werden, dass ihr den Eindruck bekommt, das Spiel schon in- und auswendig zu kennen. Veteranen der Serie können sich sicherlich noch an den Resident Evil - Directors Cut für die PlayStation erinnern, der auf ähnliche Art und Weise ein neues Arrangement des ersten Teils beigesteuert hat. Die Kernelemente des Spiels – also Schlüssel suchen, Hinweise entdecken, Rätsel lösen und überleben – sind jedoch nach wie vor die gleichen.
Vor allem in Hinblick auf die Steuerung hat sich jedoch einiges getan. Ihr bewegt euch jetzt wesentlich flotter durch die Gänge der Polizeistation von Racoon City und das ist auch nötig, denn die Zombies warten nicht auf euch. Solltet ihr euch auf einen Kampf mit den Untoten einlassen, müsst ihr möglichst dynamisch vorgehen und stets eure Umgebung im Blick haben. Andernfalls kann es vorkommen, dass ihr schon bald umzingelt seid und keinen Ausweg mehr findet. Wenn euch dann auch noch die stark begrenzte Munition ausgeht, bleibt euch zur Verteidigung dann nur noch euer Dolch. Im Gegensatz zum Resident Evil 1 Remake kann dieser zwar mehrfach verwendet werden, allerdings pro Gegner nur ein einziges Mal, sodass ihr noch immer sparsam damit umgehen solltet.
Um brenzligen Situationen schon im Voraus entgegenzuwirken, könnt ihr nun außerdem Barrikaden errichten und damit Durchgänge und Fenster blockieren. Wenn ihr also nachhaltig von plötzlich herbeispringenden Zombie-Hunden traumatisiert seid, könnt ihr in Zukunft mit selbstgebauten Bretterbarrieren eurer Paranoia vorbeugen. Hier kommen dann womöglich auch die aus Resident Evil 7 bekannten Crafting-Mechanismen wieder zum Einsatz.
Auch das Speichersystem wurde leicht überarbeitet. Die ikonischen Schreibmaschinen gibt es zwar noch, allerdings braucht ihr nicht mehr unbedingt die seltenen Farbbänder, um einen neuen Spielstand anzulegen. Puristen haben jedoch die Möglichkeit, auf einem höheren Schwierigkeitsgrad zu spielen, wodurch die Mechanik freiwillig wieder zurückgebracht werden kann. Außerdem dürft ihr euch in diesem Modus über schwierigere Gegner freuen.
Wir hatten jedenfalls den Eindruck, dass hier ein guter Kompromiss aus zeitgemäßen Neuerungen und detailverliebtem Fan-Service gefunden wurde. Das mittlerweile etwas angestaubte Originalspiel, das heutzutage hauptsächlich durch seinen sympathischen Trash-Charme begeistern kann, wurde auf eine respektvolle Art in die Gegenwart portiert, sodass auch der Horrorfaktor endlich wieder zeitgemäß wirkt. Wir sind gespannt, welche Wege das finale Spiel letztendlich noch einschlagen wird.
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