Von
crossgate
Im dritten Teil der Serie ist Max Payne am absoluten Tiefpunkt seiner Existenz angekommen. Immer noch trauert er um seine ermordete Familie und seine alte Flamme Mona Sax. Letzterer "verdankt" er seine Kündigung bei der NYPD, sodass er seine Brötchen (und vor allem seinen Alkohol) nun als Leibwächter in São Paulo verdienen muss. Dass er das nur sehr ungerne tut, ist noch eine maßlose Untertreibung: Max Payne hasst seinen Job, sein Leben und die Menschen. Der bereits aus den Vorgängern bekannte Zynismus ist einer tiefsitzenden Misanthropie gewichen. In gewohnt coolen Sprüchen offenbart uns Max Payne immer wieder seine Sicht auf die Welt, und die ist vor allem eins: trostlos und ohne jede Hoffnung auf Besserung. Die Figur Max Payne schafft es, den Spieler komplett in seinen Bann zu ziehen. Doch leider kann die Story da nicht ganz mithalten. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern fehlt nämlich eine persönliche Komponente. Max Payne kämpft im Grunde nur, weil er es muss (oder weil er eh nichts Besseres zu tun hat). Er beschützt verwöhnte Reiche, die nicht einen Hauch Sympathie versprühen und auf Kosten der unterprivilegierten Schicht leben. So ist dem Spieler emotional gesehen auch alles egal; insbesondere, ob die Reichen, die er beschützen muss, sterben oder nicht sterben. Das passt sehr gut zu Max, weil dem ja auch alles egal ist, aber leider steht emotional nie etwas auf dem Spiel. Wie spannend wäre es beispielsweise gewesen, Max Paynes Schwester (o.ä.) einzuführen?
Nichtsdestotrotz muss man auch den Mut der Entwickler loben: Dass sie Max Payne ausgerechnet in ein Hawaii-Hemd stecken und ihn nach São Paulo schicken, ist für Die Hard-Fans der Serie sicher nur schwer zu verkraften. Das neue Setting bringt aber auch viel frischen Wind in die Serie. Ich persönlich habe jedoch die Comics vermisst, die leider nur zu sehen sind, wenn das Spiel lädt.
Insgesamt ist "Max Payne 3" aber ein gelungener Shooter, der trotz Story-Schwächen von Anfang bis Ende Spaß macht!
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