Von
Mistralport
Deponia gehört zu einem Genre, das viele als altmodisch und überholt betrachten: dem Point and Click-Adventure. Das alte Dinge aber nicht immer schlecht sein müssen stellt Daedalic Entertainment eindrucksvoll unter Beweis.
Das Spiel dreht sich um den jungen Erfinder Rufus, der seine Heimat, den Müllplaneten Deponia, verlassen will. Bei diesem Versuch fällt ihm die schöne Goal praktisch mitten vor die Füße. Gemeinsam versuchen sie, die fliegende Stadt Elysium zu erreichen.
Doch der Weg dorthin ist mit den Adventure-typischen Rätseln gepflastert, die mal einfach und mal knackschwer sind. Allerdings gelingt den Entwicklern hier famos das Kunststück, auf dem schmalen Grat zwischen Logik und Idiotie zu balancieren. Egal wie kompliziert die Lösung ist, hinterher erscheint alles logisch. Und zudem urkomisch, wie das ganze Spiel.
Das liegt vor allem an den grandiosen Sprechern, deren Stimmen den Figuren wie auf den Leib geschneidert sind. Und nicht nur wie, sondern auch was sie sagen, ist große Klasse. Rufus stets lässige Sprüche, die besonders "herzerwärmende" Sekretärin Lotti mit der tiefen Stimme oder Gizmo, der drei Berufe gleichzeitig ausübt: Alle Charaktere laden durch ihre Erscheinung zum Schmunzeln ein und sorgen für eine tolle Atmosphäre, in der man sich sofort wohlfühlt.
Dazu trägt auch der Soundtrack bei, der teilweise auf echtem Schrott erzeugt wurde. Diese authentischen Klänge und die wundervollen handgezeichneten Hintergründe erzeugen ein tolles Ambiente, das gespickt ist mit schwarzem Humor und flotten Sprüchen, bei denen kein Auge trocken bleibt. Da stört auch das etwas unbefriedigende Ende, das einige Fragen unbeantwortet lässt. Aber Deponia ist schließlich der Auftakt zu einer Trilogie und die Nachfolger schaffen Abhilfe.
Die Atmosphäre im Müll, der metallische Sound und natürlich der wunderbare Humor machen Deponia zu einem Top-Spiel, das sich trotz des altmodischen Genres auch heute noch wunderbar spielt. Ein absoluter Geniestreich.
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