von Michael Sonntag (Mittwoch, 13.01.2021 - 14:36 Uhr)
Nachdem die deutsche Streamer-Community den Rust-Hype auch hierzulande mit einem Event feiern wollte, kam es zu einem Vorfall, der die Sexismus-Debatte auf Twitch erneut entfacht hat. Jetzt hat der Organisator das Event gestoppt.
Update vom 13. Januar, 14 Uhr 36
Nach dem Sexismusskandal beim deutschen Rust-Twitch-Event hat der Organisator und Streamer Rumathra jetzt reagiert. Auf Twitter entschuldigte er sich für die Ereignisse und erklärte, wie es nun weitergeht:
Aufgrund der beleidigenden Aktionen der Teilnehmenden und Zuschauer hat er sich (via Twitter) dazu entschieden, seinen Rust-Server offline zu nehmen und das Event vorzeitig zu beenden. Darüber hinaus bittet er seine Community darum, ihm zukünftig alle weiteren Beleidigungen auf dem Server zu melden, damit er die betreffenden Personen bannen kann. Eine Zusammenfassung der vorherigen Ereignisse erhaltet ihr in der folgenden Originalmeldung.
Originalmeldung vom 12. Januar, 16 Uhr 09
Während Rust kürzlich in den USA ein Hype-Revival dank großer Streamer erlebte, war das Survival-Spiel Tage später auch in Deutschland wieder in aller Munde. Während eines Twitch-Events mit namhaften Größen wie PietSmiet und Papaplatte ereignete sich dann ein sexistischer Vorfall, der das Event überschattete.
Im Laufe eines Rust-Streams fragte der Streamer Daannyy seine Kollegin Tinkerleo: „Willst du dich auf mein Gesicht setzen?“ Tinkerleo kritisierte sein Verhalten stark, Daannyy versuchte die Aussage zu verharmlosen, während die Zuschauerschaft die Streamerin mit Hass-Kommentaren und Beleidigungen angriff. Einige dieser Kommentare teilte Tinkerleo später auf Twitter. Nach weiteren Relativierungsversuchen veröffentlichte der Streamer dann ein Statement zu der Situation (via Twitter):
„@Tinkerleo und ich haben miteinander gesprochen und alles geklärt. Ich habe mich entschuldigt und sehe komplett ein, dass so ein sexistischer Insider absolut unangebracht, unlustig und anmaßend war. Es tut mir sehr leid, dass ich sie damit belästigt habe und auch, dass ich dazu nicht schneller Stellung genommen habe. Des Weiteren will ich mich ausdrücklich für den Teil meiner Zuschauer und Zuschauerinnen entschuldigen, die irgendwelche weirden Hashtags hier erfunden haben und die ihren Chat mit dummen und überflüssigen Kommentaren zugespamt haben.“
Die Debatte um Seximus auf Twitch war damit allerdings noch lange nicht vom Tisch, auch andere Streamer äußerten sich dazu, kritisierten jegliche Beleidigungen seitens der Zuschauer und forderten grundlegende Änderungen in der Community. PietSmiet schrieb: „Was mich aber richtig sauer macht sind die Leute, die auf Twitch und Twitter das Opfer angehen. (...) Wtf? Das ist ein Teil unserer Gaming- und Twitch-Community und dafür stehe ich nicht.“ Auch HandOfBlood forderte Veränderungen und rief dazu auf, mit öffentlichen Diskussionen auf das Problem hinzuweisen und es damit zu lösen.
Ein trauriges Beispiel dafür, wie stark ausgeprägt der Sexismus auf Twitch ist und wie dringend notwendig diese Veränderungen sind, lieferte dann der größte deutschsprachige und kontroverse Streamer MontanaBlack mit einem schlechten Scherz, als er (via Twitter) die anfängliche Beleidigung aus dem Rust-Stream wieder aufgriff. Erst im September letzten Jahres erhielt er einen temporären Ban wegen sexistischer Beleidigungen in seinen Urlaubsstreams.
Ein Vorfall beim Rust-Event entfachte erneut die Debatte um Sexismus auf Twitch. Etliche Streamer fordern nun, dass der Sexismus auf der Streamingplattform aufhört und dass sich das Verhalten in der Community grundlegend ändert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, denn es ist noch ein langer Weg.
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