von nonono (Mittwoch, 30.10.2019 - 10:08 Uhr)
Der Abo-Service Fallout 1st für Fallout 76 sorgt für weitere negative Nachrichten rund um das glücklose Spiel. Doch während Publisher Bethesda die Wogen der anfänglichen Startschwierigkeiten zu glätten versucht, wittern die Spieler hinter den neuen Inhalten weitaus größere Gefahren.
Vergangene Woche hat Bethesda mit Fallout 1st einen kostenpflichtigen Aboservice für Fallout 76 vorgestellt. Für wahlweise 13 US-Dollar monatlich oder 100 US-Dollar für ein ganzes Jahr bekommen Spieler Zugang zu aboexklusiven Inhalten. Nicht wenige haben aufgrund dessen befürchtet, was nun wohl tatsächlich eintritt: eine wachsende Kluft zwischen den regulären und den Premium-Spielern.
Gut anzukommen scheint das Bezahlmodell bei den Spielern jedenfalls nicht. Das ist offenbar auch bei Bethesda angekommen, denn gegenüber Polygon äußert der Fallout-Entwickler, dass die derzeitige Situation nicht das sei, was die Spieler erwartet hätten. Das ist - freundlich ausgedrückt - der Status quo, denn unter den Konsumenten wird bereits heftig über Bethesdas neueste Marketing-Idee debattiert.
Und natürlich wird ebenfalls das altbekannte - wenn auch nicht unangebrachte - "Pay 2 Win"-Argument ausgegraben (Kotaku berichtet). "Fallout 1st"-Spieler haben nämlich Zugriff auf eine Schrottkiste mit unendlichem Fassungsvermögen und kommen damit einfacher an Waffen- und Rüstungs-Upgrades, für welche Schrotteile unumgänglich sind. Zahlungswillige können äußerdem ein mobiles Zelt aufschlagen, welches ihnen jederzeit Zugriff auf Vorratsbehälter gewährt.
Diese Systeme sind allerdings nicht nur zahlungspflichtig erhältlich, sondern auch äußerst fehlerhaft und funktionieren oft überhaupt nicht oder sorgen für Abstürze. Auch die Privatserver des Spiels scheinen alles andere als privat zu sein. Spieler berichten davon, dass sie zwar eine private Partie starten können, die Beitrittsoptionen lassen sich allerdings nicht über die persönliche Freundesliste hinaus einschränken. Spieler, die eine große Liste an virtuellen Kameraden ihr Eigen nennen, müssen also trotzdem durchaus mit unerwünschtem Besuch rechnen.
Viele Spieler befürchten, dass es sich bei Fallout 1st nur um den ersten Schritt handle. Besonders pessimistische Stimmen schließen nicht aus, dass die Premiumspieler bald auch mit exklusiven Waffen und Equipment bedient werden. Dass die Community so fast unweigerlich weiter auseinanderdriften wird, steht außer Frage. Eine Twitter-Userin erwähnt, dass der "Klassenkampf" in Fallout 76 bereits in vollem Gange sei:
So sollen sich bereits Spieler zusammenrotten, um Jagd auf die Avatare von "Fallout 1st"-Abonnenten zu machen. In einem Eintrag im Subreddit des Spiels macht sich einer der Betroffenen Luft. Dadurch, dass er ständig angegriffen und sein Camp zerstört wird, wird ihm gänzlich der Spielspaß genommen. Ein Spieler schlug auf Reddit sogar scherzhaft einen Bürgerkrieg vor. Ob es wohl tatsächlich so weit kommen wird?
Nicht nur Fallout 76 sorgt für Frust. Auch über andere Themen meckerten Gamer in der Vergangenheit. Erkennt ihr, worüber sich diese Zocker aufregen?
Fallout 76 ist vom Pech verfolgt. Die jüngste Entscheidung seitens Bethesdas, ein Abo-Modell für ein Spiel einzuführen, dass ihr zuvor vollpreisig erwerben müsst, welches aber an immer noch viel zu vielen Problemen technischer und inhaltlicher Natur leidet, treibt viele Spieler nun dazu, ihren Frust an anderen Spielern auszulassen.
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