von Sören Wetterau (Mittwoch, 18.03.2020 - 19:04 Uhr)
Der Mantel des Schweigens lüftet sich: Sony hat erstmals ausführlich über die PlayStation 5 gesprochen und einen Einblick in die neue Konsole gewährt.
Microsoft hat in letzter Zeit mit Details zur Xbox Series X nicht gegeizt. Jetzt hat Sony nachgezogen: Im Rahmen eines aufgezeichneten Vortrags hat Mark Cerny, der leitende Systemarchitekt von Sonys Konsolenabteilung, einen Einblick in die Zukunft der PlayStation gegeben.
Ganz ähnlich wie die Konkurrenz setzt Sony bei der PlayStation 5 auf ein AMD-Grundgerüst. Der Prozessor basiert auf AMDs Zen 2 Architektur mit acht Kernen bei einer Geschwindigkeit von 3,5 GHz (variabel). Bei der Grafikkarte kommt RDNA 2 zum Einsatz, die effektiv 10.28 TeraFLOPs liefern soll und Raytracing unterstützen wird. Hinzu kommen 16 Gigabyte GDDR6 Arbeitsspeicher.
Zumindest auf dem Blatt Papier wäre die PlayStation 5 damit in Sachen Hardware ein wenig langsamer als die Xbox Series X. Ob sich das jedoch in der Praxis auswirkt, kann zum aktuellen Zeitpunkt nur spekuliert werden. Endgültige Aussagen lassen sich wohl frühestens beim Erscheinen der Konsolen treffen.
Bei der PlayStation 5 kommt ebenfalls eine SSD zum Einsatz, die insgesamt 825 Gigabyte Speicher fasst und Installationsprozesse deutlich verkürzen soll. Sony setzt dabei allerdings auf eine eigene Technologie, die vor allem mehr Geschwindigkeit bietet: Bis zu 5,5 Gigabyte pro Sekunde und somit schneller als die meisten aktuellen PC-SSDs - zumindest laut Mark Cerny zum jetzigen Zeitpunkt. Gegen Ende des Jahres könnte sich das bereits wieder geändert haben.
Der Speicher der PlayStation 5 kann mit weiteren SSDs erweitert werden. Allerdings rät Sony zu Beginn davon ab, denn es könnte eventuell aufgrund der Geschwindigkeits- und Architekturdifferenzen zu Unregelmäßigkeiten führen. Interessierte Spieler sollten demnach abwarten, bis Sony entsprechende SSDs zertifiziert hat.
Ebenfalls wichtig für viele Spieler: Die PlayStation 5 wird abwärtskompatibel zur "PlayStation 4"-Generation sein. Die PlayStation 3 oder ältere Konsolen werden nicht unterstützt.
Eine weitere große Neuerung der PlayStation 5 ist Sonys 3D-Audio-Technologie namens Tempest Engine. Damit soll es Entwicklern ermöglicht werden, deutlich kreativer mit Sound umzugehen. Cerny liefert folgendes Beispiel: In aktuellen Videospielen ist Regen meist ein einzelner, stetig wiederholender Audioeffekt. Auf der PlayStation 5 soll Tempest die Geräusche einzelner Regentropfen simulieren können. Das gilt natürlich auch für andere Effekte, wie etwa Schritte, Waffengeräusche und vieles mehr.
Um ein teures Boxensystem sollt ihr euch keine Gedanken machen müssen. Gemäß Cerny reicht ein Stereo-Headset aus, um die Vorteile von Tempest genießen zu können.
Am geplanten Veröffentlichungstermin will Sony übrigens trotz der aktuellen Coronakrise festhalten. Sollte demnach alles nach Plan verlaufen, dann erscheint die PlayStation 5 voraussichtlich zum Weihnachtsgeschäft dieses Jahres.
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