Pokémon - Let's Go, Pikachu & Let's Go, Evoli

Test Pokémon - Let's Go: - Pokéball Plus, Meinung und Wertung

Pokéball Plus entpuppt sich als Minus

Für ein immersiveres Spielerlebnis hat Nintendo eigens für Pokémon Let's Go den Pokéball Plus entwickelt. Das ist quasi ein Joy-Con in Pokéball-Form, mit dem ihr euch beim Werfen der Pokébälle wie ein richtiger Trainer fühlen sollt. Der Ball ist hochwertig verarbeitet, hat ein angenehmes Gewicht und liegt eigentlich gut in der Hand.

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Die Schwungbewegung macht für ein paar Minuten Spaß, wird aber schnell nervig und ist ebenfalls unpräzise. Abseits des Fanges wird der normale Spielverlauf zur Tortur. Da der Ball – logischerweise – rund ist, dreht er sich immer wieder leicht in eurer Hand. Das hat zur Folge, dass der Analogstick nicht korrekt ausgerichtet ist und ihr in ungewünschte Richtungen lauft.

Der Analogstick ist auch gleichzeitig die Aktionstaste (eindrücken). Die Abbruchtaste findet ihr „versteckt“ auf der Oberseite. Einige Funktionen könnt ihr aktivieren, wenn ihr den Pokéball schüttelt. Durch die geringere Anzahl an Tasten müsst ihr aber auch auf einige Funktionen verzichten, wie zum Beispiel das schnelle Verschieben eurer Pokémon im Team.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, dass das funktioniert? Ihr habt Recht. Es fühlt sich einfach nicht gut an. Besonders in großen Händen ist der Pokéball Plus ergonomisch unzureichend. Ihr solltet es euch gut überlegen, ob ihr die 50 Euro investieren möchtet. Immerhin könnt ihr den Pokéball als „Pokémon GO Plus“-Ersatz in Pokémon Go verwenden. Ach ja, und es gibt ein Mew geschenkt.

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Fakten:

  • akkurates Remake der Gelben Edition mit schicker HD-Optik
  • Pokémon werden nicht bekämpft, sondern in "Pokémon Go"-Manier gefangen
  • gesteuert wird mit einem Joy-Con oder Pokéball Plus; Pro-Controller wird nicht unterstützt
  • im Handheld-Modus macht das Spiel eine gute Figur
  • simple Mechaniken und niedrige Einstiegshürde – ideal für Neulinge
  • die Spielzeit beträgt circa 20 Stunden für einen normalen Durchlauf
  • ihr könnt 151 Taschenmonster sammeln, inklusive aller Alola-Versionen
  • verbindet das Spiel mit Pokémon Go, um Pokémon zwischen App und Spiel zu tauschen
  • ein limitierter Koop-Modus ist vorhanden
  • im Online-Modus könnt ihr mit Freunden tauschen oder gegen sie kämpfen (Switch Online-Mitgliedschaft wird benötigt)
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Bewertung von Sergej Jurtaev

Ich habe mich auf Pokémon – Let's Go, Pikachu und Evoli sehr gefreut – wirklich sehr. Zum einen, weil ich die erste Generation liebe und zum anderen, weil mich die wiedergekauten Pokémon – Ultrasonne und Ultramond zuletzt stark gelangweilt haben. Dieses Spin-off bringt frischen Wind in die Franchise, und das ist erst einmal gut.

Einige grobe Schnitzer sorgen leider dafür, dass Pokémon – Let's Go hinter seinem Potenzial zurückbleibt. An erster Stelle ist die kuriose Steuerung zu nennen. Ich habe mich auch nach über 30 Stunden nicht daran gewöhnt, dass ich das Spiel einhändig spielen muss.

Vielmehr weiche ich sehr oft auf den Handheld-Modus aus und verzichte auf den Fernseher – welch Ironie. Das Pokémon-Abenteuer sieht auch auf dem kleinen Bildschirm gut aus und steuert sich viel besser. Darüber hinaus fliegen die Pokébälle auch genau dorthin, wo ich hinziele.

Der wohlwollend ausgerückt seichte Schwierigkeitsgrad ist das zweite große Manko. Für die Zielgruppe mag das genau richtig sein, aber mich haben die ersten Stunden regelrecht gelangweilt. Kein Trainer konnte meinem Evoli auch nur ein Haar krümmen. Wie wär's mit einem zweiten Schwierigkeitsgrad?

Die neuen Features und simplen Mechaniken von Pokémon – Let's Go werden nicht jedem Gefallen. Die Entwickler deklarieren es zwar ganz klar als Spin-off, aber durch vielen Gemeinsamkeiten ist ein Vergleich mit der Hauptreihe unumgänglich. Da kann das Spiel fast nur verlieren.

Ich bin aber froh, dass ich drangeblieben bin, denn mittlerweile habe ich viel Spaß mit dem Spiel. Spätestens als mein Evoli allein nicht mehr gereicht hat, habe ich emsig an meinem ultimativen Team gearbeitet und motiviert die Potenziale aller Monster verglichen.

Das zügige Spieltempo ist dabei ein großer Pluspunkt für mich. So konnte ich während meines Durchlaufs mein Team wild durchmischen und immer neue Taschenmonster ausprobieren, da sie im Training schnell aufholen. In der Hauptserie lege ich mich hingegen schon früh auf ein Team fest und zeige mich weniger experimentierfreudig.

Der Charme der ersten Generation ist darüber hinaus allgegenwärtig und präsentiert euch in Kombination mit der schicken – aber ausbaufähigen – Optik, eine lebendige Spielwelt, die viele Geheimnisse birgt und zum Erkunden einlädt.

Atmosphärisch bekommt ihr das vielleicht beste Pokémon-Spiel bislang. Und das nur, weil auf Zufallskämpfe verzichtet wurde und Pokémon sichtbar in der Spielwelt erscheinen. Allein für diese Erkenntnis bin ich Pokémon – Let's Go sehr dankbar. Bleibt zu hoffen, dass es diese Neuerung auch ins nächste „Core“-RPG schafft.

80

spieletipps meint: Ein schönes Remake, das frischen Wind in die Franchise bringt. Die Neuerungen können aber nicht gänzlich überzeugen.

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