Videospielkultur

Ninja | Streamer beleidigt Spieler aufs Übelste, die sich nicht genug aufregen

von Mandy Strebe (Donnerstag, 20.02.2020 - 14:22 Uhr)

Ein Kommentar des erfolgreichen Streamers Ninja sorgt zurzeit für eine hitzige Diskussion unter Gamern. Der Fortnite-Profi hat eine kontroverse Meinung zu Spielern, die in einem Spiel eben “nur“ ein Spiel sehen.

Der Streamer Ninja hat nicht viel übrig für Spieler, die eine Niederlage gut wegstecken.
Der Streamer Ninja hat nicht viel übrig für Spieler, die eine Niederlage gut wegstecken.

Ninjas harte Aussagen: Solche Spieler sind dumm, faul und schrecklich

Der Mixer-Streamer Ninja hat mit einem kürzlichen Tweet für Aufsehen gesorgt und dafür etliche Gegenreaktionen erhalten:

Die Aussage “Es ist nur ein Spiel“ ist eine wirklich schwache Einstellung. Du bist einverstanden mit dem was passiert ist, einer Niederlage, die Unvollkommenheit deiner Leistung. Wenn du dich nicht mehr aufregst, nachdem du verloren hast, dann verlierst du zweimal.

Es gibt immer etwas zu lernen und es gibt immer Spielraum um sich zu verbessern, sei niemals zufrieden.

In einem Stream-Ausschnitt regt sich Ninja merklich über einen Kommentar auf, der die Aussage “Es ist nur ein Spiel“ beinhaltet, nachdem er in einem Match von vier Stream-Snipern erledigt wird:

Ninjas Meinung nach seien Spieler, die diese Aussage als Ausrede nutzen dumm, faul und schreckliche Menschen. Er zieht einen Vergleich zu anderen kompetitiven Sportarten wie Basketball und dem Spieler LeBron James, der sich ebenfalls nach einem verlorenen Spiel aufregen würde, was völlig legitim sei. Eine solche Einstellung entspringe seinem kompetitiven Charakter, die er aufgrund von Stolz und Respekt einhalten muss. Diese Aussagen tätigt er im Rahmen eines Ausrasters während des Streamens, den er, wie unter anderem IGN berichtet, hinterher im selben Stream als "90 Prozent Scherz und 10 Prozent Ernst" bezeichnet.

Meinung von Mandy Strebe

Meiner Meinung nach geht Ninja mit seinen Aussagen zu weit. Er lässt die Tatsache völlig außer Acht, dass nicht jeder Spieler einen kompetitiven Anspruch an ein Spiel hat oder haben muss. Er verallgemeinert und ist dabei wenig differenziert.

Er mag dahingehend Recht haben, dass es für ihn als professioneller Streamer, welcher mit kompetitiven Gaming seinen Lebensunterhalt verdient, wichtig ist, sich stets zu verbessern und aus Fehlern zu lernen. Allerdings ist eine besonnene Art mit einer Niederlage umzugehen dabei keinesfalls ein schlechter Weg, wenn der Spieler trotzdem gewillt ist, seine Fehler auszubessern.

Nur weil Ninja bisher keinen eleganteren Weg gefunden hat, seinen Unmut zu kontrollieren, müssen nicht alle Spieler diesem Beispiel folgen. Ehrgeiz ist sicherlich gut, aber seine Emotionen angemessen zu kanalisieren auch.

Was mir allerdings am meisten missfällt, ist die Tatsache, dass Ninja Spieler beleidigt, die nicht seinem Beispiel folgen. Dies lässt erkennen, dass er sich seiner Vorbildfunktion für ein großes, meist auch junges Publikum, offenbar nicht bewusst ist.

Meinung von René Wiesenthal

Natürlich war es hinterher nur ein Scherz. Ob man das glauben mag oder nicht: Das Kind ist in dem Moment, in dem Ninja versucht, seinen Ausraster zu relativieren, bereits in den Brunnen gefallen. Denn wie Mandy ganz richtig sagt, trägt Ninja mit seiner Reichweite eine große Verantwortung für junge Menschen, der er in diesem Fall – so wie andere Gaming-Influencer auch – überhaupt nicht nachkommt.

Denn offenbar fehlt es diesem Menschen, der in der Medienbranche sein Geld verdient, an der nötigen Medienkompetenz. Spieler und Spielerinnen, vor allem junge, sollten immer dazu angehalten sein, die eigenen Gedanken und Gefühle, das eigene Verhalten beim und nach dem Zocken zu hinterfragen. Ninja hingegen regt sein Publikum gefährlicher Weise dazu an, aggressiv zu sein – und macht damit stellvertretend wieder einmal Videospiele verdächtig im Bezug auf Aggressionsförderung.

Vielleicht hat Ninja im Sportunterricht nicht aufgepasst, als es darum ging, wie man im fairen Wettbewerb mit Niederlagen umgeht. Negative Emotionsausbrüche können einen sicher überkommen – dann sollte man diese aber auch als solche einordnen und sich gegebenenfalls eher entschuldigen als das aggressive Verhalten zu idealisieren.

Der berühmte Streamer Ninja hat mit seinen Aussagen für einen ordentlichen Diskurs gesorgt. Da er sich immer zu verbessern versucht, bleibt zu hoffen, dass er an seiner Art, vernünftig Kritik zu üben, arbeiten wird. Wie findet ihr Ninjas Aussage? Findet ihr es okay sich über ein Spiel aufzuregen? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare.

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