Fallout 76

Fallout 76: Wie es zu der Enttäuschung der Fans kam (Special)

von MatthiasKreienbrink (Samstag, 17.11.2018 - 09:00 Uhr)

Wenn ihr momentan einen Blick in die sozialen Medien werft, euch Seiten wie Metacritic oder Reddit anschaut, werdet ihr viele Menschen finden, die eine vernichtende Meinung zu Fallout 76 haben. Das sind vornehmlich Menschen, die von dem Spiel enttäuscht sind. Sicherlich handelt es sich teilweise um überzogene, emotionale Verurteilungen - und doch haben sie einen Grund. Wie es zu dieser Entfremdung kam, möchten wir in diesem Artikel nachzeichnen.

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Bevor Fallout 76 überhaupt angekündigt wurde, gab es schon die ersten Ängste der Fans. Es war eine Zeit, in der intensiv darüber gesprochen wurde, ob Singpleplayer-Spiele aussterben würden. Auf der E3 2017 hatte Bethesda noch groß versprochen, dass sie der Einzelspieler-Erfahrung treu bleiben würden. Doch dann die ersten Gerüchte: Das neue Fallout wird ein Online-Spiel. Die darauf folgenden Kommentare in den sozialen Medien und diversen Foren ergaben ein recht deutliches Bild: Nein, danke! Nicht noch ein Spiel, das dem "Games as a Service"-Prinzip folgt. Besonders unter den eingefleischten Fans der Fallout-Reihe entstand Unmut. Sie wollten das, wofür Fallout immer stand: ein Rollenspiel.

Dann kam die E3 2018 und die Gerüchte bewahrheiteten sich. Auf der großen Bühne im Rampenlicht der Gamer-Welt sprach Todd Howard vom neuen Fallout und gab dabei zwei verschiedene Signale. Einerseits erklärte er im Brustton der Überzeugung, dass auch Singleplayer-Fans in Fallout 76 auf ihre Kosten kommen würden. Es sei eine Online-Welt mit genug Geschichte und Substanz, um sie auch alleine zu durchschreiten. Dann aber gab er ebenso zu, dass dies ein ganz neues Erlebnis auch für Bethesda selbst sei, ein Ausprobieren, Aushandeln, was geht und was nicht geht. Vielleicht nicht die beste Weise, um zweifelnden Fans die Sorgen zu nehmen.

Zudem wurden auch direkt zwei Dinge ersichtlich:

    1. Es ist noch immer die alte Engine, die schon in Fallout 4 kaum noch Freunde gefunden hat und für ihre vielen Bugs bekannt ist.
    1. Gleichzeitig wurde ein neues The Elder Scrolls angekündigt - jedoch mit dem Hinweis, dass es noch lange dauern würde, bis das Rollenspiel veröffentlicht wird.

Fans von Bethesda-Rollenspielen wussten zu diesem Zeitpunkt also, dass sie so schnell nicht ein neues Spiel bekommen werden, das wirklich für sie entwickelt wurde. Und sie ahnten, dass der Start von Fallout 76 - dank der Engine und der Äußerungen von Todd Howard - wohl etwas ruppig werden könnte.

Eine Beta zum Abgewöhnen

Dann kam der Tag der vermeintlichen Wahrheit. Auch wenn Bethesda deutlich machte, dass die Beta sicherlich nicht reibungslos laufen wird. Dass es Bugs, Abstürze und sonstige Fehler geben würde; der Aufschrei war dennoch groß.

Die Grafik sei furchtbar, die Performance miserabel, es sei zu wenig zu tun. Viele Fans hatten zu diesem Zeitpunkt schon ihr Urteil gefällt: aus dem Spiel wird nichts. Zumal es sich bei den ersten Beta-Spielern um die handelte, die das Spiel vorbestellt hatten, andere durften nicht teilnehmen. Ein Publikum also, von dem man ausgehen kann, dass es sich um eingefleischte Fans handelt. Natürlich werden diese - wenn sie schon mit Skepsis an das Spiel gehen - besonders kritisch sein. Und damit für negative Publicity zu sorgen, die dann alle anderen Spieler mitbekommen.

Freilich kam dazu, dass die Beta von Fallout 76 wirklich nicht gut lief. Schnell machten Nachrichten von Bugs die Runde, die das Spiel löschen. Oder Menschen beschwerten sich über die Framerate, die besonders in Kämpfen zur Diashow wurde.

Nun sind wir also an dem Punkt, dass Fallout 76 erschienen ist. Wertungen von Kritikern gibt es noch keine - auch von uns nicht. Dafür ist das Spiel einfach zu groß und man hatte zu wenig Zeit, es ausgiebig zu spielen. Doch Spieler, sie haben schon einige Wertungen abgegeben.

So hat die Version für die PlayStation 4 momentan auf Metacritic einen User-Score von 2.8 - bei 1.460 Bewertungen. Auf Amazon hat die PC-Version 2,5 von 5 Sternen. Es sind Fans, die enttäuscht sind. Die womöglich das Spiel noch gar nicht gespielt haben, aber schon ihre Kritik abgeben müssen - da ein Spiel entwickelt wurde, das nicht für sie ist. Es ist aber vor allem ein Ergebnis, das man seit langem hat kommen sehen.

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Bethesda wird nun die schwierige Aufgabe haben, genau diese Fans wieder ins Boot zu holen. Es ist vielleicht vergleichbar mit einem No Man's Sky. Erst nach monatelanger Arbeit der Entwickler sind sie nun an einem Punkt, an dem die negative Stimmung nachlässt, die Spieler wirklich Spaß am Spiel haben - weil sie erst jetzt das bekommen haben, was sie von Anfang an erwarteten. Es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, die dem Unternehmen da bevorsteht. Ob das Spiel nun wirklich gut ist oder nicht, das wird sich noch zeigen. Aber Fans umzustimmen, die schon vor Monaten ihre Meinung gefasst haben - das ist eine Mammutaufgabe.

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