Final Fantasy 16

Square Enix' Line-up ist episch – könnte aber nach hinten losgehen

von Sanel Rihic (Mittwoch, 29.06.2022 - 17:01 Uhr)

Square Enix haut über die nächsten Jahre richtige Knaller raus. (Bild: Square Enix)
Square Enix haut über die nächsten Jahre richtige Knaller raus. (Bild: Square Enix)

Fans von Final Fantasy, Kingdom Hearts und vielen weiteren Spielen aus dem Hause Square Enix werden in den kommenden Monaten und Jahren reich beschert. Denn das japanische Spiele-Unternehmen hat derzeit nicht wenige Spiele in Arbeit. Und obwohl ich bei vielen Ankündigungen vor Freude aus dem Häuschen bin, werde ich den Gedanken einfach nicht los, dass ich doch letzten Endes bitter enttäuscht werde. Ein Kommentar.

Square Enix macht viel – zu viel vielleicht?

Final Fantasy läuft gerade auf Hochtouren: Fans dürfen sich auf Final Fantasy 16, Final Fantasy 7 Rebirth und Crisis Core: Final Fantasy 7 Reunion freuen. Letzteres erscheint bereits Ende dieses Jahres. Ein Remake des Rollenspiel-Klassikers Final Fantasy 9 könnte ebenfalls in Arbeit sein, so die Fünf-Sterne-Gerüchteküche. (Quelle: Reddit) Aber auch andere bekannte JRPG-Reihen haben neue Teile in der Entwicklung. So zum Beispiel Kingdom Hearts 4, Dragon Quest 12, Star Ocean: The Divine Force oder Valkyrie Elysium. Das ist nur ein Bruchteil der Spiele, an denen bei Square Enix gearbeitet wird. Und eben diese Masse an Games könnte dem Publisher zum Verhängnis werden.

Das Harmloseste, was passieren könnte, ist, dass sich das eine oder andere Spiel weiter nach hinten verschiebt. Zu frühe Ankündigungen und zu späte Releases sind so etwas wie Square Enix‘ Spezialgebiet. Der kommende Blockbuster Forspoken hätte beispielsweise bereits erscheinen sollen, wurde aber auf Oktober 2022 verschoben.

Für Fans sicherlich ein Ärgernis, aber es könnte noch unschöner werden. Statt einer späteren Veröffentlichung könnte Square Enix vielleicht das eine oder andere Spiel vorziehen, um zeitgleiche Releases zu vermeiden und nicht mit sich selbst konkurrieren zu müssen. Das hätte aber womöglich Konsequenzen für das Spiel selbst, da die Entwickler die gestrichene Zeit eigentlich bräuchten, um Bugs und andere Schwierigkeiten zu beheben.

Etwas, was in dieselbe Kerbe schlägt: Kann Square Enix bei so vielen gleichzeitigen Spiele-Entwicklungen überhaupt die Qualität sichern? Man erinnere sich an Final Fantasy 15, welches davor noch Final Fantasy Versus 13 hieß. Creative Director Tetsuya Nomura hatte zu viele Projekte parallel am Laufen, sodass sich die Produktion wie ein Kaugummi zog und schlussendlich Hajime Tabata das Ruder übernahm. Allerdings mit viel Zeitdruck und fremden Ideen, die er mit seinen eigenen unter einen Hut bringen musste. Dass insbesondere die Story von Final Fantasy 15 viele Schwächen hat, ist daher keine Überraschung.

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Man muss dem Spiele-Unternehmen aber zugutehalten, dass es mittlerweile organisierter auftritt als in der Vergangenheit. Final Fantasy 16 und die FF-7-Remakes haben realistische Release-Zeitfenster bekommen, bei anderen Spielen wie Kingdom Hearts 4 möchte man anscheinend nichts überstürzen und belässt es zunächst bei einem einfachen „in Entwicklung“.

Blockchain und NFTs: Square Enix schlägt den falschen Weg ein

Doch das allein lässt mich nicht bloß eine unschöne Enttäuschung befürchten. Nein, da ist noch mehr: Square Enix und sein NFT-Wunsch.

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Bereits mit einem Neujahrsbrief machte man sich unsympathisch, denn darin bejubelte Yosuke Matsuda, Präsident von Square Enix, Blockchain-Spiele und gestand seine Liebe für NFTs. Spieler, die „zum Spaß spielen würden“ setzte er tatsächlich so in Anführungszeichen. Später erklärte er, dass man sich an der Modding-Community bereichern möchte. Nein, natürlich nicht mit den direkten Worten, die ich hier gewählt habe. Das wäre ja skandalös ...

Wenn ihr mehr zum Thema Blockchain-Games und warum Square Enix die Finger davon lassen sollte erfahren wollt, dann lest euch diesen passenden Artikel dazu durch:

In einem Investoren-Meeting hieß es nun sogar, dass das Spiele-Unternehmen „story-fokussierte“ NFTs plant. (Quelle: michsuzuki via VGC) Ich weiß, ihr habt Fragen. Die habe ich auch. Story-fokussierte NFTs? Was soll das sein und warum sollte man das wollen? Ubisoft hat mit Ghost Recon: Breakpoint eindrucksvoll bewiesen, dass NFTs auf keine Gegenliebe von Spielern stoßen.

Immerhin sagt Square Enix, dass man größere Spiele-Reihen wie Final Fantasy oder Dragon Quest nicht zu Blockchain-Spielen umkrempeln wird – vorerst. Und genau an der Stelle läuten bei mir alle Alarmglocken. Wie lange wird es also dauern, bis das erste Final-Fantasy-Abenteuer zu einem Blockchain-Spiel mutiert? Könnte bereits eines der oben aufgezählten Spiele diesen Weg einschlagen?

In den nächsten Jahren könnte Square Enix zu etwas werden, was Fans nicht wünschen, und die Spiele würden darunter leiden. Spieler erwarten nämlich erstklassige Storys und unvergessliche Welten – und keine story-fokussierten NFTs.

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