von Sanel Rihic (Montag, 13.12.2021 - 15:00 Uhr)
Forspoken ist das erste Spiel des neugegründeten Studios Luminous Productions und es sieht verdammt vielversprechend aus. Ein Teil des Teams war davor an Final Fantasy 15 beteiligt, dessen Einfluss nicht zu übersehen ist: Forspoken bietet eine große Fantasy-Welt mit magischem Parkour und rasanten Kämpfen. Auf einem Preview-Event von Square Enix erhielten wir einen umfassenden Einblick in das vielseitige Gameplay von Forspoken. Wir konnten es nicht selbst anspielen, aber was wir sahen, macht definitiv Lust auf mehr.
Die Geschichte von Forspoken hört sich zunächst wie eine simple Isekai-Geschichte an – ein japanisches Subgenre, in der eine Figur aus der wirklichen Welt in eine Fantasywelt transportiert wird. Die junge Protagonistin Frey Holland ist unzufrieden mit ihrem Leben in New York und möchte die Stadt verlassen. Wie passend, dass sie wenig später durch ein magisches Portal in der fabelhaften Welt von Athia landet, wo sie sich nicht nur Monstern stellen muss, sondern auch ihren Bewohnern, die Frey fürchten oder sich ihr gegenüber skeptisch verhalten, weil sie anders ist.
Welch Ironie: Selbst in der Fabelwelt bleibt Frey eine Außenseiterin. Dafür erhält sie Unterstützung von ihrem magischen Armreif Cuff. Die Chemie zwischen beiden stimmt und sie wirken wie ein sympathisches Duo. Man darf also gespannt sein, ob dieser Eindruck über das gesamte Spiel verteilt bestehen bleibt und welche Entwicklung ihre Beziehung im Verlauf der Handlung durchmachen wird.
Ein zentraler Aspekt der gezeigten Präsentation war Freys Charakter. Eine der großen Stärken des Spiels soll sein, dass sie eine starke und unabhängige Frau ist. Wir hoffen nur, dass selbiges Engagement auch in anderen Figuren, den Haupt- und Nebenhandlungen und Forspokens Fantasywelt wiederzufinden ist.
Viel Neues haben wir über die Story aber nicht erfahren. Die Schurken der Geschichte und ihre Motivation bleiben noch geheimnisvoll; auch welche weiteren Bedrohungen und Konflikte auf Frey zukommen, sind noch mit einem großen Fragezeichen versehen. Lediglich über die „Break“ wissen wir, dass sie ein düsterer Nebel in Athia ist, der gefährliche Kreaturen und ein Bossmonster hervorruft.
Die Geschichte von Forspoken wirkt zwar noch leicht wie ein einfaches Kindermärchen, dafür kann die Welt und ihr Gameplay im Preview-Event überzeugen. Der sogenannte Magie-Parkour sieht nach jeder Menge Spaß aus. In der Fantasywelt könnt ihr weite Sprünge vollführen, in der Luft dashen und schweben. Das erinnert stark an das Bewegungssystem aus Infamous, aber auf einem neuen Level. Frey gleitet geschmeidiger, flüssiger und schneller durch ihre Umgebung.
Auch das Kampfsystem dürfte Spielern von Infamous vertraut vorkommen. In Forspoken verbindet ihr dynamisch Nah- und Fernkampf – mit einem größeren Fokus auf Distanzattacken. Schließlich basiert das Kampfsystem komplett auf Magie. Euch stehen verschiedene Zaubersprüche zur Verfügung, um Gegner aus sicherer Entfernung mit Projektilen zu erledigen oder sie in gut platzierte Fallen zu locken. Die unterschiedlichen Zauber lassen sich mitten im Kampf wechseln. Wenn ihr nicht auf Prügel aus seid, könnt ihr euch auch tarnen und so an Feinden vorbeischleichen. Ob ihr in den Storyquests immer die Wahl zwischen Rambo oder Stealth haben werdet, wissen wir noch nicht.
Die Gegnervielfalt überzeugt bisher, macht aber auch nicht viel neu. Manche Feinde schießen aus weiter Entfernung, andere stürmen auf euch zu und wieder andere attackieren euch aus der Luft. In jedem Fall ist rechtzeitiges Ausweichen der Schlüssel zum Sieg. Alles in allem wirken die Kämpfe abwechslungsreich genug und eine Lernkurve ist zu erkennen, sodass Forspokens Kämpfe mehrere Stunden unterhalten dürften. Lediglich Freys ständige pseudocoolen Kommentare im Kampf sind bereits in der Präsentation etwas zu viel gewesen. Wir hoffen, dass da nachjustiert wird oder diese vielleicht per Menü-Option gänzlich deaktiviert werden können.
Darüber hinaus könnt ihr rollenspieltypisch neue magische Fähigkeiten und Verbesserungen freischalten. Indem ihr Frey mit magischen Accessoires wie Halsketten oder Fingernägelschmuck ausstattet, erhaltet ihr Boni, die euch im Kampf stärken. Der Mantel, den ihr ausrüstet, ist nicht nur eine kosmetischer Gegenstand, er beeinflusst ebenfalls eure Stats. Außerdem könnt ihr durch Aufleveln eure Fähigkeiten verbessern oder Sammelgegenstände für weitere Upgrades finden.
Das Fantasy-Rollenspiel sieht vielversprechend aus; die Story wirft noch Zweifel auf. Allerdings bleiben wir optimistisch, denn an Forspoken haben unter anderem Amy Hennig und Gary Whitta mitgewirkt. Hennig ist für die ersten drei Uncharted-Spiele zuständig gewesen, die vor allem für ihre gut geschriebenen Figuren gelobt wird. So besteht Grund zur Hoffnung, dass auch in Forspoken die Charaktere über eine gewisse Tiefe verfügen sollten. Whitta ist für Filme wie Rogue One: A Star Wars Story sowie The Book of Eli verantwortlich gewesen und erfüllt eine ähnliche Funktion wie Hennig. Zudem könnte die Musik von Forspoken noch einiges rausholen, denn auch hier brüstet sich das Spiel mit großen Namen. Verantwortlich für die ist nämlich Bear McCreary, der auch den Soundtrack für das 2018er God of War komponierte, sowie Garry Schyman, bekannt für die Musik aus BioShock.
Forspoken wird ein interessanter Mix aus japanischen und westlichen Einflüssen. Das Gameplay macht definitiv Lust auf mehr. Nun muss das talentierte Team von Luminous Productions es hinbekommen, eine spannende Geschichte in einer frischen Fantasywelt zu erzählen. Ob die Entwickler diese Herausforderung meistern, erfahrt ihr voraussichtlich am 24. Mai 2022, wenn Forspoken für PlayStation 5 und PC erscheint. Xbox-Spieler müssen sich hingegen sehr lange gedulden, denn das Fantasy-Abenteuer bleibt zwei Jahre PS5-exklusiv.
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