von Gregor Elsholz (Freitag, 25.03.2022 - 14:10 Uhr)
Mit Elden Ring hat FromSoftware einen phänomenalen Volltreffer gelandet, der selbst die Dark-Souls-Reihe übertrumpft. Der riesige Erfolg des RPGs ist ein Grund zur Freude für die gesamte Community – selbst für Gamer, die Soulslike-Spiele überhaupt nicht ausstehen können.
Ein Kommentar von Gregor Elsholz
Nachdem Elden Ring mittlerweile seit einem Monat die Gaming-Branche nach Belieben dominiert, ist es für mich an der Zeit, zwei Vorhersagen zu FromSoftwares Fantasy-Epos abzugeben.
Seit einem durch und durch enttäuschenden Ausflug in die Welt von Bloodborne habe ich beschlossen, um FromSoftware-Releases einen großen Bogen zu machen. Der Triumph von Elden Ring ändert an diesem Vorsatz überhaupt nichts. Aber anstatt wie ein beleidigter Befleckter durch die Gegend zu ziehen und Kämpfe anzufangen, die ich vermutlich nicht gewinnen werde, konzentriere ich mich lieber auf die positive Seite: Der Erfolg von FromSoftwares RPG könnte der gesamten Branche zugutekommen.
Elden Ring hat sich schon kurz nach dem Release als Riesen-Hit offenbart und sowohl bei Fans als auch bei Kritikern eine Welle der Begeisterung ausgelöst. Das RPG hat eine bombastische Wertung von 96 von 100 Punkten auf Metacritic – in unserem Test hat es ebenfalls Bestnoten erhalten. (Quelle: Metacritic)
Auch was die Verkaufszahlen angeht, stellt FromSoftware mit Elden Ring beachtliche Europa-Rekorde auf und zerschnippelt dabei genüsslich die Bestmarken der eigenen Dark-Souls-Reihe – während Dark Souls 3 vier Jahre brauchte, um rund 10 Millionen Exemplare zu verkaufen, knackte Elden Ring die 12-Millionen-Marke bereits im ersten Monat. (Quelle: GIGA)
Alles, was ihr über Elden Ring wissen müsst, zeigen wir euch hier im Video:
Dieser furiose Erfolg trägt allerdings in keiner Weise dazu bei, das Spiel für mich persönlich attraktiver zu machen. Es bleibt dabei, dass ich dem Soulslike-Gameplay nichts abgewinnen kann. Die Dauerschleifen-Choreografie aus ungelenkem Abrollen, Abwehren und Zuschlagen bis gigantische Lebensanzeigen von zugegebenermaßen kreativ-designten Monstern endlich zurechtgestutzt werden, gibt mir ziemlich wenig – da hilft auch das Doppelsprung-Pferd nicht weiter.
Auch eine Open World, in der ich wesentliche Punkte der Geschichte nur mit einem Notizbuch und Internet-Recherche nachvollziehen kann, ist keine Welt, in der ich meine Freizeit verbringen möchte. Der Schwierigkeitsgrad ist ein weiteres rotes Tuch, denn Frustration ist für mich kein erstrebenswerter Zustand. Dass ich in dieser ganzen Misere dann am besten noch mit anderen Spielern interagieren soll, setzt dem Ganzen eine stachelige Krone auf.
Kurz gesagt: Elden Ring wird nicht mein Spiel des Jahres – aber trotzdem hoffe ich auf einen postiven Effekt für die Gaming-Industrie.
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Das Spielkonzept mag für mich persönlich noch so nervtötend sein: Mit Elden Ring zeigt FromSoftware eindrucksvoll, dass finanzielle und kritische Erfolge auch dann möglich sind, wenn Spiele auf Mikrotransaktionen, Live-Service-Elemente, NFTs und all die anderen Schlagwörter verzichten, die das moderne Gaming oft so unausstehlich machen.
Das Open-World-RPG erschien in einem bemerkenswert fertigen Zustand, ist kein Sequel, kein Battle Royale und basiert nicht auf einem bereits jahrzehntealten Franchise. Stattdessen hat sich FromSoftware die notwendige Zeit genommen und eigene Ideen in einem Spiel realisiert – und damit voll ins Schwarze getroffen.
Große Publisher sind in der Gaming-Industrie dafür bekannt, besonders finanzielle Erfolge genau zu analysieren und dann über Jahre hinweg zu kopieren. Wenn sich Ubisoft, EA und Co. an Elden Ring ein Vorbild nehmen würden, könnte es allen Gamern zugutekommen – denn auf diesem Wege würden neue Ideen und weniger zynische Monetarisierungskonzepte entstehen. Solange sich die Spiele dabei ein anderes Gameplay-Konzept überlegen und ich von Soulslike-Spielen weiterhin Abstand halten kann, hätte ich nichts dagegen.
In unserer Bilderstrecke zeigen wir euch, welche Klasse in Elden Ring am besten zu euch passt:
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