von Ove Frank (Donnerstag, 25.07.2019 - 12:20 Uhr)
Dass China im Bereich der Unterhaltungsindustrie und somit auch im Gaming einen riesigen Markt bildet, ist kein Geheimnis. Auch im "Reich der Mitte" wird Videospielsucht als Krankheit anerkannt. Doch nun sollen in China neue Maßnahmen ergriffen werden, um dagegen vorzugehen und auch ausländische Entwickler und Publisher gehen diesen Weg mit.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Sucht nach Videospielen inzwischen in ihren offiziellen Katalog von psychischen Krankheiten aufgenommen. Zudem wird die Wirkung von Videospielen in China offenbar sehr ernst genommen.
So berichtete die South China Morning Post bereits im vergangenen Jahr, dass eine Ethik-Kommission gegründet wurde, welche die "ethisch riskanten" Aspekte in Spielen, wie Gewalt oder sexuelle Inhalte, prüfen und im Zweifelsfall ablehnen soll.
Neben dieser Kommission gibt es in China zudem die Staatliche Administration für Print und Publikationen (SAPP), welche zusätzlich für die Regulierung von Medien, inklusive Viedeospielen, verantwortlich ist.
So müssen in China die Publisher mit den von ihnen vertriebenen Produkten diese Hürde nehmen, bevor ihre Spiele auf dem dortigen Markt erscheinen dürfen. Dies gilt auch für nicht-chinesische Firmen.
Um Videospielsucht vorzubeugen, haben die Firmen Tencent und Riot Games ein "Anti-Sucht-System" zu League of Legends hinzugefügt. Wie die Los Angeles Times berichtet, sorgt dieses System dafür, dass Minderjährige aus dem Spiel ausgeschlossen werden, sollten sie mehr als zwei Stunden pro Tag spielen.
Demnach verwenden chinesische Spiele zum Erstellen von entsprechenden Konten die nationalen ID-Nummern. So können die Spiele feststellen, wie alt ihre Nutzer sind.
Während Riot Games und somit auch ihr Produkt League of Legends zur chinesischen Aktiengesellschaft Tencent Holdings Ltd. gehört und es somit als nicht weiter verwunderlich scheint, dass dieses Spiel von diesem System betroffen ist, so gilt dies offenbar auch für amerikanische Produkte.
Spiele wie World of Warcraft und Fortnite verwenden ebenfalls Beschränkungen oder Sanktionen, um dafür zu sorgen, dass chinesische Minderjährige nicht zu lange spielen.
Es bleibt abzuwarten, wie sehr sich diese staatlichen Eingriffe sowohl in die persönliche Freiheit der Menschen, als auch in die Gaming-Industrie noch ausweiten und was für Folgen dies auch international nach sich ziehen wird.
An dieser Stelle fragen wir euch, was ihr von diesem Plan des chinesischen Staates haltet, auf diese Weise gegen Videospielsucht vorzugehen: Haltet ihr diesen Ansatz für gerechtfertigt, solange es immerhin Minderjährige betrifft, oder sagt ihr, dies sei eine zu starke staatliche Bevormundung und ein Einschnitt in die persönliche Freiheit des Einzelnen? Schreibt uns dazu eure Meinung gerne in die Kommentare.
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