von Gregor Elsholz (Donnerstag, 19.11.2020 - 13:25 Uhr)
Der Streit zwischen Apple und Epic hat bisher keine Gewinner. (Quelle: Getty Images, AaronAmat)
Tim Sweeney, der CEO von Epic Games, hat einen äußerst unangebrachten Vergleich zum Streit zwischen Apple und dem Fortnite-Studio in den Raum gestellt - und dafür einen massiven Shitstorm geerntet.
Der Konflikt zwischen Apple und Epic hat 2020 große Wellen geschlagen und konnte bisher noch immer nicht beigelegt werden. Während sich die beiden Milliarden-Unternehmen weiterhin unversöhnlich gegenüberstehen, hat Tim Sweeney, Epics CEO, einen unangebrachten Vergleich angestellt und sich damit keine Freunde gemacht.
Sweeney hat das Aufbegehren von Epic Games gegen die 30 Prozent Gebühr, die für App-Entwickler im Apple-Store fällig werden, mit dem Vorgehen von Bürgerrechtsbewegungen verglichen. In einem Statement bei der Online-Konferenz DealBook hat Sweeney argumentiert, dass Apples Gebührenregelungen ungerecht und falsch seien. Somit sei es richtig gewesen, sich gegen die Gebühren aufzulehnen, ebenso wie es für Bürgerrechtsbewegungen richtig sei, sich gegen bestehende diskriminierende Gesetze aufzulehnen.
In einem Tweet präzisierte Sweeney diese Aussage – entkräftete sie aber nicht. Er wies daraufhin, dass er keinesfalls die Ungerechtigkeiten und das Leid in einer diskriminierenden Gesellschaft mit denen des Apple Stores vergleichen wolle, sondern nur klarstellen wollte, dass Unrechtmäßigkeiten durch Regelbrüche bekämpft werden müssten.
It’s a good article. Hey critics, please read what I said and tell me if it’s actually wrong: When the rules were wrongful, it was right to disobey them. That’s the comparison to the civil rights movement. pic.twitter.com/WMomQXwEjr
— Tim Sweeney (@TimSweeneyEpic) November 18, 2020
In der Folge hagelte es auf Twitter und in der Community jedoch weiterhin scharfe Kritik an seinem Vergleich, der trotz der Klarstellung noch immer äußerst deplatziert wirkt – und hinkt.
Unabhängig davon, auf welcher Seite ihr beim "Apple vs. Epic"-Streit steht – der Bürgerrechtsvergleich scheint schon allein deshalb unangebracht, weil es sich bei dem Fortnite-Konflikt um einen freiwilligen Vertrag handelt, der gebrochen wurde. Bürgerrechtsbewegungen entstehen aus gänzlich anderen Situationen, in denen unterdrückten Parteien keine andere Wahl bleibt, als gegen die bestehenden Regeln zu protestieren.
Darüber hinaus bleibt in den meisten Fällen ein schaler Nachgeschmack zurück, wenn sich Milliarden-Unternehmen wie Epic als kleine Außenseiter darstellen, die uneingeschränkt für das Moralisch-Richtige einstehen. Vergleiche mit Bürgerrechtsbewegungen sollten in diesem Kontext aber immer unterlassen werden.
Wo steht ihr in dem Konflikt zwischen Apple und Epic? Und wie findet ihr den Vergleich von Tim Sweeney? Besucht uns auf unserer Facebook-Seite und schreibt uns dort eure Meinung in den Kommentarbereich!
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